USS Jimmy Carter (SSN-23)

Die Jimmy Carter 2005 im Hafen
Die Jimmy Carter 2005 im Hafen
Übersicht
Bestellung29. Juni 1996
Kiellegung5. Dezember 1998
Stapellauf5. Juni 2004
1. DienstzeitFlagge
Indienststellung19. Februar 2005
Technische Daten
Verdrängung

12.139 Standardtonnen

Länge

138 Meter

Breite

12,2 Meter

Tiefgang

11 Meter

Tauchtiefe>240 m
Besatzung

14 Offiziere und 126 Mannschaften

Antrieb

S6W-Druckwasserreaktor, Düsenringpropeller

Geschwindigkeit

>25 Knoten

Bewaffnung

8 × 660 mm Torpedorohre

Die USS Jimmy Carter (SSN-23) ist ein Atom-U-Boot der Seawolf-Klasse, das für Spezial- und Nachrichtendienstliche-Operationen, insbesondere das Ausspähen von Daten aus Seekabeln modifiziert wurde.[1]

Geschichte

Bau und Planung

Carter mit einem Modell des U-Boots

1997 schlugen die NSA und die US-Navy vor, ein Atom-U-Boot für „Spezialoperationen“ zu bauen. 1998 stimmte der Kongress dem Projekt zu.[2] Die Kiellegung der Jimmy Carter erfolgte im gleichen Jahr bei Electric Boat, ein Jahr später wurde für 887 Mio. Dollar eine Multi-Mission-Platform von 30 Metern Länge eingebaut. Diese erlaubt der Carter das Starten von Kleinst-U-Booten, das Aussetzen von Tauchern und den Transport eines Dry Deck Shelters. Bis zu 50 Männer der Spezialeinsatzkräfte haben an Bord Platz. Durch den Einbau wurde das Boot um 30 Meter verlängert, um ca. 2000 Tonnen schwerer und zwei Knoten langsamer. Es wurden außerdem zusätzliche Stabilisatoren am Bug angebracht, die das Schweben an einer Stelle erlauben. Das Boot ersetzt die alte USS Parche (SSN-683) der Sturgeon-Klasse.

Am 5. Juni 2004 erfolgte der Stapellauf und die Taufe durch Rosalynn Carter, der Ehefrau des Namenspatrons, des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter. Carter ist der bislang einzige US-Präsident, der während seiner Militärzeit auf U-Booten diente. 2005 wurde die Jimmy Carter in Dienst gestellt.

Die Kosten für Bau und Ausrüstung des U-Bootes beliefen sich auf knapp 2,5, andere Quellen sprechen von 2,8 Milliarden Euro.[3][2]

Fahrten

Ihre ersten Fahrten fanden Ende 2004 statt, ihre Alpha Sea Trials, also die ersten Erprobungsfahrten, endeten am 19. November. Das Boot wurde in Groton, Connecticut in Dienst gestellt. Im Oktober 2005 begann die Jimmy Carter ihre Fahrt in ihre neue Heimatbasis Naval Base Kitsap, als sie, noch an der Oberfläche, von einer ungewöhnlich hohen Welle getroffen wurde, die Schäden am Turm verursachte. Am 9. November erreichte die Jimmy Carter die Basis.

Spionage

Das Boot wird vermutlich auch für das Ausspähen von Glasfaser-Unterseekabeln verwendet und ermöglicht so einen zentralen Abhörpunkt der NSA für deren Programme; ein Teil der Operationen wurde im Rahmen der Überwachungs- und Spionageaffäre 2013 öffentlich.[3] Die NSA liest im Rahmen ihrer Programme „Stormbrew“ und „Oakstar“, Daten aus Unterseekabeln mit und wertet sie aus (Upstream collection).

Weblinks

Commons: USS Jimmy Carter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Mascolo: Die Außenwelt der Innenwelt, faz.net, 25. Juni 2013
  2. a b Andre Meister: Glasfaserkabel und Spionage-U-Boote: Wie die NSA die Nervenzentren der Internet-Kommunikation anzapft. In: netzpolitik.org. 20. Juni 2013, abgerufen am 26. November 2020 (deutsch).
  3. a b Christoph Sydow: NSA-Abhörskandal: Die Datenräuber von der USS „Jimmy Carter“. In: Spiegel Online. 1. Juli 2013, abgerufen am 3. Juli 2013.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Jimmy Carter with model of SSN-23.jpg
Former President and Navy submariner Jimmy Carter (left) hoists a replica of the USS Jimmy Carter (SSN 23) given to him by Secretary of the Navy John H. Dalton (right) at a naming ceremony in the Pentagon on April 28, 1998. The USS Jimmy Carter is the last of the Seawolf class submarines to be built for the U.S. Navy.
Naval jack of the United States (2002–2019).svg
Naval jack of the United States from September 11, 2002 to June 4, 2019; designed in the late 19th century. The flag consists of a rattlesnake superimposed across 13 alternating red and white stripes with the motto, "Don't Tread On Me" (without apostrophe).

First Navy Jack of the United States as (supposedly) used by the Continental Navy from October 13, 1775 through December 31, 1776. In 1980, the Secretary of the Navy directed the commissioned ship in active status having the longest total period in active status to display the rattlesnake jack in place of the union jack until decommissioned or transferred to inactive status. Since September 11, 2002, the flag has been flown by the United States Navy for the duration of the "Global War on Terrorism."

This image is based on an image at the World Flag Database, with the color Red from Image:Flag of the United States.svg.

For the previous and current 50-star flag (still used as a "government jack" in some cases), see File:US Naval Jack.svg.
USS Jimmy Carter (SSN-23) flying Jack.jpg
050219-N-9954T-071 Naval Submarine Base Groton, Conn. – A Sailor raises the Stars and Stripes aboard the Seawolf-class nuclear-powered attack submarine USS Jimmy Carter (SSN 23) during the submarine’s commission ceremony. Jimmy Carter is the third and final submarine of the Seawolf-class. A unique feature of the Jimmy Carter is a 100-foot hull extension called the Multi-Mission Platform, which provides enhanced payload capabilities, enabling the submarine to accommodate the advanced technology required to develop and test a new generation of weapons, sensors and undersea vehicles.