Rohrkolbengewächse
Rohrkolbengewächse | ||||||||||||
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Ästiger Igelkolben (Sparganium erectum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Typhaceae | ||||||||||||
Juss. |
Die Rohrkolbengewächse (Typhaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Süßgrasartigen (Poales). Diese Sumpf- oder Wasserpflanzen sind praktisch weltweit verbreitet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Arten der Familie der Rohrkolbengewächse gedeihen als Sumpf- oder Wasserpflanzen. Sie wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen und bilden kriechende Rhizome als Überdauerungsorgane. Die kräftigen bis schlanken Stängel sind einfach oder verzweigt.[1] Die wechselständig und zweizeilig am Stängel angeordneten Laubblätter stehen aufrecht und befinden sich über oder unter Wasser. Es ist eine Blattscheide vorhanden.[1] Die Blattspreite ist einfach und ganzrandig.
Generative Merkmale
Die Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Hochblätter sind laubblattähnlich.[1] Die Blütenstände sind bei den beiden Gattungen sehr unterschiedlich aufgebaut.[1] Bei den Rohrkolben-Arten steht ein einfacher „Kolben“[2] auf dem Stängel; dies ist ein zylindrischer ähriger Blütenstand mit im unteren weiblichen und oberen Bereich männlichen Blüten.[1] Beim Igelkolben stehen in einem verzweigten, rispigen, traubigen oder ährigen Gesamtblütenstand einige rein männliche oder rein weibliche kugelige Teilblütenstände, wobei die männlichen oberhalb der weiblichen angeordnet sind.[1]
Die vielen, sehr kleinen Blüten sind eingeschlechtig und meist dreizählig.[1][3] Die Blütenhülle fehlt oder ist reduziert und besteht dann aus drei oder sechs länglichen, schuppenförmigen Blütenhüllblättern.[1] Die männlichen Blüten enthalten (ein bis) drei oder sechs (bis acht) Staubblätter.[2] Die Staubbeutel öffnen sich mit einem Längsschlitz.[1] Nektarien fehlen. Die weiblichen Blüten stehen über einem Vorblatt oder feinen Haaren. Der Fruchtknoten ist pseudomonomer oder selten zweikammerig und enthält eine hängende, apotrope Samenanlage pro Fruchtblatt.[3] Der einfache oder gabelige Griffel endet in ein bis zwei langen, unilateral, verbreiterten oder spatelförmigen Narben.[1][3]
Die winzigen nussartigen Schließfrüchte fallen, falls ein Fruchtstiel vorhanden ist, mit ihm zusammen ab. Die Samenschale (Testa) ist dünn.[1]
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 15.[3]
Systematik und Verbreitung
Die Familie der Rohrkolbengewächse (Typhaceae) gehört zur Ordnung der Süßgrasartigen (Poales). Die Typhaceae kommen in tropischen bis gemäßigten Gebieten der Welt vor. Die Familie enthält nur zwei Gattungen mit etwa (25 bis) 35[1] Arten:
- Igelkolben (Sparganium L.): mit etwa 19 Arten hauptsächlich in gemäßigten bis kühlen Gebieten der Welt. Die meisten Arten sind auf der Nordhalbkugel beheimatet. In China gibt es etwa elf Arten, von denen drei nur dort vorkommen.[1]
- Rohrkolben (Typha L.): mit etwa 16 Arten in tropischen bis gemäßigten Gebieten der Welt. In China gibt es etwa zwölf Arten, von denen drei nur dort vorkommen.[1]
Die Gattung Sparganium bildete früher alleine die Familie der SparganiaceaeHanin und die Gattung Typha bildete alleine die Familie TyphaceaeJuss. s. str. Molekulargenetische Untersuchungen zeigen, dass die beiden Gattungen nah verwandt sind und in eine Familie gehören, die Familie Typhaceae s. l.[4] Diese Familie ist etwa 109 Millionen Jahre alt und die beiden Gattungen trennten sich vor etwa 89 Millionen Jahren. Es sind viele Fossilienbelege auch aus der Kreidezeit vorhanden.[3] (Zur systematischen Stellung von Sparganium siehe auch Igelkolbengewächse#Systematik und Verbreitung.)
Quellen
- Die Familie der Typhaceae bei der APWebsite (Abschnitt Systematik und Beschreibung).
- Kun Sun, David A. Simpson: Typhaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 23: Acoraceae through Cyperaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-99-3, S. 158–162 (englisch). , PDF-Datei (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Kun Sun, David A. Simpson: Typhaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 23: Acoraceae through Cyperaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-99-3, S. 158–162 (englisch). , PDF-Datei.
- ↑ a b Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- ↑ a b c d e Die Familie der Typhaceae bei der APWebsite von P.F. Stevens., zuletzt abgerufen 18. November 2011.
- ↑ Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 105–121, DOI:10.1111/j.1095-8339.2009.00996.x.
Weblinks
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Sparganium erectum, Oberreifenberg, Taunus, Germany
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