Użranki

Użranki
Użranki führt kein Wappen
Użranki (53° 52′ 8,32″ N, 21° 25′ 7,34″O)
Użranki
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Ermland-Masuren
Powiat:Mrągowo
Gmina:Mrągowo
Geographische Lage:53° 52′ N, 21° 25′ O
Einwohner:
Postleitzahl:11-700[1]
Telefonvorwahl:(+48) 89
Kfz-Kennzeichen:NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße:Zalec/DK 59Jora Wielka
Notyst Mały → Użranki
Schienenweg:kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen:Danzig



Użranki [uˈʐranki] (deutsch Königshöhe, bis 1881 Uszranken) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Landgemeinde Mrągowo (Sensburg) im Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Geographische Lage

Użranki liegt in der östlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 30 Kilometer südwestlich der ehemaligen Kreisstadt Giżycko (Lötzen) und acht Kilometer östlich der heutigen Kreismetropole Mrągowo (Sensburg).

Geschichte

Das nach 1785 Usranken und bis 1881 Uszranken genannte kleine Dorf[2] war zwischen 1874 und 1945 in den Amtsbezirk Groß Jauer[3] (polnisch Jora Wielka) eingegliedert. Er gehörte zum Kreis Lötzen im Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 bis 1945: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 13. Juni 1881 wurde Uszranken in „Königshöhe“[4] umbenannt.

Im Jahre 1910 waren in Königshöhe 498 Einwohner gemeldet.[5] Ihre Zahl veränderte sich bis 1933 auf 479 und belief sich 1939 noch auf 474.[6]

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Königshöhe gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Königshöhe stimmten 340 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]

Bis 1945 war Königshöhe dem Standesamt Groß Jauer zugeordnet.[8]

In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seither die polnische und auf die historische Bezeichnung zurücklenkende polnische Namensform „Użranki“. Der Ort ist heute Sitz eines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) und eine Ortschaft im Verbund der Gmina Mrągowo (Landgemeinde Sensburg) im Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), vor 1998 der Woiwodschaft Olsztyn (Allenstein), seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche

Kirchengebäude

Im Jahre 1895 wurde zur Entlastung der im südlichen Bereich der Pfarrei Rhein (polnisch Ryn) gelegenen Ortschaften eine eigene Kirche gebaut.[9][10] Sie wurde in neugotischem Stil mit hohem, vorgelegten Westturm errichtet. Das Gebäude stand erhöht und war weithin sichtbar.[11]

Fast hundert Jahre war die Königshöher Kirche ein evangelisches Gotteshaus.[12] Im Jahre 1994 wurde es von der Römisch-katholischen Kirche in Polen übernommen, die es als Kościół Św. Apostołów Piotra i Pawła (Kirche St. Peter und Paul) in Dienst nahm.

Kirchengemeinde

Evangelisch

Geschichtliches

Eine selbständige evangelische Kirchengemeinde wurde in Königshöhe bereits im Jahre 1892 gegründet. Ihr wurde ein überschaubares Kirchspiel mit sieben Dörfern und Ortschaften zugeordnet, die man von der Pfarrei in Rhein (Ryn) abzweigte.[13] Im Jahre 1925 zählte die Pfarrei Königshöhe 1793 Gemeindeglieder. Die Gemeinde gehörte bis 1945 zum Kirchenkreis Lötzen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Danach wurde sie in die Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen integriert.

Heute sind ihre Gottesdiensträume begrenzt, und Użranki gilt – wie auch Nawiady (Aweyden) – als Filialgemeinde der St.-Trinitatis-Kirche in Mrągowo (Sensburg).[14]

Kirchspielorte (bis 1945)

Bis 1945 gehörten zur evangelischen Kirche in Königshöhe neben dem Pfarrort noch sechs Dörfer und Ortschaften:[13]

Der * kennzeichnet einen Schulort.

NamePolnischer NameNamePolnischer Name
*Groß JauerJora WielkaMnierczeiewen
1928–1945: Mertenau
Mierzejewo
Klein JauerJora Mała*SalzaZalec
*Klein NotistenNotyst MałySchniodowen
1938–1945: Schniedau
Śniadowo
Pfarrer (1892–1945)

Bis 1945 amtierten an der Königshöher Kirche als evangelische Geistliche:[15]

  • Louis Oskar Franz Ehm, 1892–1910
  • Albert Kuberski, 1910–1914
  • Hermann Arthur Rogalsky, 1914–1924
  • Martin Köppel, 1924–1931
  • Gotthold Heffter (Hilfsprediger), Juli 1932 bis September 1933[16]
  • Hans Georg Brehm, 1933–1934
  • Michael Jackschas, 1935–1945

Römisch-katholisch

Im Jahre 1990 wurde in Użranki eine eigene katholische Pfarrgemeinde errichtet,[12] die 1994 die einst evangelische Kirche als ihre Pfarrkirche übernahm.[17] Sie ist eingebettet in das Dekanat Mikołajki (Nikolaiken) im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen.

Verkehr

Użranki liegt östlich der polnischen Landesstraße DK 59 (frühere deutsche Reichsstraße 140), von der bei Zalec (Salza) eine Nebenstraße nach Jora Wielka (Groß Jauer) abzweigt, die durch Użranki verläuft. Außerdem führt ein Landweg von Notyst Mały (Klein Notisten) direkt nach Użranki. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1316
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Königshöhe
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Jauer
  4. An diesen Namen erinnert noch heute die Namensgebung des wenige hundert Meter weiter südlich gelegenen und 212 Meter hohen Berges „Królewska Góra“
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  6. Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006).
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 80
  8. Königshöhe (Landkreis Lötzen)
  9. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen. Göttingen 1968, S. 121
  10. Użranki - Königshöhe
  11. Bild der Kirche Königshöhe im Jahre 1910
  12. a b Martyria (Bistum Ełk)
  13. a b Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 492
  14. Diözese Masuren
  15. Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Hamburg 1968, S. 76
  16. Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V. (Hrsg.): Die evangelischen Pfarrer in der Uckermark. 5. Auflage. Band 130. Leipzig November 2011, S. 236.
  17. Parafia Użranki/Bistum Ełk (Memento des Originals vom 18. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diecezjaelk.pl

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