U 17 (Bundeswehr)

U 17
U 17 und U 15 in Wilhelmshaven
Schiffsdaten
FlaggeDeutschland Deutschland
SchiffstypKonventionelles U-Boot
KlasseKlasse 206/206 A
HeimathafenEckernförde
BauwerftHDW, Kiel
Baunummer33
BestellungJuni 1969[1]
Kiellegung1. Juni 1970
Stapellauf10. Oktober 1972
Indienststellung28. November 1973
Außerdienststellung14. Dezember 2010
Verbleibeventuell als Museumsschiff im Technik-Museum Sinsheim
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
48,6 m (Lüa)
Breite4,6 m
Tiefgangmax. 4,3[1] bis 4,5 m
Verdrängungaufgetaucht: 450 t
getaucht: 498 t
 
Besatzung22[1]-23 Mann
Maschinenanlage
Maschine2 × Dieselelektrisch
2 MTU-12-Zyl.-Diesel
1 × SSW-Elektrofahrmotor[1]
Maschinen-
leistung
1500 PS
bzw. 2 × 440 kW
1 × 1100 kW[1]
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradiusca. 4500 NM bei 6 kn Überwasser,
ca. 280 NM bei 4 kn getaucht sm
Einsatzdauer30 Tage
Tauchtiefe, max.100 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
17 kn
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
10 kn
Bewaffnung
  • 8 Torpedos DM 2 A1 drahtgelenkt (Kupferkabel) bei der Klasse 206[9][2]
  • 8 Torpedos DM 2 A3 drahtgelenkt (Kupferkabel) bei der Klasse 206 A[9][2]
  • 2 × 12 Minen im Minengürtel möglich[2]
Sensoren

DBQS21 Unterwasserortungsgerät aktiv und passiv

U 17 (Schiffskennung S 196) war ein deutsches U-Boot der Klasse 206 A, dessen Heimathafen die Ostseestadt Eckernförde war. Dort war U 17 zunächst dem 3. Ubootgeschwader der Deutschen Marine unterstellt, bis dieses am 13. Februar 2006 außer Dienst gestellt wurde, und anschließend bis zur eigenen Außerdienststellung am 14. Dezember 2010 dem dann ebenfalls in Eckernförde beheimateten 1. Ubootgeschwader.

Geschichte

U 17 in Bergen, Norwegen, 2009

U 17 wurde am 28. November 1973 als fünftes U-Boot der Klasse 206 in Dienst gestellt. Vom 18. September 1989 bis zum 22. Juli 1991 erfolgte bei Howaldtswerke-Deutsche Werft der Umbau zur verbesserten Klasse 206 A.[3]

Von April bis August 1997 fuhr U 17 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Wolfgang Müller-Seedorf – gemeinsam mit U 26 (Korvettenkapitän Achmed Zaouer) – als erstes deutsches Nachkriegs-U-Boot über den Atlantik, um in der Karibik und an der Ostküste der USA ein umfangreiches militärisches Übungsprogramm zu absolvieren. Damit operierten erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg (Unternehmen „Paukenschlag“) und gar 81 Jahre nach dem letzten Besuch eines unter deutscher Flagge fahrenden U-Bootes in den USA (Handelsunterseeboot Deutschland) wieder deutsche U-Boote im Westatlantik. Die Operation fand im Rahmen von SUBEX 97 statt und beinhaltete die Teilnahme an verschiedenen internationalen Marinemanövern sowie Hafenaufenthalte in Ponta Delgada (Azoren/Portugal), Roosevelt Roads und San Juan (beide Puerto Rico) sowie Washington, Groton und New York City (alle USA).[4] Höhepunkte dieses Unternehmens waren für beide Besatzungen die gemeinsamen Übungen mit den beiden nukleargetriebenen U-Jagd-U-Booten der Los-Angeles-Klasse, USS Augusta (SSN-710) und USS Memphis (SSN-691), sowie der Besuch in New York während des Independence Day.

Im Sommer 2010 nahm U 17 mit der Besatzung des Schwesterbootes U 18 unter dem Kommando von Korvettenkapitän Frédéric Strauch an der NATO-Operation Active Endeavour im Mittelmeer teil.[5] Im Rahmen dieses Einsatzes wurden die Häfen von Malaga (Spanien), Catania auf Sizilien (Italien), La Valletta (Malta), Palma de Mallorca (Spanien) und Brest (Frankreich) angelaufen.

Am 14. Dezember 2010 wurde U 17 in Eckernförde außer Dienst gestellt.

Verbleib

Von 2010 bis 2021 lag U17 im Marinearsenal in Wilhelmshaven (Liegeplatz).

Neben U 15 galt U 17 als Kandidat dafür, nach Maßnahmen zur Schadstoff­beseitigung sowie zur Demilitarisierung in das Technik-Museum Sinsheim verlegt zu werden. U 17 wurde Ende 2017 wegen des besseren Gesamtzustands und dadurch geringerer Renovierungskosten ins Gespräch gebracht. Ursprünglich war die Entscheidung und Überführung für Mitte 2018 vorgesehen,[6][7] verzögerte sich allerdings bis Mitte 2021 und fiel letztendlich zugunsten von U 17 aus.

Am 30. Juni 2021 wurde U17 von Wilhelmshaven zur Werft von ThyssenKrupp Marine Systems nach Kiel überführt, wo die Waffensysteme und die Batterien ausgebaut werden.[8][9]

Turmwappen

Turmwappen des Unterseebootes U 17

Das Turmwappen des Unterseebootes U 17 zeigt ein rundes Wappenschild, in dessen Zentrum vor gelbem Hintergrund drei schwarze Delphine vertikal übereinander angeordnet sind. Im blauen Schildrand ist unten in Schwarz der Schriftzug UNTERSEEBOOT U 17 zu lesen.

Die Anzahl der Delphine stellt den Bezug zum 3. Ubootgeschwader her, dem U 17 von seiner Indienststellung bis zur Unterstellung unter das 1. Ubootgeschwader am 13. Februar 2006 angehörte. Die Delphine symbolisieren die Eigenschaften des U-Bootes, bei relativ langer Außenluftunabhängigkeit und bei einem hohen Maß an Ortungsvermögen zur Verteidigung selbst einen überlegenen Gegner entschlossen angreifen zu können.[10]:185

Patenschaft

1973 übernahm die Gemeinde Kressbronn am Bodensee die Patenschaft für das U-Boot.[11]

Kommandanten

Die Kommandanten des Unterseebootes U 17 waren:[10]:168

Kommandanten von U 18 (S 197)
DienstgradNamevonbis
KapitänleutnantKlaus Wüstenberg28.11.197330.09.1975
KapitänleutnantViktor Toyka01.10.197530.09.1977
KapitänleutnantKramer01.10.197730.09.1980
KapitänleutnantLuchterhand01.10.198030.09.1982
KapitänleutnantWerner Schulze-Hillert01.10.198230.09.1984
KorvettenkapitänWolfgang Schuchardt01.10.198426.09.1986
KorvettenkapitänWolfgang Petermann26.09.198607.11.1988
KapitänleutnantErich Weiß07.11.198809.01.1989
KapitänleutnantSiegfried Schneider09.01.198929.09.1989
KapitänleutnantBernd Briel29.09.198926.09.1991
KorvettenkapitänMichael Witte26.09.199115.08.1993
KapitänleutnantPeter-Paul Prahl16.08.199301.09.1995
Kapitänleutnant/KorvettenkapitänWolfgang Müller-Seedorf01.09.199528.09.1998
KapitänleutnantRené Vorbeck28.09.199802.04.2001
KorvettenkapitänDieter Waldmann02.04.200101.10.2003
KapitänleutnantSascha Albrecht01.10.200322.05.2005
KorvettenkapitänJörn Schierhorn22.05.200514.12.2010

Weblinks

Commons: U 17 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Hans Knarr: Typenkompass Deutsche Uboote, Motorbuchverlag, Stuttgart 2014, S. 40–45.
  2. a b c Unterwasserwaffen für Uboote – Torpedo DM 2A4, West Germany. Submarines (Memento vom 5. Juli 2008 im Internet Archive)
  3. Bruno Bock: Gebaut bei HDW, 150 Jahre Howaldtswerke-Deutsche Werft AG. Koehler Verlagsgesellschaft mbH, Herford 1988, ISBN 3-7822-0450-6, S. 196–197 (Unter Mitarbeit von Walter Awolin).
  4. Besondere Ereignisse – 1997/1999/2001: Atlantiküberquerungen von U-Booten der Bundesmarine. In: dubm.de. Deutsches U-Boot-Museum, abgerufen am 19. September 2020.
  5. Unterseeboot U 18. Abgerufen am 28. November 2020.
  6. So lang wie die Concorde – aber viel, viel langsamer. In: rnz.de. Rhein-Neckar-Zeitung, 15. Dezember 2017, abgerufen am 21. September 2020.
  7. U-Boot taucht bald in Sinsheim auf. In: rnz.de. Rhein-Neckar-Zeitung, 3. Januar 2018, abgerufen am 19. September 2020.
  8. Frank Behling: U-Boot „U 17“ ist auf seiner letzten Fahrt. In: kn-online.de. Kieler Nachrichten, 30. Juni 2021, abgerufen am 25. November 2021.
  9. Rolf Dunkel: „U 17“ aus Eckernförde wird demilitarisiert und kommt ins Technik-Museum nach Sinsheim. In: shz.de. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 1. Juli 2021, abgerufen am 25. November 2021.
  10. a b Hannes Ewerth: Die Ubootflottille der Deutschen Marine – Von 1957 bis heute. Mittler, Hamburg 2001, ISBN 3-8132-0764-1.
  11. Schwäbische Zeitung: Patenboot U 17 aus Eckernförde. In: kressbronn.de. Gemeinde Kressbronn a. B., 29. Juni 2010, abgerufen am 4. Juli 2019.

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Die U-Boote U 15 (S 194) und U 17 (S 196) der U-Boot-Klasse 206 in Wilhelmshaven
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German submarine U-17 (S196) in Bergen, Norway.
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Das Turmwappen des Unterseebootes U 17 zeigt ein rundes Wappenschild, in dessen Zentrum vor gelbem Hintergrund drei schwarze Delphine vertikal übereinander angeordnet sind. Im blauen Schildrand ist unten in Schwarz der Schriftzug "Unterseeboot U 17" zu lesen.