U-Boot-Bunker Dora

Dora 1

Dora 1 und Dora 2 sind zwei U-Boot-Bunker in Trondheim (Norwegen), die während des Zweiten Weltkriegs von den deutschen Besatzern erbaut wurden.

Geschichte

Zwei U-Boote der Typen VII und IX nach Kriegsende vor dem Bunker (19. Mai 1945)
Der Bunker Dora 1 aus der Luft (2010)

Wegen der strategisch günstigen Lage Trondheims (zum einen geschützt im Trondheimfjord und zum anderen direkt am Nord-Atlantik) operierten von Juni 1940 bis zur Kapitulation im Mai 1945 die U-Boote der 13. U-Flottille der Kriegsmarine von hier aus.

Im Mai 1941 wurde mit dem Bau von Dora 1 begonnen, weil die Kriegsmarine großen Bedarf an Häfen außerhalb Deutschlands hatte, in denen Reparaturen durchgeführt werden konnten. Gleichzeitig mussten diese gut zu verteidigen sein. In Trondheim wurden deshalb auf den Hügeln in der Stadt und der Umgebung Fliegerabwehrkanonen und andere Verteidigungsanlagen errichtet, deren Betonfundamente heute noch zu sehen sind. In diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert ist die der Stadt vorgelagerte Insel Munkholmen, auf der es mehrere Flakstellungen gab.

Trondheim sollte in dieser Zeit zu einer großen Militärbasis mit bis zu 300.000 Soldaten und deren Familien (mehr als Trondheim heute Bewohner hat) ausgebaut werden. Es gab Pläne, wonach außerhalb Trondheims eine große Siedlung – „Neu Drontheim“ – errichtet werden sollte.

Dora 1 wurde am 20. Juni 1943 der Kriegsmarine übergeben, während am zweiten Bunker (Baubeginn im Januar 1942) noch gebaut wurde. Dora 2 wurde nie fertiggestellt und ist heute eine Ruine.

Nach dem Krieg überlegte man, diese Gebäude zu sprengen. Dazu wäre aber soviel Sprengstoff nötig gewesen, dass auch der Rest von Trondheim Schaden genommen hätte.

Heute gibt es in Dora 1 eine Bowlinghalle sowie ein Archiv der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens und Abteilungen des Stadt- sowie Staatsarchivs. Teile der Anlage stehen unter Denkmalschutz.

Maße

Dora 1 hat eine Länge von 153 Meter und eine Breite von 105 Meter, Dora 2 168 Meter beziehungsweise 102 Meter. Sie wurden aus Stahlbeton gebaut. Die Seitenwände haben eine Stärke von 3 Meter, die Decke sogar 3,5 Meter.

Legende

In den Bereich der Legenden gehört die Erzählung, dass Gefangene, die am Bau beteiligt waren, während der Arbeit von Aufsehern im Beton der Wände ertränkt wurden. Die Leichname hätten die Konstruktion schwächen können. Hintergrund dieser Legende war wohl der Bericht von einem Unfall, bei dem zwei Arbeiter vom Gerüst in den frischen Beton stürzten und sich tödlich verletzten. Statiker sollen daraufhin errechnet haben, dass dieser einmalige Vorfall nicht zu einer wesentlichen Schwächung der Konstruktion führen würde, weshalb man den Bau einfach fortsetzte.

Galerie

Commons: Bunker Dora in Trondheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 63° 26′ 22,7″ N, 10° 25′ 16,1″ O

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Dora. Corner view, shows thickness of concrete.
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Piers in the WWII DORA 1 submarine base in Trondheim. For a closer picture of one of them, see thumb|125px|center. Picture taken and released into the public domain by User:Kallemax.
The Campaign in North-west Europe 1944-45 BU6376.jpg
The Campaign in North-west Europe 1944-45
Three U-boats in a submarine pen at Trondheim, 19 May 1945.
Baustelle Neuhafen - U-båtbunkeren Dora bygges (1942) (19199406238).jpg
Autor/Urheber: Municipal Archives of Trondheim from Trondheim, Norway, Lizenz: CC BY 2.0

Format: Fotonegativ Dato / Date: 11.03.1942 Fotograf / Photographer: Fritz Petter Digre (1897 - 1992) Sted / Place: Nyhavna, Trondheim

Wikipedia: Dora

Wikipedia: Organisation Todt

Eier / Owner Institution: Trondheim byarkiv, The Municipal Archives of Trondheim Arkivreferanse / Archive reference: Tor.H43.B81.F29616 - Konv 78

Merknad: Fra byggingen av ubåtanlegget Dora på Nyhavna 11 mars 1942.

Fotografen Fritz Petter Digre (1897 – 1992) var født på Nedre Bakklandet og bodde i Mellomveien 11 fra 1900. Han var utdannet sersjant ved underoffiserskolen på Oscarsborg og var fra 1919 ulønnet sersjant ved Agdenes festning. I 1920 – 1926 jobbet han ved Nidar Sjokoladefabrikk. I 1939 ble han innkalt til nøytralitetsvakt og deltok 9. april på Brettingen fort. I 1941 sendte Arbeidskontoret ham på anleggsarbeid. Etter krigen var han en tid i Kystartilleriet, Brigade Trøndelag, og søkte avskjed i 1948 som sersjant. Hans hobbyer var amatørfotografering og slektsgransking.
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Panneau d'information montrant les bâtiments portuaires du fjord avec des flèches supplémentaires pour pointer les complexes de Dora.
Captured German U-boats outside their pen at Trondheim in Norway, 19 May 1945. BU6382.jpg
Captured German U-boats outside their pen at Trondheim in Norway, 19 May 1945.
Axis Forces: A Type VII and a Type IX submarine alongside each other outside the submarine pens at Trondheim after the war.
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A Type VII (U-953) and a Type IX (U-861) submarine alongside each other outside the submarine pens at Trondheim after the war. May 19, 1945.
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Dora 1, German submarine bunker from WW II in Trondheim, Norway.
Lorient Keroman III.jpg
Autor/Urheber: Thomas Philipp, Lizenz: CC BY-SA 3.0
U-Boot Bunker Kéroman III in Lorient/Frankreich
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Dora fjord side.
Dora, Nyhavna in Trondheim 01.jpg
Autor/Urheber: Trondheim Havn from Trondheim, Norway, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Dora 1
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Dora. Full front view of complex.
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Dora. Close up of drive-up ramps on front side.