Ubisoft Connect

Ubisoft Connect

Basisdaten

EntwicklerMassive Entertainment
Erscheinungsjahr17. November 2009
BetriebssystemMicrosoft Windows, PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox 360, Xbox One, Wii U, iOS, Android, Microsoft Windows Phone, Facebook Platform
KategorieVertriebsplattform
LizenzFreeware
connect.ubisoft.com

Ubisoft Connect (bis 2020 Uplay[1]) ist eine Internet-Vertriebsplattform für Computerspiele und Software, die von Ubisoft entwickelt und betrieben wurde.

Funktionen

Mit der Veröffentlichung von Assassin’s Creed II im Jahr 2009 startete Ubisoft das Uplay-Netzwerk. Uplay erlaubt es, sich mit anderen Spielern zu verbinden und Belohnungen zu erlangen, wenn bestimmte Erfolge, sogenannte „Actions“, erfüllt werden.[2]

Es existiert auch eine Art Treuepunkte-System. Jedes Uplay-aktivierte Spiel hat mindestens vier spezifische Aktionen, welche erfüllt werden können. Der Spieler erhält für die Erfüllung dieser Aktionen so genannte Ubisoft Connect-Units (frühere Bezeichnung: Uplay Units). Jede Aktion belohnt den Spieler mit 5, 10, 15, 20, 30 oder 40 Units, welche dazu benutzt werden können, Spielbelohnungen freizuschalten oder Einkäufe im Ubisoft Store zu tätigen. Die Einheiten sind nicht an ein spezielles Spiel gebunden. Es ist also möglich, die Einheiten, die in einem bestimmten Spiel erarbeitet wurden, in einem anderen Spiel für Belohnungen auszugeben. Die Units haben allerdings ein Verfallsdatum von zwei Jahren.[3][4]

Ubisoft Game Launcher

Ubisoft Game Launcher war ein Kopierschutz, der eine permanente Internetverbindung und ein Benutzerkonto bei Ubisoft voraussetzte. Sobald die Verbindung abbrach, pausierte das Spiel. Der Ubisoft Game Launcher umfasste Schnittstelle für Multiplayer-Partien, die Speicherung des Spielfortschritts auf den Ubisoft-Servern, als auch einen automatischen Update-Service.[5] Bei der Einführung in Assassin’s Creed II, Splinter Cell: Conviction, Die Siedler 7 und Silent Hunter 5 stand das System stark in der Kritik. Spieler riefen Spieler zum Boykott auf. Zudem wurde der Kopierschutz schnell von Crackern ausgehebelt.[6] Im Falle von Die Siedler 7 brach das System über die Feiertage zusammen. Die Server waren nicht erreichbar und die Spieler ausgesperrt.[7] Letztendlich gab Ubisoft nach und lockerte den Onlinezwang.[8] Mit der Veröffentlichung von Anno 2070 wurde das Spiel nur noch an den Zugang zur Distributionsplattform Uplay gekoppelt und die Kopierschutzfunktion nicht mehr verwendet.[9]

Uplay+

Auf der Electronic Entertainment Expo 2019 stellte Ubisoft das kostenpflichtige monatliche Spiele-Abo Uplay+ vor. Abonnenten können für 14,99 € im Monat auf über 100 Spiele zugreifen. Alle Titel sollen ebenfalls mit dem Cloud-Gaming-Dienst Google Stadia spielbar sein. Im Gegensatz zu Electronic Arts Origin Access, welcher neben Electronic Arts auch weitere Spiele-Publisher beinhaltet, wird es bei Uplay+ ausschließlich Ubisoft-Spiele geben und keine kostengünstigere Basis-Version geben. Gestartet wurde der Dienst am 3. September 2019 mit einer kostenlosen Testphase, die bis zum Ende des Monats ging.[10][11][12]

DRM

Die Windows-Version von Uplay benötigte zunächst eine dauerhafte Internetverbindung, um Uplay-aktivierte Spiele spielen zu können. Spiele ließen sich ohne aktive Internetverbindung nicht starten und stoppen, wenn die Internetverbindung abbrach. Je nach Spiel wurde man zu seinem letzten Speicherpunkt zurückgesetzt oder das Spiel an der aktuellen Position gespeichert.[13] Einige Spiele, wie zum Beispiel Assassin’s Creed II wurden später aktualisiert um die exakte Position des Spielers vor einer Internetunterbrechung abzuspeichern. An dieser Position konnte weitergespielt werden, sobald die Internetverbindung wiederhergestellt wurde.[14] Dieses Verhalten kam schnell in die Kritik, als nach einem DOS-Angriff auf die Ubisoft-DRM-Server die Spiele Silent Hunter 5 und Assassin’s Creed II für einige Tage unspielbar waren.[15]

Ende 2010 wurde der Onlinezwang zunächst aufgehoben und es war nur noch eine Validierung bei Spielstart erforderlich.[16] Mit den 2011 veröffentlichten Spielen Driver: San Francisco[17] und From Dust wurde der Onlinezwang für diese Spiele wieder eingeführt.[18] From Dust erhielt später einen Patch, der den Onlinezwang wieder entfernte.[19]

Im September 2012 bestätigten Ubisoft-Mitarbeiter in einem Interview, dass zukünftige Spiele keinen Onlinezwang mehr erhalten würden, sondern nur noch eine Aktivierung während der Spielinstallation.[20] Zuvor hatte ein Browser-Plugin des Kopierschutzes eine Sicherheitslücke in das System des Nutzers gerissen. Mozilla setzte das Plugin umgehend auf eine Schwarzliste.[21]

Uplay-Spiele

Kritik

Die PC-Version von Watch Dogs benötigt auch dann zwingend Uplay, wenn es über die Konkurrenzplattform Steam erworben wird. Die Fachpresse kritisiert diese Form des übertriebenen Vendor-Lock-in als wenig kundenfreundlich.[22]

Ubisoft sorgte für negative Schlagzeilen nachdem bekannt wurde, dass Zugänge bei Uplay nach einem Zeitraum der Inaktivität mitsamt allen Spielen gelöscht werden.[23] Der Zeitraum wird auf 4 Jahre geschätzt.[24]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Benjamin Jakobs: Ubisoft Connect vereint Uplay und den Ubisoft Club, startet mit Watch Dogs Legion. In: Eurogamer. 22. Oktober 2020 (eurogamer.de).
  2. Good Owen: Ubisoft: All Our Games Will Do This UPlay Thing. Kotaku, 14. November 2009, abgerufen am 26. September 2010.
  3. What Are Ubisoft Connect Units? How to Earn Them and Get Store Discounts, MakeUseOf.com vom 30. November 2021; Zugriff am 10. September 2023
  4. Ubisoft Club: Die Treuepunkte (Club-Units) bekommen ein Verfallsdatum, play3 vom 5. Dezember 2018; Zugriff am 10. September 2023
  5. Christian Schmidt: Ubisoft Game Launcher - GameStar-FAQ zu Ubisofts Kopierschutz. In: GameStar. 3. März 2010 (gamestar.de).
  6. Max Falkenstern: Massive Fan-Kritik schon vor Release - Wenn Spiele frühzeitig abgestraft werden. In: PC Games. 31. Dezember 2011, abgerufen am 9. April 2023.
  7. Peter Steinlechner: Ubisoft-Kopierschutz: Die Siedler 7 - offline über Ostern. In: golem.de. 6. April 2010, abgerufen am 9. April 2023.
  8. Peter Smits: Ubisoft - Kopierschutz gelockert (Update). In: GameStar. 5. Januar 2011 (gamestar.de).
  9. Michael Obermeier, Daniel Raumer: Anno 2070 - Ubisoft Game Launcher nicht als Kopierschutz (Update: Richtigstellung). In: GameStar. 17. November 2011 (gamestar.de).
  10. heise online: Uplay Plus: Auch Ubisoft will seine Spiele im Abo anbieten. Abgerufen am 11. Juni 2019.
  11. Ubisoft kündigt Uplay Plus an: Alle Spiele für 15 Euro im Monat. 10. Juni 2019, abgerufen am 11. Juni 2019.
  12. Uplay+. Abgerufen am 11. Juni 2019.
  13. Ben Kuchera: Official explanation of controversial Assassin’s Creed 2 DRM. Ars Technica, 18. Februar 2010, abgerufen am 16. Juli 2016.
  14. Ubisoft Patch Makes its Internet DRM Less Painful. Tomshardware.com, 5. März 2010, abgerufen am 24. August 2010.
  15. Ubisoft’s New DRM System Falls Down, Locks Out Paying Customers. Kotaku, 8. März 2010, abgerufen am 17. Juni 2013.
  16. Constant net connection no longer required for Ubisoft games. PC Gamer, 31. Dezember 2010, abgerufen am 17. Juni 2013.
  17. Ubisoft’s Driver: SanFran Has Always-On DRM. Rock, Paper, Shotgun, 27. Juli 2011, abgerufen am 16. Juli 2016.
  18. From Dust DOES Need Online, Badly Ported. Rock, Paper, Shotgun, 18. August 2011, abgerufen am 17. Juni 2013.
  19. Ben Gilbert: PSA: From Dust patch now available on PC, removes Ubi DRM. (Nicht mehr online verfügbar.) Joystiq, 9. September 2011, archiviert vom Original am 27. März 2013; abgerufen am 16. Juli 2016.
  20. John Walker: Interview: Ubisoft On DRM, Piracy And PC Games. Rock, Paper, Shotgun, 5. September 2012, abgerufen am 16. Juli 2016.
  21. Ronald Eikenberg: Ubisoft-DRM öffnet Backdoor. In: heise.de. 30. Juli 2012, abgerufen am 13. August 2023.
  22. GameStar: Watch Dogs – PC-Version benötigt zwingend Uplay
  23. Simon Hoffmann: Wie bitte? Ubisoft löscht eure Spiele, wenn ihr zu lange inaktiv seid ... In: PC Games. 2023, abgerufen am 10. August 2023.
  24. Vali Aschenbrenner: Zu lange inaktiv? Ubisoft löscht offenbar Account und Spiele - aber ihr könnt das ganz einfach verhindern. In: GameStar. 23. Juli 2023 (gamestar.de).

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