U 4711 (Kriegsmarine)
U 4711 (Kriegsmarine) (vorheriges/nächstes – alle U-Boote) | |
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Typ: | Typ XXIII |
Feldpostnummer: | 52 893 |
Werft: | Germaniawerft, Kiel |
Bauauftrag: | 7. Juli 1944 |
Baunummer: | 953 |
Kiellegung: | Dezember 1944 |
Stapellauf: | 21. Februar 1945 |
Indienststellung: | 21. März 1945 |
Kommandanten: | Siegfried Endler |
Flottillen: | 21. März bis 3. Mai 1945 |
Einsätze: | keine |
Versenkungen: | keine |
Verbleib: | am 3. Mai 1945 im Dock der Bauwerft durch die Besatzung gesprengt |
U 4711 war ein U-Boot der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Es handelte sich um ein sogenanntes „Küsten-U-Boot“ vom Typ XXIII, das während der Ausbildungsphase von der eigenen Besatzung zerstört wurde und nicht mehr zum Einsatz kam.
Bau
Bereits in den frühen 1930er Jahren wurde die Germaniawerft in Kiel durch die Reichsmarine mit dem Bau von U-Booten beauftragt. Zwischen 1933 und 1935 wurden auf der Werft der Friedrich Krupp AG im Zuge der Umgehung der Vereinbarungen des Versailler Vertrages unter Geheimhaltung U-Boote montiert. Ab Kriegsbeginn wurde die Germaniawerft hauptsächlich mit dem Bau des meistgebauten Typs VII beauftragt. Daneben ergingen aber auch weniger umfangreiche Bauaufträge an die Kieler Werft, die Sonderanfertigungen betrafen. Zudem wurden hier auch die ersten Neuentwicklungen gefertigt, die auf dem Walter-Antrieb basierten. Dieser war von Hellmuth Walter auf der Germaniawerft entwickelt worden. Im Jahr 1945 stellte die Werft insgesamt 11 „Walter-Boote“ vom Typ XXIII fertig.[1] Diese Boote waren als „Küsten-U-Boote“ konzipiert und sollten nicht weit in die offene See vordringen. Daher wurde eine Bewaffnung mit lediglich zwei Torpedos als ausreichend betrachtet. Die 34,7 m langen und 3 m breiten XXIII-Boote hatten eine Besatzung von 14 bis 18 Mann. Diese U-Boote waren für den kurzfristigen Einsatz im unmittelbaren Küstenvorfeld gedacht und wurden daher auch als „Küsten-U-Boote“ bezeichnet.
Einsatz und Geschichte
Am 21. März 1945 kam U 4711 als Ausbildungsboot zur 5. U-Flottille, die in Kiel stationiert war. Wie die meisten deutschen U-Boote seiner Zeit trug auch U 4711 ein bootsspezifisches Wappen am Turm. Es handelte sich um die comicartige Darstellung eines U-Bootkommandanten, der mit einem Fernrohr vom Turm eines fahrenden U-Bootes herabspäht.[2] Bis zur Selbstsprengung des Bootes unternahm Kommandant Oberleutnant zur See Siegfried Endler Ausbildungsfahrten in der Ostsee zur Erprobung des Bootes und zum Training der Besatzung.
Ende des Bootes
U 4711 wurde am 3. Mai im Schwimmdock der Kieler Germaniawerft durch die eigene Besatzung gesprengt.[3] Kommandant Endler ordnete die Sprengung auf Basis seiner Interpretation des sogenannten Regenbogen-Befehls an. Diese Anordnung betraf die Selbstzerstörung bzw. -versenkung der deutschen U-Boote und untersagte deren Übergabe an alliierte Streitkräfte. Der „Regenbogen-Befehl“ wurde durch Karl Dönitz am 4. Mai in Vorbereitung der Teilkapitulation der norddeutschen Wehrmachtstruppen wieder zurückgenommen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg/Berlin/Bonn 1997, ISBN 3-8132-0512-6, S. 193–209
- ↑ Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7822-1002-7, S. 184.
- ↑ Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg/Berlin/Bonn 2000, ISBN 3-8132-0514-2, S. 358 und 361