Ueffeln-Balkum

Ueffeln-Balkum
Gemeinde Stadt Bramsche
Koordinaten: 52° 27′ 42″ N, 7° 53′ 56″ O
Höhe: 57 m ü. NHN
Fläche:27 km²
Einwohner:1500 (2012)[1][2]
Bevölkerungsdichte:56 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Juli 1972
Eingemeindet nach:Bramsche
Postleitzahl:49565
Vorwahl:05465, 05464
Die Marienkirche in Ueffeln

Ueffeln-Balkum ist eine ländliche Streusiedlung im Norden des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen, liegt 11 km nordwestlich von Bramsche und grenzt an Neuenkirchen und Merzen. Ueffeln-Balkum gehört seit der Gebietsreform in Niedersachsen als Ortsteil zur Stadt Bramsche und hat etwa 1.200 Einwohner.[3] Ortsbürgermeister ist Wilhelm Clausing.

Geografie

Geografische Lage

Ueffeln liegt im Osnabrücker Land etwa 25 km nordwestlich von Osnabrück am Rande des Gehn, einem großen Waldgebiet und einem westlichen Ausläufer des Wiehengebirges.[4]

Geschichte

Ueffeln und Balkum waren zwei selbständige Gemeinden im Landkreis Bersenbrück. Am 1. Juli 1972 wurden beide in die Stadt Bramsche eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Ueffeln

  • 1905: 347 Einwohner
  • 1925: 368 Einwohner
  • 1933: 418 Einwohner
  • 1939: 496 Einwohner
  • 1946: 771 Einwohner
  • 1950: 850 Einwohner
  • 1956: 742 Einwohner
  • 1961: 670 Einwohner[5]
  • 1970: 778 Einwohner[5]

Ort Ueffeln

  • 1987: 0886 Einwohner
  • 1989: 0906 Einwohner
  • 1992: 1000 Einwohner
  • 2008: 1200 Einwohner

Gemeinde Balkum

  • 1961: 354 Einwohner[5]
  • 1970: 329 Einwohner[5]

Ortsteile

  • Im Heidkamp
  • Im Plaggen
  • Im Zuschlag
  • Voßsiedlung
  • Ulrichs Kamp / Broelmanns Kamp

Geschichte

Nahe dem heutigen Ortsrand gibt die Wiemelsberger Steine, ein Hünengrab, sowie knapp hinter der Grenze zu Neuenkirchen das Großsteingrab Lintern, welche auf eine frühe Besiedelung hindeutet. Das Großsteingrab im Büdenfeld galt bis 1972 als zerstört, bevor es wiederentdeckt wurde.

Erstmals erwähnt wurde Ueffeln im Jahre 1292 im Zusammenhang mit der Weihe der heutigen evangelisch-lutherischen Kirche St. Marien. Das Kirchspiel Ueffeln-Balkum entstand im selben Jahr aus den Wohnplätzen Bockwiede, Bottum, Bühren und Riesau sowie den späteren Bauerschaften Balkum und Ueffeln.

Der Zweite Weltkrieg endete in Ueffeln in den frühen Morgenstunden des 10. April 1945. Zwischen 3 und 4 Uhr erreichten aus Lintern kommend britische Aufklärungspanzer der 4. Armoured Brigade das Dorf ohne auf Widerstand zu stoßen. Letzte deutsche Verbände hatten sich in der Nacht in Richtung Alfhausen zurückgezogen. Beim weiteren Vormarsch der Briten wurde an der Straßenkreuzung der Straßen nach Ankum und Merzen mehrere Gebäude durch Beschuss und Feuer zerstört.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • St.-Marienkirche: erbaut 1292, heute im frühgotischen Stil, hat einen Innenraum von 20,5 Meter mal 8 Meter und einen Glockenturm von fast 20 Metern Höhe.
  • Großsteingrab Wiemelsberger Steine als Teil der Straße der Megalithkultur
  • Wassermühle Riesau

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Ort verfügt über einen Sportplatz, ein solarbeheiztes Freibad und einen Schießstand.[7]

In der Grundschule des Ortes werden die Kinder bis zum 4. Schuljahr unterrichtet; weiterführende Schulen sind in Bramsche oder Neuenkirchen angesiedelt.

Verkehr

Von Bramsche aus kommend durchquert die Bundesstraße 218 das Dorf mit den Abzweigungen der L70 in Richtung Neuenkirchen und Ankum.

Sage vom Schwedenstein

Mathiesings Opferstein

Im Norden Ueffelns liegt der größte Findling der Gegend, „Matthiesings Opferstein“ oder auch der Schwedenstein genannt. Als die damaligen Dorfbewohner 1292 nach Bitte beim Bischof Osnabrücks mit dem Bau einer Kirche begannen, erschien ihnen während des Baus der Teufel. Er wollte wissen, was die Menschen bauten, und die listigen Ueffelner antworteten ihm, dass es ein Wirtshaus werden solle. Als er aber eines Tages nach Vollendung des Baus kein Wirtshaus, sondern eine Kirche vorfand, war er sehr verärgert und reiste nach Schweden, um mit einem großen Stein den Eingang zur Kirche zu versperren. Dem Teufel war klar, dass er sich beeilen musste, denn mit dem ersten Hahnenschrei würde seine Macht erlöschen. Voller Wut schleuderte er den Stein so weit er konnte, doch bis zur Kirche reichte es nicht. Er fiel in der Nähe des Friedhofes auf einen Acker herab, wo er bis heute liegt.

Literatur

  • Autorenkollektiv: 700 Jahre Kirchspiel Ueffeln-Balkum. Bramsche 1992

Weblinks

Commons: Ueffeln-Balkum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ueffeln – Familienforschung Tecklenburger Land
  2. Balkum – Familienforschung Tecklenburger Land
  3. Zur Gebiets- und Verwaltungsreform in Niedersachsen lies ausführlich: Blazek, Matthias: Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen, ibidem-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-357-9.
  4. www.natur-erleben.niedersachsen.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.natur-erleben.niedersachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
  5. a b c d e Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 254.
  6. Uwe Schrader: Am 10. April 1945 endete der Zweite Weltkrieg in der Region Bramsche. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 9. April 2020, abgerufen am 16. Juni 2022.
  7. Autorenkollektiv: 700 Jahre Kirchspiel Ueffeln-Balkum, Bramsche 1992.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ueffeln, die evangelische Kirche Sankt Marien IMG 7325 2020-08-09 15.04.jpg
Autor/Urheber: Michielverbeek, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ueffeln, die evangelische Kirche Sankt Marien
ND OS 00014-Findling „Mathiesings Opferstein“4.jpg
Autor/Urheber: Ramsch, Lizenz: CC BY-SA 4.0
ND OS 00014-Findling „Mathiesings Opferstein“ in Bramsche-Ueffeln am Friedhof.