UN-Einrichtungen in Bonn

Die Bundesstadt Bonn ist seit 1951 Sitz von Organisationen der Vereinten Nationen.

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Der Lange Eugen im UN-Campus ist Sitz der meisten UN-Organisationen in Bonn.
UN-Organisationen in der Bundesstadt Bonn[1]
AbkürzungName
UNFCCCSekretariat des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen
UNCCDSekretariat des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation
UNVFreiwilligenprogramm der Vereinten Nationen
UN SDG Action CampaignAktionskampagne für die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung
UNEP/CMSSekretariat des Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten
UNEP/AEWASekretariat des Abkommens zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel
UNEP/ASCOBANSSekretariat des Abkommens zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und Ostsee, dem Nordatlantik und der Irischen See
UNEP/EUROBATSSekretariat des Abkommens zur Erhaltung der europäischen Fledermauspopulationen
IPBESZwischenstaatliche Plattform für Biodiversität und Ökosystemleistungen
UNESCO-UNEVOCInternationales Zentrum für Berufsbildung der UNESCO
UNU-ViEUniversität der Vereinten Nationen – Vizerektorat in Europa
UNU-ViE SCYCLEUniversität der Vereinten Nationen – Vizerektorat in Europa, Programm für nachhaltige Kreisläufe
UNU-EHSUniversität der Vereinten Nationen – Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit
UNSSCFortbildungsakademie des Systems der Vereinten Nationen – Büro Bonn
WHO/ECEHWeltgesundheitsorganisation Regionalbüro für Europa, Europäisches Zentrum für Umwelt und Gesundheit
UNISDRInternationale Strategie zur Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen – Büro Bonn
UN-SPIDERPlattform der Vereinten Nationen für raumfahrtgestützte Informationen für Katastrophenmanagement und Notfallmaßnahmen
UNIDO ITPOOrganisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung – Investitions- und Technologieförderungsbüro
OneHRGlobales Zentrum der Vereinten Nationen für Personalwesen
UNOPS-ICATInitiative für Transparenz im Klimaschutz
GWOPASekretariat für Wasserversorgung der Vereinten Nationen
UNRICRegionales Informationszentrum der Vereinten Nationen – Verbindungsbüro in Deutschland

Als 21. Büro der Vereinten Nationen in Bonn hat sich das Sekretariat von UNOPS-ICAT auf dem Bonner UN Campus angesiedelt.[2] Bonns Rolle als Nachhaltigkeitszentrum wurde ebenfalls mit der Ansiedlung des GWOPA-Sekretariats im Januar 2020 ausgebaut und der UN-Standort weiter gestärkt. Ab 2021 wird das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) einen neuen Standort in Bonn mit etwa 150 Beschäftigten beziehen.[3]

Entwicklung

Nachdem Bonn 1949 Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland geworden war, eröffneten 1951 als erste Organisationen der Vereinten Nationen das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars (UNHCR) und 1953 die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) Verbindungsbüros in Bonn. Die erste UN-Organisation mit weltweiter Aufgabenstellung mit Sitz in Bonn wurde 1984 das Sekretariat des aufgrund seines Unterzeichnungsortes Bonner Konvention genannten Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (CMD; 1979), das vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) getragen wird.[4]

Von 2001 bis 2007 war der Diplomat Harald Ganns als Sonderbeauftragter des Auswärtigen Amtes für die Betreuung der UN-Organisationen mit Sitz in Bonn zuständig.[5] Seit dem 1. Januar 2008 besteht für diese Aufgabe in Bonn ein von einem Botschafter geleitetes eigenes Referat des Auswärtigen Amtes, das auch für die Betreuung weiterer internationaler Organisationen in Deutschland zuständig ist und nach einem Beschluss von Frank-Walter Steinmeier im Jahre 2015 heute den Titel Verbindungsbüro VN-Campus Bonn trägt.[6][7][8]

Ab November 2012 arbeitete das Auswärtige Amt federführend den Gesetzentwurf für ein Gaststaatgesetz nach dem Vorbild der Schweiz aus, von dem sich eine Erleichterung der Ansiedlung internationaler Organisationen und Nichtregierungsorganisationen erhofft wird.[9] Dieser wurde Anfang 2014 fertiggestellt und sollte anschließend in die Abstimmungen zwischen den ebenfalls für die Vorschläge zuständigen Bundesministerien übermittelt werden.[10] Das Gaststaatgesetz wurde am 30. November 2019 verkündet (BGBl. I S. 1929).

Einzelnachweise

  1. Die Organisationen am UN Campus Bonn. In: unbonn.org. Vereinte Nationen, Bonn, abgerufen am 21. Juni 2016.
  2. 21. UN-Organisation in Bonn: UNOPS-ICAT. Abgerufen am 14. Januar 2020.
  3. Bonn neuer Standort für europäische Wetterbehörde. In: bonn.de. Bundesstadt Bonn, 9. Dezember 2020, abgerufen am 13. Dezember 2020.
  4. Harald Ganns: Die UN in Deutschland. In: Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (Hrsg.): Vereinte Nationen, 1/2009, S. 24–29.
  5. Bernd Leyendecker: Sonderbeauftragter wünscht sich 1 000 UN-Mitarbeiter in Bonn, 1. August 2001
  6. Das Auswärtige Amt in Bonn – Ansprechpartner der internationalen Organisationen in Deutschland, Auswärtiges Amt
  7. Organisationsplan des Auswärtigen Amtes (PDF)
  8. Rede von Außenminister Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Eröffnung des VN-Konferenzzentrums in Bonn, 7. Juni 2015
  9. Bericht der Bundesregierung zur Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinten Nationen und einzelnen, global agierenden, internationalen Organisationen und Institutionen im Rahmen des VN-Systems in den Jahren 2012 und 2013, Deutscher Bundestag, 18. Wahlperiode, Drucksache 18/2487, 4. September 2014, S. 83
  10. Auswärtiges Amt unterstützt UNO-Standort Bonn weiter aktiv, Pressemitteilung der Stadt Bonn, 23. Januar 2014

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Büro-Hochhaus „Langer Eugen“ in Bonn-Gronau; ehemaliges Abgeordneten-Hochhaus, nun als Teil des UN-Campus von verschiedenen Organisationen der Vereinten Nationen genutzt; Ansicht aus Ostsüdost