u. A. w. g.

Die Abkürzung u. A. w. g., am Satzanfang auch U. A. w. g., bedeutet „um Antwort wird gebeten“. Sie wird häufig in formellen Einladungen verwendet und weist die Eingeladenen darauf hin, dass der Gastgeber wissen möchte, mit wessen Erscheinen er auf der geplanten Veranstaltung rechnen kann.[1] Gewöhnlich ist dabei auch ein Zieltag für die erbetene Antwort angegeben, z. B. „u. A. w. g. bis 28. Oktober 2022“. Grund ist meistens, dass der Gastgeber sich auf Anzahl und Art der Gäste rechtzeitig einstellen möchte, um die Veranstaltung vorzubereiten, z. B. für Tischkarten, Sitzordnung, Saalgröße, Speisen oder Getränke.

Auch in Österreich wird die Abkürzung verwendet und gilt als üblich, besonders bei Einladungen zu größeren familiären Feierlichkeiten wie Hochzeitsfeiern und akademischen Feiern. Die französische Variante ist r.s.v.p. oder RSVP (répondez s’il vous plaît). Sie ist auch im deutschen und englischen Sprachraum gebräuchlich. Wenn explizit keine Antwort gewünscht wird, schreibt man französisch „n.r.p.s.v.p.“ (ne répondez pas s’il vous plaît).

Ein Nachteil dieser Abkürzungen kann sein, dass manche Empfänger sie nicht kennen oder nicht verstehen.[2]

Seit spätestens 1828 existiert auch die scherzhafte Deutung von u. A. w. g. als „Und Abends wird getanzt“, die sich vor allem in der Literatur des 19. Jahrhunderts findet.[3][4][5][6][7]

Einzelnachweise

  1. Ob Tagung, Geburtstag oder Tag der offenen Tür: So organisieren Sie Veranstaltungen wie ein Profi. In: stil.de. Abgerufen am 16. Oktober 2017.
  2. „Perfekte Einladungen für jeden Anlass“ (Memento vom 11. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 327 kB)
  3. August von Kotzebue: u. A. w. g. oder: Die Einladungskarte. Ein Schwank in einem Aufzuge. In: Dramatische Werke von August von Kotzebue. 9. Auflage. Band 24. Mannsberger, Wien 1828, S. 95, 98 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2014]).
    dazu auch: Rulemann Friedrich Eylert: U. A. W. G. In: Charakter-Züge und historische Fragmente aus dem Leben des Königs von Preussen Friedrich Wilhelm III. 3. Auflage. Band 3-2. Heinrichshofen, Magdeburg 1846, S. 371 (Volltext in der Google-Buchsuche – Aufführungsbericht und Königliche Reaktion).
  4. Karl Julius Weber: Dymocritos: oder, Hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen. Band 6. F. Brodhag, Stuttgart 1836, Die Tanzlust, S. 126 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2014]).
  5. Eine Einladung. Ein Scherz nach Alphonse Karr. In: J. Kuranda (Hrsg.): Novellen-Beilage zu den Grenzboten. Nr. 1. Ludwig Herbig, Leipzig Juli 1843, S. 101 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2014]).
    übernommen von: Eine Einladung. Ein Scherz, nach Alphonse Karr. In: Anton Johann Groß-Hoffinger (Hrsg.): Der Adler. Nr. 224, 23. September 1843, S. 922 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2014]).
    und: Eine Einladung. Ein Scherz nach Alphonse Karr. In: Ferdinand Ritter von Seyfried (Hrsg.): Der Wanderer. Band 31, Nr. 192. Strauß sel. Witwe & Sommer, 10. August 1844, S. 796 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2014]).
  6. Friedrich Wilhelm Hackländer: Erlebtes. Erster Band (= F. W. Hackländer’s Werke. Band 25). Adolph Krabbe, 1860, Kap. 17 (Volltext online im Projekt Gutenberg [abgerufen am 28. Februar 2014]).
  7. Adolf Stein: Berliner Funken (= Berliner Allerlei. Band 7). Brunnen-Verlag, 1927, S. 261 (Snipset in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2014] „Einmal kann man ja in den Grunewald pilgern oder an irgend welche Seen, aber dann: u. a. w. g., und Abends wird getanzt. Im Kaisersaal des Rheingolds, wie gewöhnlich; oder ausnahmsweise in einem anderen Lokal …“).