U-18-Fußball-Europameisterschaft 1992

Die achte U-18-Fußball-Europameisterschaft wurde in der Zeit vom 20. bis 25. Juli 1992 in Deutschland ausgetragen. Sieger wurde die Türkei durch ein Golden Goal (1:0-Sieg) gegen Portugal. Damit verlor Portugal das dritte Finale in Folge. Die gastgebende deutsche Mannschaft schied im Viertelfinale aus, Österreich und die Schweiz konnten sich nicht qualifizieren.

Zum letzten Mal fand das Turnier im zweijährigen Turnus statt. Seit 1993 wird das Turnier wieder jährlich ausgetragen.

Modus

Die acht qualifizierten Mannschaften spielten im K.-o.-System um den Titel. Die Viertelfinalsieger erreichen das Halbfinale, die Halbfinalsieger das Finale. Die Halbfinalverlierer spielen um Platz drei. Die Viertelfinalverlierer spielen um zwei freie Plätze für die Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1993. Die Halbfinalisten qualifizieren sich ebenfalls für die Weltmeisterschaft.

Teilnehmer

Am Turnier haben folgende Mannschaften teilgenommen:

Mannschaften aus dem deutschsprachigen Raum

BR Deutschland

Die DFB-Junioren qualifizierten sich als Sieger der Gruppe 4 mit einem Punkt Vorsprung vor Italien für die Endrunde. Zum sechzehnköpfigen Kader von Rainer Bonhof und dessen Co-Trainer Bernd Stöber beim Finalturnier vor heimischer Kulisse zählten unter anderem die späteren Bundesligaspieler, -trainer und -manager Dimo Wache, Uwe Gospodarek (beide im Tor), Max Eberl, Jens Nowotny, Torsten Lieberknecht Carsten Ramelow und André Breitenreiter. Nach der hohen Viertelfinalniederlage gegen den Vizeeuropameister von 1990, Portugal, sicherte sich das Team durch den 3:2-Sieg gegen Polen das Ticket für die U-20-WM in Australien – bei der dann auch Carsten Jancker, der kurz vor der EM verletzt ausgefallen war, im Aufgebot stand – im März 1993.

DFB-Aufgebot[1]
SpielerVereinEinsätzeTore
Dimo WacheBayer 04 Leverkusen1-
Uwe GospodarekFC Bayern München1-
Markus SchwiderowskiFC Schalke 042-
Torsten Lieberknecht1. FC Kaiserslautern2-
Max EberlFC Bayern München2-
Carsten RamelowHertha BSC2-
Guido Jörres1. FC Köln2-
Stefan ThieleBorussia Dortmund2-
Jens NowotnyKarlsruher SC1-
Werner ProtzelFC Bayern München2-
Marcus ZieglerVfB Stuttgart1-
Thomas ReisEintracht Frankfurt1-
Tobias HagerFC Bayern München2-
André BreitenreiterHannover 9622
Frank MeißnerWerder Bremen1-
Christoph Dengel1. FC Kaiserslautern11

DDR

Für das Turnier, das später in die Bundesrepublik vergeben wurde, loste die UEFA die DDR im Dezember 1989 in die Qualifikationsgruppe 3 mit Frankreich, Dänemark, Luxemburg und Portugal. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung und der Eingliederung von DFV/NOFV in den DFB wurde das Team aus dem Wettbewerb zurückgezogen.

Austragungsorte

Gespielt wurde in den Städten Amberg, Bamberg, Bayreuth, Haßfurt, Nördlingen, Nürnberg, Regensburg, Schwandorf, Schweinfurt und Vestenbergsgreuth.

Das Turnier

Viertelfinale

20. Juli 1992 in Nürnberg
Deutschland DeutschlandPortugal Portugal0:4
20. Juli 1992 in Nördlingen
Turkei TürkeiUngarn Ungarn3:0
20. Juli 1992 in Regensburg
EnglandEngland EnglandPolen Polen3:1
20. Juli 1992 in Haßfurt
Norwegen NorwegenGemeinschaft Unabhängiger StaatenGUS, Gemeinschaft Unabhängiger Staaten GUS4:4 n. V., 3:1 i. E.

WM-Qualifikation

22. Juli 1992 in Bamberg
Deutschland DeutschlandPolen Polen3:2
22. Juli 1992 in Vestenbergsgreuth
Gemeinschaft Unabhängiger StaatenGUS, Gemeinschaft Unabhängiger Staaten GUSUngarn Ungarn3:1

Halbfinale

22. Juli 1992 in Schwandorf
Turkei TürkeiNorwegen Norwegen2:1
22. Juli 1992 in Schweinfurt
Portugal PortugalEnglandEngland England1:1 n. V., 12:11 i. E.

Spiel um Platz drei

25. Juli 1992 in Amberg
Norwegen NorwegenEnglandEngland England1:1 n. V., 8:7 i. E.

Finale

25. Juli 1992 in Bayreuth
Turkei TürkeiPortugal Portugal2:1 n. GG

Entscheidungen

Die Türkei wurde zum ersten Mal U-18-Fußball-Europameister.

Die Siegerelf[2]: Yetkin AkmanBülent KapıcıEmre Aşık, Sinan DemircioğluYakup Can, İlhami Arslan, Turan İlciktay (Tarkan Alkan), Seyfettin KurtulmuşBülent Yılmaz (Aygün Taşkıran), Oktay Derelioğlu, Mustafa Kocabey

Bülent Yılmaz, Tarkan Alkan / Cardoso erzielten die Tore im Finale.

Neben der Türkei qualifizierten sich Deutschland, England, die Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS), Norwegen und Portugal für die Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1993.

Einzelnachweise

  1. Werner Schilling: Superball mit Portugal. In: Kicker (Sportmagazin). 20. Juli 1992, Seite 15.
  2. tff.org: Kader der Türkischen U-18-Nationalmannschaft (abgerufen am 16. September 2016)

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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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