USU Software
USU Software AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE000A0BVU28 |
Gründung | 1977 |
Sitz | Möglingen, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 783[1] |
Umsatz | 126,5 Mio. Euro (2022)[1] |
Branche | Software |
Website | www.usu.com |
Stand: 31. Dezember 2022 |
Die USU Software AG mit Sitz in Möglingen ist eine Dachgesellschaft für diverse Tochtergesellschaften, die als international tätige Softwareunternehmen fungieren. Schwerpunkt ist die Digitalisierung von IT- und Kundenservices.
Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete der Konzern mit insgesamt 783 Mitarbeitenden einen Umsatz in Höhe von 126,5 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss im selben Zeitraum betrug 7,6 Millionen Euro. Die USU Software AG hat Tochtergesellschaften bzw. Niederlassungen in Deutschland, USA, Frankreich, Italien, Japan, Österreich und Tschechien. Sie ist im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.[2]
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1977 von dem Bankkaufmann und Programmierer Udo Strehl (* 1954) als Udo Strehl Unternehmensberatung (USU) gegründet[3] und hat seinen Hauptsitz in Möglingen bei Stuttgart. Ab 1988 beschäftigte sich das Unternehmen mit der IT-Steuerung. Das Wissensmanagement bildet seit 1995 einen weiteren Schwerpunkt. Das Unternehmen ging am 4. Juli 2000 im Zuge der Euphorie am Neuen Markt an die Börse. Mit damals 170 Mitarbeitern und 41 Millionen D-Mark Umsatz im Geschäftsjahr 1998/99 war USU allerdings kein klassisches Start-up-Unternehmen. Den Emissionserlös in Höhe von 35 Millionen D-Mark plante Strehl zur Hälfte in die Produktentwicklung, zur Hälfte für Akquisitionen zu investieren.[4] Nachdem die Aktie des am 21. März 2000 ebenfalls an die Börse gegangenen Neu-Ulmer Konkurrenten Openshop nach dem Tod des Gründers und Vorstandsvorsitzenden Thomas Egner (1962–2001) bei einem Flugzeugabsturz bei Augsburg im Januar 2001 abgestürzt war,[5] kam es im März 2002 zum Zusammenschluss dieser Softwarefirma mit der USU AG zum USU-Openshop-Konzern, der 2003 zur USU Software AG umfirmierte. Der Gründer Udo Strehl wechselte 2002 in den Aufsichtsrat.[3] Zur Erweiterung des Produktangebots wurde 2005 die OMEGA GmbH, 2006 die LeuTek GmbH und 2010 die Aspera GmbH übernommen.[6] Mit der Übernahme der Aspera GmbH wurde das Unternehmen nach eigenen Angaben zum „weltweit führenden Anbieter für Asset-Management-System-Software“.[7] Ende 2012 übernahm der USU-Konzern die Mehrheit an der BIG Social Media GmbH mit Sitz in Berlin. 2013 wurde die Aspera Technologies Inc. in Boston gegründet. Ebenfalls 2013 entstand ein neuer Forschungsbereich zum Thema Industrial Big Data.[8] Mitte 2015 erfolgte die Akquisition der auf SAP-Lizenzmanagement spezialisierten SecurIntegration GmbH mit Sitz in Köln. Letztere wurde 2016 mit der Aspera GmbH verschmolzen. Seit Anfang 2017 ist die unitb technologies GmbH, eine Agentur für digitale Medien und IT, Teil der USU-Gruppe. Im Mai 2017 wurde mit der französischen Easytrust SAS erstmals ein französisches Unternehmen übernommen. Easytrust, die Ende 2017 in USU SAS umbenannt wurde, ist Spezialist für Data-Center-Inventarisierung und Oracle-Lizenzmanagement. Im Frühjahr 2018 wechselte die Tochtergesellschaft USU AG die Rechtsform und firmiert seit dem 28. März als USU GmbH. 2018 ordnete USU seine Geschäftsfelder neu und bildete den neuen Unternehmenszweig unymira, der auf die Digitalisierung von Geschäftsprozessen im Service fokussiert war und das Portfolio der vier bis dahin eigenständigen USU-Bereiche BIG Social Media, Business Solutions, KCenter und unitb technology bündelte. Am 28. Januar 2021 gab der Konzern bekannt, alle Tochtergesellschaften unter der gemeinsamen USU-Dachmarke zu vereinen.[9] Im Zuge des neuen Markenauftritts firmiert die ehemalige Aspera GmbH nun unter USU Technologies GmbH, die US-Gesellschaft Aspera Inc. unter USU Solutions Inc. und die ehemalige LeuTek GmbH unter USU Solutions GmbH. Die USU GmbH bleibt als Legaleinheit wie bisher bestehen und gliedert sich in die Bereiche Service Management (bisher Valuemation), Digital Services & Solutions und Knowledge Management (bisher unymira). Ebenfalls unverändert bleiben die Konzerngesellschaft USU Software AG, die französische USU SAS sowie die tschechische Entwicklungsgesellschaft USU Software s.r.o. Zur weiteren Vermarktung der Software-Lösungen in Asien gründete USU im Herbst 2021 die neue Gesellschaft USU GK in Tokio. Im April 2023 wurden die USU Technology GmbH sowie die USU Solutions GmbH auf die Schwestergesellschaft USU GmbH verschmolzen.
Produkte
USU bietet Software und Dienstleistungen für das IT- und Kundenmanagement an.
USU unterstützt andere Unternehmen mit ITIL-konformen Lösungen für das strategische und operative IT- und Enterprise Service Management. Die Kunden digitalisieren und automatisieren mit den Programmen alle Prozesse, die für die Planung, das Design, den Betrieb, die Steuerung, die Nutzung und die Verrechnung von Dienstleistungen notwendig sind. Von Analystenhäusern wird USU in diesem Bereich als Weltmarktführer eingestuft.[10]
Ein zweiter Angebotsschwerpunkt liegt im Bereich digitaler Lösungen für das Wissensmanagement der Kunden. Die USU-Wissensdatenbank kommt vor allem in Call- und Service-Centern zum Einsatz, u. a. auch für die einheitliche Behördenrufnummer 115. Ergänzt wird das Angebot durch Self-Service-Lösungen, Chatbots, Voicebots sowie Portallösungen. Der USU-Chatbot wurde während der COVID-19-Pandemie in Deutschland von manchen Gemeinden und Landkreisen zur Bürgerinformation eingesetzt.[11] Ende 2021 startete USU mit Bot Universe ein Open-Source-Projekt für Chatbot-Netzwerke.[12] Das Chatbot-Netzwerk integriert seit April 2023 auch ChatGPT.[13] Ein weiterer Anwendungsbereich umfasst KI-Lösungen und datengetriebene Services für den Maschinen- und Anlagenbau.
Auch im Bereich Software Asset Management (SAM) gehört USU weltweit zu den Marktführern.[12] Global tätige Großkonzerne nutzen USUs SAM-Lösungen zur Rationalisierung ihres Softwareeinsatzes.[14]
Der USU-Forschungsbereich befasst sich auch mit KI-basierten Lösungen und entwickelt diese als Technologiepartner oder Konsortialführer auch im Rahmen von Forschungsprojekten, die öffentlich gefördert werden. So förderte z. B. das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Entwicklung einer KI-basierten Service-Plattform für den deutschen Mittelstand.[15]
2022 bündelte USU seine IT-Management-Lösungen in einem neuen Cloud-Portal.[16]
Einzelnachweise
- ↑ a b Geschäftsbericht 2022. (PDF; 11 MB) USU, abgerufen am 22. Mai 2022.
- ↑ Daniel Mohr, Martin Hock: Frankfurts Börse bietet mehr als Großkonzerne. In: FAZ. 19. Mai 2016, abgerufen am 3. Juli 2023.
- ↑ a b Udo Strehl (Vita). USU, abgerufen am 3. Juli 2023.
- ↑ Andrea Goder: „Oldie“ versucht Verjüngungskur mit Knowledge-Management-Tools. In: Computerwoche. 14. Juli 2000, abgerufen am 3. Juli 2023.
- ↑ Openshop-Chef tödlich verunglückt. In: FAZ. 26. Januar 2001, abgerufen am 3. Juli 2023.
- ↑ USU Software übernimmt Mehrheit an Aspera GmbH. In: Wallstreet online. 1. Juli 2010, abgerufen am 3. Juli 2023.
- ↑ USU expandiert mit Aspera in den USA. USU, 3. April 2012, abgerufen am 3. Juli 2023 (Pressemitteilung des Konzerns).
- ↑ USU-Forschung im Bereich ‚Industrial Big Data‘ mit Innovationen erfolgreich. In: Wallstreet online. 31. Juli 2014, abgerufen am 3. Juli 2023.
- ↑ DGAP-News: USU Software AG: USU vereint Aspera und LeuTek unter gemeinsamer USU-Dachmarke. In: Finanznachrichten.de. 28. Januar 2021, abgerufen am 3. Juli 2023.
- ↑ The Forrester Wave™: Enterprise Service Management, Q4 2019. Abgerufen am 3. März 2021.
- ↑ Landratsamt Ludwigsburg: Startseite. 26. Februar 2021, abgerufen am 22. Mai 2022.
- ↑ a b Christoph Kurth: USU startet Open-Source-Projekt für Chatbot-Netzwerke. In: Big Data Insider. 11. Oktober 2021, abgerufen am 3. Juli 2023.
- ↑ Bloomberg: USU integrates ChatGPT into its Bot Network. Abgerufen am 22. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Wie USU Ebay & Co. hilft. In: FAZ vom 18.3.2020.
- ↑ Front Page. Abgerufen am 22. Mai 2022.
- ↑ Die Cloud als Kostenfalle. In: Handelsblatt v. 5.10.2021.
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