U 301

U 301
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ:VII C
Feldpostnummer:44 381
Werft:Flender Werke AG, Lübeck
Bauauftrag:6. August 1940
Baunummer:301
Kiellegung:12. Februar 1941
Stapellauf:25. März 1942
Indienststellung:9. Mai 1942
Kommandanten:

Kapitänleutnant Willy-Roderich Körner

Flottillen:
Einsätze:3 Feindfahrten
Versenkungen:

keine Versenkungen

Verbleib:am 21. Januar 1943 von einem britischen U-Boot versenkt, ein Überlebender

U 301 war ein deutsches Unterseeboot des Typs VII C, auch „Atlantikboot“ genannt. Es wurde während des U-Boot-Krieges des Zweiten Weltkrieges durch die Kriegsmarine im Atlantik und im Mittelmeer eingesetzt.

Bau und Technik

Die Lübecker Flender Werke AG waren bereits vor Ausbruch des Krieges im Rahmen des Z-Plans mit dem Bau von Unterseebooten beauftragt. Ab Kriegsbeginn war die Werft für den jährlichen Ausstoß von 10 Booten des Typ VII C eingeplant. Diese Marge wurde erstmals im Jahre 1942 erfüllt, dem Jahr in dem auch U 301 vom Stapel lief. Das Boot hatte eine Länge von 66,5 m und verdrängte 760 t Wasser. Der 3.000 PS starke Dieselantrieb ermöglichte eine Geschwindigkeit von bis zu 17 Knoten über Wasser. Die maximale Reichweite betrug etwa 9.500 Seemeilen. Als Turmwappen trug U 301 einen dunkelgrauen Adler, der über einem U-Boot auf einem „U“ thronte. Wie üblich, trug die Mannschaft dieses Zeichen ebenfalls an den Mützen.

Kommandant

Willy-Roderich Körner wurde am 26. Dezember 1914 in Berlin-Wilmersdorf geboren und trat 1935 in die Kriegsmarine ein. Zunächst diente er als Funk- und Stabsoffizier u. a. beim Führer der Torpedoboote, bis er im Sommer 1941 seine U-Boot und Kommandantenausbildung absolvierte. Bis zum Februar 1942 hatte Oberleutnant zur See Körner das Kommando auf dem Schulboot U 120 inne. Am 9. Mai übernahm er das Kommando auf U 301.

Einsatz und Geschichte

U 301 lief am 1. Oktober 1942 zu seiner ersten Unternehmung aus. Operationsgebiet des Bootes war der Nordatlantik. Auf dieser Fahrt wurden keine Schiffe versenkt. Am 7. November lief U 301 in Brest, dem Stützpunkt der 1. U-Flottille, ein.

Am 3. Dezember lief U 301 zu seiner zweiten Unternehmung aus. Ziel war der Durchbruch durch die stark bewachte Straße von Gibraltar. Die Bedrohung alliierter Seestreitkräfte gegenüber der seegebundenen Versorgungslinien des Deutschen Afrikakorps hatte sich im Rahmen der Operation Torch erhöht, so dass die Seekriegsleitung dem Befehlshaber der U-Boote, Karl Dönitz eine Verstärkung der deutschen U-Flottillen im Mittelmeer befahl. In der Neumondphase zwischen dem 4. und dem 9. Dezember 1942 drangen neben U 301 noch U 443 und U 602 ins Mittelmeer ein. Am 14. Dezember erreichte U 301 La Spezia, den Stützpunkt der 29. U-Flottille.

Versenkung

U 301 lief am 20. Januar zu seiner ersten Unternehmung im westlichen Mittelmeer aus. Das britische U-Boot Sahib befand sich ebenfalls in diesem Seegebiet. Es war auf dem Rückmarsch von einem Einsatz im Ligurischem Meer mit Kurs auf Algier, wo es stationiert war. Kapitänleutnant Körner ließ am 21. Januar 1943 westlich von Bonifacio auftauchen, um Positionsbestimmungen vornehmen zu können. Bei dieser Gelegenheit wurde U 301 von der Sahib entdeckt. Der britische Kommandant sichtete das deutsche U-Boot um 08.34 Uhr, brachte sein Boot in eine günstige Schussposition und ließ dann eine Salve von sechs Torpedos abfeuern, von denen drei U 301 trafen und versenkten (Lage). Nach Aussage des überlebenden Besatzungsmitglieds Wilhelm Rahn war Kommandant Körner davon überzeugt gewesen, dass es in diesem Seegebiet keine feindlichen U-Boote geben könne.[1]

Der achtzehnjährige Fähnrich zur See Wilhelm Rahn zog sich bei der Versenkung von U 301 eine Verletzung am Kiefer zu, überlebte aber. Er wurde von der Sahib an Bord genommen, in der Koje des Steuermannes einquartiert und pflegte, nachdem er seinen Schock überwunden hatte, unbefangenen Umgang mit den britischen U-Bootmännern. Nachdem die Sahib von einer italienischen Korvette versenkt worden war, kam die britische Besatzung in ein Gefangenenlager in der Nähe von Rom. Der Steuermann und der Chefingenieur wurden für kurze Zeit zur Befragung nach Bremen gebracht, wo ihnen im Namen der Kriegsmarine für die gute Behandlung gedankt wurde, die Wilhelm Rahn an Bord der Sahib zuteilgeworden war.[2]

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. P. Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. 1998, S. 103.
  2. G. Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. 2009, S. 88.

Literatur

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.
  • Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7822-1002-7.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes Verlag, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.