Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2020
UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2020 | |
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Disziplin | Bahnradsport |
Geschlecht | Männer und Frauen |
Teilnehmer | 397 |
Austragungsort | Berlin |
Wettkampfort | Velodrom |
Wettkampfphase | 26. Februar – 1. März 2020 |
Die Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2020 fanden vom 26. Februar bis 1. März 2020 im Berliner Velodrom statt.[1]
Damit fanden nach den Weltmeisterschaften 1999 zum zweiten Mal die Welttitelkämpfe im Velodrom statt. Seit 1895 wurden insgesamt 14 Bahnweltmeisterschaften in Deutschland ausgetragen.
Gemeldet waren 169 Sportlerinnen und 228 Sportler aus 46 Nationen. Bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2019 im polnischen Pruszków waren 47 Nationen am Start. Während sich in diesem Jahr Argentinien, Brasilien und Chile nicht qualifizieren konnten, haben sich Indien und Lettland neu qualifiziert.[2]
An den fünf Wettkampftagen besuchten insgesamt rund 20.000 Zuschauer das Velodrom.[3]
Die Wettbewerbe
Erfolgreichste Nation bei diesen Weltmeisterschaften waren die Niederlande mit sechs Goldmedaillen. Allein in den Kurzzeitdisziplinen errangen die niederländischen Männer vier Medaillen, in Sprint, Keirin, im Zeitfahren sowie im Teamsprint. Kirsten Wild holte zwei Goldmedaillen, im Scratch sowie mit Amy Pieters im Zweier-Mannschaftsfahren; ihren WM-Titel aus dem Omnium im Jahr zuvor konnte sie nicht verteidigen, da sie in der Teildisziplin Scratch den Sturz von fünf Konkurrentinnen verursacht hatte und deshalb relegiert wurde. Als erste Japanerin gewann Yūmi Kajihara diesen Wettbewerb, trotz eines Sturzes im Ausscheidungsfahren.
Platz drei wurde von der Mannschaft der USA belegt, deren Frauen-Vierer Gold in der Mannschaftsverfolgung gewann. Chloé Dygert, Mitglied des Vierers, gewann zudem die Einerverfolgung mit der Weltrekordzeit von 3:16,937 Minuten. Die einzige Goldmedaille für Italien ging an Filippo Ganna, der in der Qualifikation der Einerverfolgung mit 4:01,934 Minuten seinen eigenen Weltrekord verbesserte.
Platz zwei in der Nationenwertung nach Medaillen belegte die deutsche Mannschaft mit vier Goldmedaillen, die alle von zwei jungen Sprinterinnen errungen wurden. Emma Hinze gewann dreimal Gold in Sprint, Keirin, und Teamsprint; ihre Mannschaftskameradin Lea Sophie Friedrich entschied das 500-Meter-Zeitfahren für sich und war zudem am Sieg im Teamsprint beteiligt. Der deutsche Frauen-Vierer mit Franziska Brauße, Lisa Brennauer, Lisa Klein und Gudrun Stock errang Bronze in der Mannschaftsverfolgung mit der neuen deutschen Rekordzeit von 4:11,039 Minuten. In der Einerverfolgung gelang es den deutschen Frauen die Plätze zwei (Brennauer), drei (Brauße) und vier (Klein) zu belegen.
Der Männer-Vierer aus Dänemark verbesserte innerhalb von zwei Wettkampftagen dreimal den Weltrekord auf schließlich 3:44,672 Minuten. Vor der WM 2020 stand die Bestmarke bei 3:48,012 Minuten, aufgestellt von Australien bei der Bahn-WM 2019 im polnischen Pruszków. Drei weitere Weltrekorde wurden aufgestellt: Die niederländische Mannschaft verbesserte im Teamsprint den aus 2013 stammenden Rekord der deutschen auf 41,225 Sekunden. Die US-Amerikanerin Chloé Dygert verbesserte die bisherige Bestleistung in der Einerverfolgung über 3000 Meter auf 3:16,937 Minuten, und der Italiener Filippo Ganna übertraf seinen eigenen Weltrekord in derselben Disziplin über 4000 Meter, der nun bei 4:01,934 Minuten steht.
Die erfolgsverwöhnte Mannschaft Australiens belegte mit einmal Silber und zweimal Gold lediglich Platz elf im Medaillenranking und wurde in ihrer Heimat dafür im olympischen Jahr stark kritisiert.[4]
Zeitplan (Finale)
Datum | Disziplinen Männer | Disziplinen Frauen |
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Mittwoch, 26. Februar | Teamsprint | Scratch, Teamsprint |
Donnerstag, 27. Februar | Scratch, Mannschaftsverfolgung, Keirin | Mannschaftsverfolgung |
Freitag, 28. Februar | 1000-Meter-Zeitfahren, Einerverfolgung, Punktefahren | Sprint, Omnium |
Samstag, 29. Februar | Omnium | 500-Meter-Zeitfahren, Einerverfolgung, Madison |
Sonntag, 1. März | Sprint, Madison | Keirin, Punktefahren |
Resultate
- Legende:
- "G" = Zeit aus dem Finale um Gold; "B" = Zeit aus dem Finale um Bronze
- Fahrerinnen und Fahrer, deren Name kursiv geschrieben sind, bestritten bei Mannschaftswettbewerben lediglich die Qualifikation oder die erste Runde.
Sprint
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Keirin
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Zeitfahren
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Teamsprint
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Einerverfolgung
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Mannschaftsverfolgung
Scratch
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Punktefahren
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Omnium
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Zweier-Mannschaftsfahren (Madison)
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Galerie
Medaillenspiegel
Rang | Land | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
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1 | Niederlande | 6 | 2 | 1 | 9 |
2 | Deutschland | 4 | 1 | 3 | 8 |
3 | Vereinigte Staaten | 2 | 3 | 0 | 5 |
4 | Dänemark | 2 | 0 | 0 | 2 |
5 | Italien | 1 | 2 | 3 | 6 |
6 | Frankreich | 1 | 2 | 2 | 5 |
7 | Großbritannien | 1 | 2 | 1 | 4 |
8 | Neuseeland | 1 | 2 | 0 | 3 |
9 | Japan | 1 | 1 | 0 | 2 |
10 | Belarus | 1 | 0 | 0 | 1 |
11 | Australien | 0 | 1 | 2 | 3 |
12 | Spanien | 0 | 1 | 1 | 2 |
13 | Südkorea | 0 | 1 | 0 | 1 |
Mexiko | 0 | 1 | 0 | 1 | |
Russland | 0 | 1 | 0 | 1 | |
16 | Malaysia | 0 | 0 | 2 | 2 |
17 | Volksrepublik China | 0 | 0 | 1 | 1 |
Hongkong | 0 | 0 | 1 | 1 | |
Norwegen | 0 | 0 | 1 | 1 | |
Polen | 0 | 0 | 1 | 1 | |
Portugal | 0 | 0 | 1 | 1 | |
Gesamt | 20 | 20 | 20 | 60 |
Aufgebote
Deutschland
- Frauen Kurzzeit
- Männer Kurzzeit
- Frauen Ausdauer
- Männer Ausdauer
- Jasper Frahm, Felix Groß, Roger Kluge, Moritz Malcharek, Theo Reinhardt, Leon Rohde, Nils Schomber, Kersten Thiele, Domenic Weinstein
Österreich
- Frauen Ausdauer
- Verena Eberhardt (Scratch, Punktefahren)
- Männer Ausdauer
- Andreas Graf (Zweier-Mannschaftsfahren), Stefan Matzner (Scratch, Punktefahren), Andreas Müller (Zweier-Mannschaftsfahren)
Schweiz
- Frauen Ausdauer
- Männer Ausdauer
- Stefan Bissegger, Robin Froidevaux, Claudio Imhof, Lukas Rüegg, Théry Schir, Mauro Schmid, Cyrille Thièry
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Die Vorfreude ist groß. In: bahn-em2017.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Oktober 2017; abgerufen am 21. Oktober 2017.
- ↑ 46 Nationen und 397 Sportlerinnen und Sportler für die WM in Berlin gemeldet. In: trackcycling-berlin.com. 2020, archiviert vom ; abgerufen am 19. Februar 2020.
- ↑ Fast 20.000 Zuschauer sorgen für stimmungsvolle WM in Berlin. In: trackcycling-berlin.com. 1. März 2020, abgerufen am 4. März 2020.
- ↑ Australian Olympic cycling coach slammed for Twitter expletive in response to critics. In: abc.net.au. 10. März 2020, abgerufen am 10. März 2020 (englisch).
- ↑ In der Qualifikation fuhr Ganna mit 4:01,934 einen neuen Weltrekord.
- ↑ Die Zeit wurde in der Qualifikation aufgestellt.
- ↑ Uibel streicht Nik Schröter aus dem WM-Aufgebot. In: rad-net.de. 20. Februar 2019, abgerufen am 20. Februar 2019.
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Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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See Flag of Australia.svg for main file information.Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
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Filippo Ganna, Weltmeister in der Einerverfolgung mit Maskottchen Tracky
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V.l.n.r.: Lea Sophie Friedrich, Miriam Welte, Pauline Grabosch, Emma Hinze, vorne Kristina Vogel
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2020 UCI Track Cycling World Championships – Men's Team Pursuit Finals
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2020 UCI Track Cycling World Championships – Women's Scratch Race