USS Lamberton (DMS-2)

USS Lamberton (DMS-2)
Die USS Boggs (DM-3) 1945
Die USS Boggs (DM-3) 1945
Schiffsdaten
FlaggeVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
andere Schiffsnamen

ex (DD-119, AG-21)

SchiffstypZerstörer
KlasseWickes-Klasse
BauwerftNewport News Shipbuilding and Drydock Company
Baunummer217
Kiellegung1. Oktober 1917
Stapellauf30. März 1918
Indienststellung22. August 1918
bis 30. Juni 1922 Zerstörer
15. Juni 1930
16. April 1932 AG-21 Zielschlepper
19. November 1940 DMS-2 Minensucher
Verbleib13. Dezember 1946 Außerdienststellung,
9. Mai 1947 zum Abbruch verkauft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge95,8 m (Lüa)
94,5 m (Lpp)
Breite9,68 m
Tiefgang (max.)2,64 m
Verdrängung1090 ts Standard
 
Besatzung113 Mann
Maschinenanlage
Maschineab 1940:
3 Dampfkessel
2 GE-Curtiss-Getriebeturbinen
Maschinen­leistung20.000 PS (14.710 kW)
Höchst­geschwindigkeit25 kn (46 km/h)
Propeller2
Bewaffnung

ab 1940:

  • 4 — 76-mm-L/50-Mk.20-Geschütze
  • 2 — 12,7-mm-Maschinengewehre
  • Minensuchgerät
  • Wasserbombenwerfer

Die USS Lamberton (DMS-2) war ein zum Minensucher umgebauter Zerstörer der Wickes-Klasse der U.S. Navy; am 19. November 1940 wurde der ehemalige Zerstörer zum schnellen Minenräumer DMS-2 umklassifiziert. Die Lamberton war 1942/1943 vor Alaska gegen die Japaner im Einsatz und wurde mit einem battle star ausgezeichnet. Seit Sommer 1943 wurde das Schiff nur noch für Ausbildungszwecke eingesetzt und diente als Zielschlepper an der amerikanischen Westküste bzw. um Hawaii.

Geschichte des Schiffes

Die Lamberton 1919

Die USS Lamberton entstand als Zerstörer (DD-119) der Wickes-Klasse unter der Baunummer 217 zwischen dem 1. Oktober 1917 und dem 22. August 1918 bei der Newport News Shipbuilding and Drydock Company in Newport News (Virginia) und war der erste von sechs Zerstörern dieses Typs, die dort entstanden. Namensgeber war der 1912 verstorbene Konteradmiral Benjamin P. Lamberton, der als Chef des Stabes unter Admiral Dewey in der Schlacht in der Bucht von Manila gedient hatte. Taufpatin des Schiffes war am 30. März 1918 Miss Isabell Stedman Lamberton, eine Enkelin des Namensgebers. Der Zerstörer war das bisher einzige Schiff, das seinen Namen trug.[1]

Erster Kommandant wurde Lieutenant Commander Frank L. Slingluff (1886–1947), der 1916 schon kurzzeitig erster Kommandant des Zerstörers Tucker gewesen war.[1]

Dienst in Friedenszeiten

Nach einer Ausbildungsfahrt in der Karibik kam die Lamberton im Frühjahr 1919 zur Atlantic Fleet und nahm an diversen Geschwader- und Flottenmanövern teil, die sie bis zu den Azoren führte.

Nach der Verlegung zur neuformierten Pacific Fleet verließ die Lamberton Hampton Roads am 19. Juli 1919 und traf am 7. August in San Diego ein. An der Westküste der USA operierte die Lamberton vom August 1919 bis zum Juni 1922. Sie nahm an verschiedenen Ausbildungsprogrammen teil und war in Experimente zur Weiterentwicklung von Marinetaktiken involviert.

Am 30. Juni 1922 wurde der Zerstörer in San Diego vorerst außer Dienst gestellt.[1]

Nach über acht Jahren in der Reserve wurde die Lamberton wurde am 15. November 1930 unter Lieutenant Commander S. N. Moore erneut in Dienst gestellt. Für die nächsten eineinhalb Jahre folgten Ausbildungsfahrten des Zerstörers an der Westküste.[1]

Minensucher

Danach wurde die Lamberton am 16. April 1932 zum Hilfskriegsschiff umklassifiziert, erhielt das Kennzeichen AG-21 für ein allgemeines Hilfs- und Versuchsschiff und fungierte fortan vorrangig als Zielschlepper. Von 1933 bis 1940 war sie in dieser Funktion vor dem Küstenabschnitt von San Diego im Einsatz.[1] Auch war sie in dieser Zeit in experimentelle Minenräum-Ausbildungsphasen eingebunden und wurde am 19. November 1940 zum schnellen Minenräumer DMS-2 umklassifiziert. Dazu wurde das Schiff mit drei anderen ehemaligen Zerstörern (USS Dorsey [DMS-1, ex-DD-117], Boggs [DMS-3, ex-DD 136, AC-19], Elliot [DMS-4, ex-DD-146]) der Wickes-Klasse zu schnellen Minensuchern umgebaut. Bei der Umrüstung der Schiffe wurde der vierte Kessel und der dazugehörige hintere Schornstein der Schiffe entfernt, an deren Stelle im Rumpf ein zusätzlicher Tank eingebaut wurde. Wie auf ihren Schwesterschiffe in der neuen Klasse wurden alle Torpedorohre (vier seitliche Drillingsrohre) und die alte Drei-Zoll-Flak entfernt. Die bisherigen 4-Zoll-Kanonen wurden durch modernere 3-Zoll-Geschütze ersetzt, die auch gegen Ziele in der Luft einsetzbar waren. Auf dem Heck wurden umfangreiche Einrichtungen für die Minensuche installiert. Zur U-Boot-Abwehr behielten die neuen Schiffe weiter vorn zwei nach auswärts gerichtete Abwurfschienen für Wasserbomben. Später wurde auch noch die elektrische Anlage der Minensuch-Zerstörer verändert, um auch erfolgreich gegen magnetische Minen eingesetzt zu werden. Nach dem Umbau im Mare Island Naval Shipyard folgte die Verlegung nach Pearl Harbor, wo das Schiff am 11. September 1941 eintraf. Es wurde der Mine Division 6 zugeteilt, zu der auch die Schwesterschiffe Dorsey, Boggs und Elliot gehörten.[2] Die Lamberton wurde in den Gewässern um Hawaii als Zielschlepper und zur Sicherung vor Unterseebooten eingesetzt.
Der spätere Schauspieler Ernest Borgnine diente zu dieser Zeit als Kanonier auf der Lamberton.[3]

Zweiter Weltkrieg

Während des japanischen Angriffs auf Pearl Harbour am 7. Dezember 1941 war die Lamberton als Eskorte des Kreuzers USS Minneapolis (CA-36) auf dem Weg nach Oʻahu. Für die nächsten sieben Monate fuhr sie Patrouille in den Gewässern um die hawaiianischen Inseln.

Am 11. Juli 1942 verließ das Schiff Pearl Harbor und verlegte nach Kodiak, (Alaska), wo sie sieben Tage später eintraf. Der nunmehrige schnelle Minenräumer wurde hier während des Feldzuges gegen die Aleuten im Patrouillen- und Geleitzugsdienst eingesetzt. Mitte Mai 1943 geleitete die Lamberton die Einsatzgruppe mit Verstärkungstruppen zur zweiten Landung in der Massacre Bay, auf der Insel Attu. Danach folgten weitere Patrouillenfahrten bis zum Ende Juni 1943 und anschließender Fahrt nach Kuluk Bay. Danach verlegte die Lamberton zurück nach San Diego, wo sie am 23. Juli eintraf. Hier erfolgte am 5. Juni 1945 die erneute Rückklassifizierung in ein Hilfskriegsschiff mit der Bezeichnung AG-21. Für den Rest des Krieges fungierte sie als Zielschlepper vor der Westküste und vor Pearl Harbor.

Am 13. Dezember 1946 wurde die Lamberton in Bremerton außer Dienst gestellt und am 9. Mai 1947 an die „National Metal and Steel Corporation“ auf Terminal Island, Los Angeles auf Abbruch verkauft.

Auszeichnungen

Der Lamberton wurde ein Battle Star für den Kriegseinsatz verliehen.

Die Minensucher der Flush Decker-Klassen

DMSNameBauwerftBNr.KiellegungStapellauffertigDM abEndschicksal
1USS Dorsey (DD-117)W. Cramp & Sons Philadelphia454 W18.09.179.04.1816.09.1819.11.408.12.45 außer Dienst
2USS Lamberton (DD-119)Newport News Shipbuilding217 W1.10.1730.03.1822.08.1819.11.4013.12 32 AG-21 siehe vor
3USS Boggs (DD-136)Mare Island NY W15.10.1725.04.1823.09.18Ende 405.09.31 AG-19 für ferngesteuerte Tests, Zielschlepper und Minensucher, 40-45 DMS, ab 5.06.45 Zielschlepper, 20. März 1946 außer Dienst, am 27. November 1946 zum Abbruch
4USS Elliot (DD-146)Cramp & Sons461 W23.02.184.07.1825.01.1919.11.406.45 AG-104, Zielschlepper, Schulschiff, 25. Oktober 1945 außer Dienst, Januar 1946 zum Abbruch
5USS Palmer (DD-161)Fore River Shipyard321 W29.05.1818.08.1822.11.1819.11.407.01.45 durch japanische Flugzeuge versenkt, 28 Tote
6USS Hogan (DD-178)Union Iron Works
San Francisco
198 W29.11.1812.04.161.10.19405.06.AG-105, als Ziel am 8. November 1945 versenkt
7USS Howard (DD-179)Union Iron Works199 W9.12.1826.04.1929.01.204019.12.45 gestrichen, am 14. Juni 1946 zum Abbruch verkauft
8USS Stansbury (DD-180)Union Iron Works200 W9.01.1816.04.198.01.2019.11.403. Januar 1946 gestrichen; Oktober 46 bis Januar 47 Abbruch
9USS Chandler (DD-206)Cramp & Sons472 CL19.08.1819.03.195.09.1919.11.40rettete am 7. Januar 1945 im Golf von Lingayen 226 Mann von versenkten Schiffen,
5.06.45 AG-108, 5. Dezember 1945 gestrichen, 18.11.46 zum Abbruch verkauft
10USS Southard (DD-207)Cramp & Sons 473 CL18.08.1831.03.1924.09.1919.10.407. September 1945 durch einen Taifun schwer beschädigt, 9. Oktober gestrandet, gestrichen und am 14. Januar 1946 dann selbst zerstört
11USS Hovey (DD-208)Cramp & Sons474 CL18.08.1831.03.1924.09.1919.11.40am 6. Januar 1945 im Golf von Lingayen durch Kamikaze versenkt, 24 Mann der Besatzung und 24 Überlebende von USS Long und Brooks starben
12USS Long (DD-209)Cramp & Sons475 CL23.09.1826.04.1920.10.1919.11.40am 6. Januar 1945 durch Kamikaze versenkt
13USS Hopkins (DD-249)New York Shipbuilding238 CL30.07.1926.06.2021.03.2121. Dezember 1945 außer Dienst, November 1946 zum Abbruch verkauft
14USS Zane (DD-337)Mare Island NYCL15.01.1912.08.1915.02.2119.11.4014. Dezember 1945 außer Dienst, 3. März 1945 zum Abbruch verkauft
15USS Wasmuth (DD-338)Mare Island NYCL12.08.1915.09.2016.12.2129. Dezember 1942 vor Alaska im Sturm gesunken, Besatzung und zwei Passagiere durch Tanker Ramapo gerettet
16USS Trever (DD-339)Mare Island NY339 CL12.08.1915.09.203.08.2219.11.406.45 AG-98 Sicherungsschiff für Träger bei Flugübungen, 23.11.45 außer Dienst, November 1946 zum Abbruch verkauft
17USS Perry (DD-340)Mare Island NY15.09.2029.10.217.08.2219.11.4013. September 1944 vor Anguar nach Minentreffer gesunken
18USS Hamilton (DD-141)Mare Island NYW8.06.1815.01.197.11.1917.10.416.05.45 AG-111, 16. Oktober 1945 außer Dienst, im November 1946 zum Abbruch verkauft

Weblinks

Commons: USS Lamberton (DD-119) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. a b c d e Lamberton (Destroyer No. 119)
  2. Base Force, Pacific Fleet, Mine Squadron Two.
  3. Warshipfacts USS Lamberton (DMS-2).

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US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
USS Howard (DMS-7) underway, circa in 1944.jpg
The U.S. Navy high-speed minesweeper USS Howard (DMS-7) underway, circa in 1944.
USS Boggs (AG-19) in June 1945 (NH 81406).jpg
The U.S. Navy miscellaneous auxiliary USS Boggs (AG-19) in June 1945. She served as a target towing vessel.
USS Southard (DMS-10) - 19-N-30509.jpg
USS Southard (DMS-10) at the Mare Island Navy Yard, California, 9 June 1942. Note that she still retains her original 4/50 guns. Other items visible include her whaleboat and gig, engine room hatches, reels for minesweeping cables, .50 caliber anti-aircraft machineguns mounted on the rear corners of her after deckhouse, depth charge tracks and minesweeping gear on her stern. A former sister ship, still fitted as a destroyer, is alongside, with 20mm anti-aircraft machineguns and torpedo tubes visible. Photograph from the Bureau of Ships Collection in the U.S. National Archives.
US flag 48 stars.svg
US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
USS Preble (DM-20) stands by the sinking USS Perry (DMS-17) off Angaur on 13 September 1944 (NH 92987).jpg
The U.S. Navy destroyer-minesweeper USS Perry (DMS-17) being abandoned after striking a mine off Angaur, 13 September 1944, during the Palaus operation. USS Preble (DM-20) is standing by.
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The U.S. Navy destroyer minesweeper USS Trever (DMS-16) off the Mare Island Naval Shipyard, California (USA), 3 October 1943.
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The U.S. Navy destroyer minesweeper USS Hopkins (DMS-13) steams past the transport area between Guadalcanal and Tulagi on 8 August 1942, the day after U.S. Marines landed at both places.
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The U.S. Navy destroyer USS Hamilton (DD-141) underway in New York Harbor, circa 1939-1940. Her forward boiler has been replaced with stabilization tanks for anti-rolling tests, leaving her with only three smokestacks.
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USS Southard (DMS-10) photographed from directly astern, off the Mare Island Navy Yard, California, 10 June 1942. The actual date of the photo may be 9 June 1942. Note details of her conversion to a fast minesweeper: squared-off triangular transom, with her name visible; sweep gear and davits on the stern; depth charge tracks angled out over the propeller guards; .50 caliber anti-aircraft machineguns at the rear of her after deckhouse. Photograph from the Bureau of Ships Collection in the U.S. National Archives.
USS Trever (DMS-16) off the Mare Island Naval Shipyard in October 1943.jpg
The U.S. Navy destroyer minesweeper USS Trever (DMS-16) off the Mare Island Naval Shipyard, California (USA), 3 October 1943.