Udligenswil
Udligenswil | |
---|---|
![]() | |
Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Wahlkreis: | Luzern-Land |
BFS-Nr.: | 1067 |
Postleitzahl: | 6044 |
Koordinaten: | 673056 / 215983 |
Höhe: | 637 m ü. M. |
Höhenbereich: | 525–840 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,22 km²[2] |
Einwohner: | 2455 (31. Dezember 2022)[3] |
Einwohnerdichte: | 395 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 13,0 % (31. Dezember 2022)[4] |
Website: | www.udligenswil.ch |
(c) rokker, CC BY 3.0 Udligenswil | |
Lage der Gemeinde | |
![]() |
Udligenswil (schweizerdeutsch Udligeswil/Udligeschwil , , kurz Uedlige ) ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Luzern-Land des Kantons Luzern in der Schweiz.
Geographie
Udligenswil liegt auf einer Terrasse am Südhang des Rooterberges auf einer Höhe zwischen 526 m ü. M. und 840 m ü. M. Von der Gemeindefläche von 625 ha sind 66,7 % landwirtschaftliche Nutzfläche, 22,7 % Wald und Gehölz und 6,9 % Siedlungsfläche.
Nachbargemeinden von Udligenswil sind Adligenswil, Dierikon, Meierskappel und Root (alle im Kanton Luzern) sowie Küssnacht im Kanton Schwyz.
Bevölkerung
Zwischen 1798 und 1850 wuchs die Anzahl Bewohner stark an (1798–1850: +30,5 %). Die Bevölkerung von Udligenswil blieb lange Zeit stabil und schwankte von 1850 bis in die 1960er-Jahre zwischen 500 und 600 Einwohnern. Die Gemeinde war damals ein kleines Bauerndorf mit zahlreichen Landwirtschaftsbetrieben und etwas Kleingewerbe. Seit 1960 fand ein anhaltend starkes Wachstum statt. Innert fünfzig Jahren wurde die Einwohnerzahl mehr als verdreifacht (1960–2010: +224,3 %). Die bessere Verkehrsanbindung und die Lage auf einer Sonnenterrasse nahe den Städten Zug und Luzern sind dafür verantwortlich. Dadurch zogen viele Leute, die ihre Arbeitsplätze in den wirtschaftlich stärkeren Gemeinden der Region haben, in das Bauerndorf. Die Gemeinde wurde vom Bauerndorf zur Pendlergemeinde. Seit 2010 war das Wachstum nur noch gering.
Quellen: 1798–1837: Helvetische und kantonale Volkszählungen[6]; Bundesamt für Statistik; 1850 bis 2000 Volkszählungsergebnisse, 2010 ESPOP, seit 2011 STATPOP
Sprachen
Fast die gesamte Bevölkerung, nämlich 94,76 %, benutzt als Hauptsprache Deutsch. Daneben existieren noch Albanisch mit 1,30 % und Serbokroatisch, welches von 0,97 % als Hauptsprache benutzt wird.
Religionen – Konfessionen
Früher war die Bevölkerung des Dorfes ausschliesslich römisch-katholisch. Heute (Stand 2000) sieht die Lage anders aus. Die Mehrheit bilden mit 70,56 % der Einwohnerschaft die römisch-katholischen Christen. Minderheiten bilden 14,91 % evangelisch-reformierte Christen, 7,35 % Konfessionslose, 1,84 % Muslime, 1,13 % Angehörige christlicher Freikirchen und 0,54 % orthodoxe Christen.
Herkunft – Nationalität
Ende 2019 zählte die Gemeinde 2294 Einwohner. Davon waren 2013 Schweizer Staatsangehörige und 281 (= 11,2 %) Menschen anderer Staatsangehörigkeit. Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus Deutschland (128 Menschen), Österreich (18), Italien (13), Portugal (12), der Niederlande (8), Spanien (7), Ungarn (7), dem Kosovo (6), Nordmazedonien (5) und dem Vereinigten Königreich (5).[7][8]
Politik
Gemeinderat
Der nebenamtlich arbeitende Gemeinderat besteht aus folgenden fünf Mitgliedern:
- Gemeindepräsident Florian Ulrich (FDP), seit 2020 (im Gemeinderat seit 2016): Präsidiales und Verkehr
- Gisela Künzli-Huber (CVP), seit 2019: Umwelt, Strassen- und Bauwesen, Wasserversorgung
- Brigitte Henseler-Pfenninger (CVP), seit 2020: Bildungswesen
- Filip Erzinger (parteilos), seit 2020: Finanzen, Sicherheit und Jugend
- Angela Müller-Küng (FDP), seit 2020: Sozialwesen
Kantonsratswahlen
Bei den Kantonsratswahlen 2023 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Udligenswil: SVP 26,04 %, FDP 22,40 %, Mitte (einschliesslich Junge Mitte) 19,33 %, glp (mit JGLP) 14,25 %, SP 9,81 %, Grüne (mit JG und GrüneUnt) 7,73 % und EVP 0,44 %.[9]
Nationalratswahlen
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Udligenswil: SVP 24,8 %, FDP 20,6 %, CVP 18,5 %, glp 16,5 %, GPS 9,8 %, SP 8,3 %.[10]
Wirtschaft
Bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg war Udligenswil ein Bauerndorf. Mit dem Bau der Autobahnen rückten Zug und Luzern in nähere Reichweite. Im Jahr 2016 gab es 149 Arbeitsstätten mit 426 Beschäftigten in Udligenswil. Der Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft ist zwar noch überdurchschnittlich hoch und dennoch in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Die Landwirtschaft bietet nur noch 15,02 % der Erwerbstätigen (64 Personen) in 25 Betrieben eine berufliche Existenz. Weit bedeutender sind heute Industrie und Gewerbe mit 27 Betrieben und 72 Beschäftigten und der Dienstleistungsbereich mit 97 Arbeitsstätten und 290 Beschäftigten. Durch das starke Bevölkerungswachstum hat sich der Pendlerstrom vergrössert. Im Jahr 2000 standen 136 Zupendlern (v. a. aus dem Kanton Schwyz, Adligenswil und der Stadt Luzern) 715 Wegpendler (v. a. nach Luzern und in den Kanton Zug) gegenüber.
Verkehr
Udligenswil ist vom Öffentlichen Verkehr mit der Postautolinie Luzern-Adligenswil-Udligenswil-Rotkreuz (Linie 73) erschlossen. Der Autobahnanschluss Küssnacht ist 4 km weit weg.
Geschichte

Udligenswil wird im Jahr 1036 erstmals in einer Besitzbestätigung an den Chorherrenstift Beromünster als Uodelgoswilare erwähnt. Im 13. Jahrhundert kam es zu Küssnacht und gehörte ab 1291 den Habsburgern. Im Jahr 1380 gelangte es unter das Schutz- und Schirmrecht und wurde von Johanna von Hunwyl 1406 an Luzern verkauft. 1565/66 wütete die Pest und raffte die Hälfte der Bewohner weg. 1725 erregte Udligenswil internationales Aufsehen, weil der Vogt und Pfarrer Andermatt wegen einer Tanzveranstaltung in Streit gerieten. Im sogenannten Udligenswilerhandel musste sogar der Papst eingreifen. Seit 1798 gehört die Gemeinde zum Distrikt (ab 1803 Amt) Luzern.
Bildung
In Udligenswil besuchten (Schuljahr 2017/2018) 43 Kinder die drei Kindergartenklassen im Kindergarten Schürmatt. Die Schulhäuser Bühlmatt I und II boten 137 Primarschülern in 9 Klassen eine Bildungsmöglichkeit. Die Sekundarschule besuchen die Schülerinnen und Schüler in der Nachbargemeinde Adligenswil, die Mittelschule entweder an der Kantonsschule Alpenquai in Luzern oder am Gymnasium Immensee.
Lernende mit Schulort Udligenswil
Schuljahr (2017/2018) | Kindergarten | Primarschule | Sekundarstufe, alle Niveaus | Gesamthaft |
---|---|---|---|---|
Abteilungen | 3 | 9 | 0 | 12 |
Lernende | 43 | 137 | 0 | 180 |
aus der Gemeinde und Nachbargemeinden; Quelle LUSTAT[11]
Lernende mit Wohnort Udligenswil
Schuljahr (2017/2018) | Kindergarten | Basisstufe | Primarschule | Sekundarstufe, Niveau A/B | Sekundarstufe, Niveau C | Integrierte Sekundarschule | Gesamthaft |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Lernende | 43 | 0 | 142 | 39 | 8 | 2 | 234 |
in der Gemeinde wohnhaft; Quelle LUSTAT[12]
Persönlichkeiten
- Peter Schilliger (* 1959), Politiker (FDP), Alt-Gemeindepräsident, Nationalrat
- Nicole Lechmann (* 1984), Schauspielerin
- Theresia Greter-Lustenberger (* 1941), Künstlerin[13]
Sehenswürdigkeiten
- Blick auf die Rigi von Udligenswil aus
- Wohnhäuser in Udligenswil
- Turm der katholischen Kirche Udligenswil
- Katholische Kirche
Literatur
- Barbara Hennig, André Meyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band II: Das Amt Luzern. Die Landgemeinden. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2009 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 116). ISBN 978-3-906131-90-0, S. 459–479.
Weblinks
- Gemeindeprofil des kantonalen statistischen Amtes (PDF; 172 kB)
- Offizielle Website der Gemeinde Udligenswil
- Waltraud Hörsch: Udligenswil. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Memento des vom 1. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Quelle:Robert Gubler, Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern.Schluss Tabelle 1
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde
- ↑ Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität, Aufenthaltsstatus und Bevölkerungstyp (LUSTAT Statistik Luzern)
- ↑ https://www.lustat.ch/files_ftp/daten/kt/0003/w173_302t_kt0003_gd_d_2023.html Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde
- ↑ Anzahl Klassen und Lernende
- ↑ LUSTAT, Seite 242
- ↑ Greter-Lustenberger, Theres - SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz. Abgerufen am 15. Januar 2021.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Schweizerfahne, Flagge der Schweiz. Commons-Seite zur Schweiz → Confoederatio Helvetica.
Autor/Urheber: Dietrich Michael Weidmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Rigi, gesehen von Udligenswil aus, Kanton Luzern, Schweiz
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Municipality Udligenswil
Autor/Urheber: Dietrich Michael Weidmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Udligenswil, Kanton Luzern, Schweiz
Autor/Urheber: Dietrich Michael Weidmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kirche von Udligenswil, Kanton Luzern, Schweiz
Autor/Urheber: Dietrich Michael Weidmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kirche von Udligenswil, Kanton Luzern, Schweiz