Typ XD (Schiffstyp)

Serie Rostock / Typ XD
Nienburg 1973 in Hamburg
Nienburg 1973 in Hamburg
Schiffsdaten
SchiffsartStückgutfrachtschiff
BauwerftVEB Warnowwerft, Warnemünde
Bauzeitraum1966 bis 1970
Gebaute Einheiten16
FahrtgebieteWeltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge150,00 m (Lüa)
138,00 m (Lpp)
Breite20,20 m
Seitenhöhe11,70 m
Tiefgang (max.)Volldecker 8,22 m
Shelterdecker 7,34 m
VermessungVolldecker 8501 BRT, 5048 NRT
Shelterdecker 5364 BRT, 2961 NRT
 
Besatzung32
Maschinenanlage
Maschine1 × MAN K8Z 70/120E Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat8.238 kW (11.201 PS)
Höchst­geschwindigkeit17,7 kn (33 km/h)
Propeller1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit10.130 (8130) tdw
Sonstiges
Anmerkungen
Daten

Volldecker

Daten in Klammern

Schutzdecker

Die Frachtschiffsserie Typ XD, auch Serie Rostock genannt, war ein Stückgutschiffstyp der Warnow-Werft.

Geschichte

Hergestellt wurde die Serie von 1967 bis 1970 in sechzehn Einheiten. Die vorher von der DSR vorwiegend für den Asiendienst eingesetzten Schiffe vom Typ IV und vom Typ X hatten sich zwar bewährt, sollten aber durch neuen moderneren Schiffstyp ersetzt werden. In Zusammenarbeit mit der DSR konzipierte die Neubauabteilung der Warnowwerft den Typ XD insbesondere für den Liniendienst nach Fernost, Südostasien und Indien. Später wurden die Schiffe auch in der weltweiten Trampfahrt eingesetzt. Die Schiffe der Baureihe wurden alle nach einer durchschnittlichen Einsatzdauer von etwa 25 bis etwas über 30 Jahren abgebrochen. Keines ging auf See verloren.

Am 1. März 1966 war der Baubeginn für die Rostock, das erste Schiff und Namensgeber der Serie. Sie lief am 12. Dezember 1966 mit der Baunummer 201 vom Stapel und wurde am 30. Juni 1967 an die Deutsche Seereederei übergeben.[1] Am 22. Juli 1967 begann die Rostock ihre Jungfernreise unter der Führung von Kapitän Gerhard Prill. Die Rundreise um das Kap der Guten Hoffnung nach Indien dauerte 178 Tage und endete am 10. Januar 1968 wieder in Rostock. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits neun weitere Frachter des Typs XD vom Stapel gelaufen. Kapitän Prill berichtete nach der Jungfernreise durchweg positiv über die neuartige Brückenfernsteuerung des Schiffes, die Gestaltung der Laderäume und Luken und das 60-Tonnen-Schwergutgeschirr. Die in Rostock beheimatete Rostock wurde bis 1990 von der DSR betrieben und ab dem 3. August 2000 als Aqaba Express in Alang abgebrochen.[1]

Letztes Schiff der Serie war die am 22. Juni 1970 übergebene Neubrandenburg mit der Baunummer 216. Die Neubrandenburg wurde erstmals 1991 in Piti Metz umbenannt und ab dem 26. Oktober 1999 als Brandenburg in Alang abgebrochen.[2]

Technik

Angetrieben wurden die Schiffe von einem vom Hersteller VEB Dieselmotorenwerk Rostock in MAN-Lizenz gefertigten Zweitakt-Dieselmotor des Typs K8Z 70/120E, der seine Leistung von 8238 kW bei einer Höchstdrehzahl von 140/min direkt auf einen Festpropeller abgab. Es waren die ersten Schiffe von DDR-Werften, die eine automatisierte Maschinenanlage besaßen und so einen wachfreien Betrieb ermöglichten. Auch die Überwachung der Tankfüllstände konnte automatisiert erfolgen. Durch diese Automatisierung war eine Besatzung von nur 36 Mann ermöglicht worden, die nach Einarbeitung auf 32 Mann reduziert werden konnte.

Die in Sektionsbauweise zusammengefügten Rümpfe waren bei den letzten drei Schiffen mit einem Wulstbug versehen. Die Unterkünfte waren klimatisiert.

Der Schiffstyp hatte fünf Laderäume. Die Schiffe der Serie XD hatten einen Laderauminhalt von 16.342 m³ Kornraum und 14.943 m³ Ballenraum. Für die Kühlladung verfügten die Schiffe über bis zu 330 m³ Kühlladungsraum. Des Weiteren standen zwei mit Polyester beschichtete Süßöltanks mit einer Kapazität von 511 m³ zur Verfügung. Das Ladegeschirr der Schiffe bestand aus sechs 3/5 t- und vier 5/8 t-Ladebäumen, einen 3,2/5 t Kran, sowie einen 60 t-Schwergutbaum.

Die Schiffe der Serie

Typ-XD-Schiffe[3][4][5][6]
BaunameBaunummerIMO-NummerAblieferungSpätere Namen und Verbleib
Rostock201671063330. Juni 19671990 Pauline Metz , 1993 Berytus, 1995 Metz Beirut, 2000 Aqaba Express, Abbruch ab 3. August 2000 in Alang
Quedlinburg202671210018. August 19671991 Celine Metz, 1993 Cadmus, 1995 Metz Belgica, 1997 Clare, 1999 Elos, Abbruch ab 12. Dezember 1999
Boizenburg203671886719671991 Carli Metz, 1993 Libanus, 1995 Metz Italia, Abbruch ab 15. April 2001 in Chittagong
Altenburg204671885519671990 Milos K., 1990 Ilos, 1991 Petros, ab 14. Oktober 1992 in Alang abgebrochen
Naumburg205671892219671992 Majestic, ab 26. Juni 2001 abgebrochen
Blankenburg206672776519671990 Reunion, 1991 Guijiang, ab 5. Februar 1995 in Chittagong abgebrochen
Eilenburg207672781819671991 Eilenborg, 1993 Lady Bana, ab 19. Dezember 2000 in Alang abgebrochen
Bernburg208672775319671990 Milos L., ab 21. Januar 1993 in Alang abgebrochen
Schwarzburg209680711319681990 Yannis II, Abbruch ab 23. Juli 1994 in Sitalpur, (Chittagong)
Oranienburg210680710119681990 Pablo Metz, ab 23. April 1993 in Kalkutta abgebrochen
Ronneburg211682630319681993 Passat, 1995 Ronneburg, ab Februar 1999 in Alang verschrottet
Meyenburg212682627419691992 Meyen, ab 14. Mai 1992 in Alang verschrottet
Nienburg213690508219691991 MBK Princess, 1992 Pacific Princess, Pacific Princess 1, Harpers, 1993 Pacific Princess 1, Lady Liberty, Ryu Imperial, 1996 Queen Commander, Abbruch 1996/97
Freyburg214691323519691993 Pampero, 1994 Freyburg, Abbruch ab 1. September 1997 in Alang
Magdeburg215701407419701991 Baby, 1992 Magdeburg, Abbruch ab 28. Oktober 1999 in Alang
Neubrandenburg216701408622. Juni 19701991 Piti Metz, 1993 Brandenburg, Abbruch ab Oktober 1999 in Alang

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Neumann, Dietrich Strobel: Vom Kutter zum Containerschiff. Schiffe von DDR-Werften in Text und Bild. 1. Auflage. VEB Verlag Technik, Berlin 1981.
  • Gerhard Prill: Schiffe von DDR-Werften in Text und Bild. In: Sammelwerk Seeverkehr. Nr. 7. VEB Verlag Technik, Berlin 1981.
  • Erhard Bensch: Teilautomatisierte Linienfrachtschiffe vom Typ XD. In: Jahrbuch der Schiffahrt. transpress Verlag, Berlin 1969, 1969, S. 92–108.
  • Gert Uwe Detlefsen: VEB Deutsche Seereederei Rostock. Deutsche Reedereien Band 23. 1. Auflage. Autorenkollektiv Verlag, ISBN 3-928473-81-6.

Weblinks

Commons: Typ XD – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Rostock. Miramar Ship Index (englisch, zugangsbeschränkt)
  2. Neubrandenburg. Miramar Ship Index (englisch, zugangsbeschränkt)
  3. Lloyd’s Register, London, versch. Jahrgänge
  4. Equasis-Startseite (englisch)
  5. grosstonnage-Startseite (englisch)
  6. Vor 40 Jahren: Baubeginn der Serie Typ XD auf der Warnowwerft Warnemünde. (PDF) In: Voll Voraus. S. 6–7, abgerufen am 5. April 2021.

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(c) Bundesarchiv, Bild 183-1988-0801-003 / CC-BY-SA 3.0
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Rostock, Überseehafen, Frachter, Schwimmkran "Goliath"

ADN-ZB Sindermann 1.8.88-pst - Rostock: Hafen

Mehr als 2.000 Schiffe machten seit Jahresbeginn an den 43 Liegeplätzen des Rostocker Überseehafens fest. Über elf Millionen Tonnen Güter konnten im gleichen Zeitraum umgeschlagen werden. Die Werktätigen des Seehafens und ihre zahlreichen Kooperationspartner schufen damit beste Voraussetzungen für einen Güterumschlag von über 20 Millionen Tonnen, dem zweitbesten Umschlagergebnis in der Geschichte des Hafens.
Bundesarchiv Bild 183-K1215-0012, Rostock, Überseehafen, Lotsenboot.jpg
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Rostock, Überseehafen, Lotsenboot ADN-ZB Sindermann 15.12.71 Rostock: Lotsen leiten die Schiffe schnell und sicher. Als wichtige Kooperationspartner der DDR-Seehäfen tragen Lotsen und Schlepperbesatzungen der Bagger-, Bugsier- und Bergungsreederei Rostock dazu bei, daß die Werktätigen der Seeumschlagsplätze auch beim erhöhten Jahresendverkehr ihren Aufgaben beim Verladen und Löschen von Import- und Exportgütern gerecht werden können. Kurs Südostasien läuft der Frachter "Nienburg" der Deutschen Seereederei aus dem Rostocker Überseehafen - geleitet von einem Lotsen erreicht er sicher durch den Seekanal die offene See. (Bitte beachten Sie hierzu unser Foto K1215-13n)
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Rostock, Überseehafen, Frachtschiff am Kai Zentralbild Sindermann 19.2.1968 Rostock: Im Überseehafen übernimmt die MS "Schwarzburg", das jüngste Schiff der Deutschen Seereederei, Stückgüter für Indien. In wenigen Tagen wird der moderne teilautomatische Frachter seine erste mehrere Monate dauernde Reise nach Ostasien beginnen. Die Deutsche Seereederei, die sich innerhalb weniger Jahre zum größten deutschen Schiffahrtsunternehmen entwickelt hat, verfügt über einen Schiffstranportraum von rund einer Million Tonnen. Bis 1970 wird die Handesflotte auf 1, 3 Millionen tdw erweitert.