Typ Dresden (Schiffstyp)

Typ „Dresden“
Hapag-Frachtschiff Dresden vor Vancouver
Hapag-Frachtschiff Dresden vor Vancouver
Schiffsdaten

zugehörige Schiffe

2

SchiffsartFrachtmotorschiff
ReedereiHamburg-Amerika Linie, Hamburg
BauwerftAG „Weser“, Bremen
Bauzeitraum1957 bis 1958
FahrtgebieteOstasien-Dienst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge166,57 m (Lüa)
Breite22,20 m
Seitenhöhe11,35 m
Tiefgang (max.)9,70 m
Vermessung12.500 BRT
 
Besatzung50
Maschinenanlage
Maschine1 × MAN-Siebenzylinder-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat9.194 kW (12500 PS)
Höchst­geschwindigkeit17,0 kn (31 km/h)
Propeller1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit17.000 tdw
Zugelassene Passagierzahl12
Dresden 1964 in Rotterdam

Der als Typ „Dresden“ bezeichnete Schiffstyp ist eine Baureihe von zwei Frachtschiffen der Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG). Die Schiffsklasse knüpfte an den vor dem Zweiten Weltkrieg unterhaltenen Ostasien-Dienst der Reederei an.

Geschichte

Bau

Nach der weitgehenden Lockerung der Schiffbaubeschränkungen des Potsdamer Abkommens baute die HAPAG ab 1950 ihre Frachtschiffsflotte erneut auf. Beginnend mit dem ersten Nachkriegsneubau Hamburg wuchs die HAPAG-Flotte wieder kontinuierlich. 1957 bestellte die HAPAG bei der AG Weser zwei typgleiche Motorschiffe für den Dienst nach Australien und Fernost. Am 8. Dezember 1957 konnte die Reederei das Typschiff Dresden von der Werft übernehmen. Ein halbes Jahr darauf, am 30. Juli 1958, komplettierte die München die Baureihe. Bis zur Ablieferung der Elbe-Express-Klasse waren die Dresden und die München für rund ein Jahrzehnt die größten Frachtschiffe der HAPAG.

Einsatz bei der HAPAG

Wie geplant, wurde das Schiffsduo zunächst im Ostasien-Dienst eingesetzt. Die "München"[DAGY] fuhr zumindest in 1967 (Ende März bis Anfang August die erste Reise) als Ausbildungsschiff mit 20 Kadetten und dann wohl noch eine weitere Reise nach Australien Beide Schiffe wurden 1970 bei der Fusion der HAPAG mit dem NDL zur neuen Hapag-Lloyd übernommen.

Spätere Karriere

Ende 1970 gab Hapag-Lloyd die beiden Schwesterschiffe an die Rickmers-Linie weiter, die sie bis Mitte der 1980er Jahre als Sophie Rickmers und Etha Rickmers im Liniendienst nach China weiterbeschäftigte. In der ersten Hälfte der 1970er Jahre boten sie als einzige deutsche Schiffe 14 direkte Verbindungen zwischen Hamburg und China.[1] Beide Schiffe wurden im Jahr 1986 in Shanghai abgebrochen.

Technik

Die Schiffe der Baureihe waren konventionelle Stückgutschiffe mit eben hinter mittschiffs über der Antriebsanlage angeordneten Aufbauten und vielseitigen Ladungseinrichtungen. So waren die Schiffe mit 26 herkömmlichen Ladebäumen (2 à 3 Tonnen, 14 à 3/5 Tonnen und 10 à 5/10 Tonnen) sowie einem 30-Tonnen-Schwergutbaum und einem 60-Tonnen-Schwergutbaum zur Übernahme von Schwergut in den Luke 4 und 5 ausgerüstet. Vor den Aufbauten befanden sich vier, hinter den Aufbauten drei Trockenladeräume mit jeweils zwei, beziehungsweise drei Zwischendecks. Die Luken wurden mit MacGregor-Lukendeckeln verschlossen. Darüber hinaus verfügten die Schiffe des Typ „Dresden“ über Kühlladeräume, Verschlussladeräume und Süßöltanks.

Der Schiffsantrieb bestand aus einem einfachwirkenden Burmeister & Wain-Zweitakt-Dieselmotor des Typs 10 74-VTBF-160 mit Aufladung, der von Krupp in Lizenz hergestellt wurde.

Der einzige Unterschied der ansonsten baugleichen Einheiten war der deutlich höhere Schornstein der München.[2]

Die Schiffe

Die Frachtmotorschiffe des Typ „Dresden“
NameStapellaufAblieferungBaunummerVermessungUmbenennungen und Verbleib
Dresden26. September 195717. Dezember 1957132112.489 BRT1970 Sophie Rickmers, Abbruch ab 3. November 1986 in Shanghai
München14. April 195830. Juli 195882712.500 BRT1970 Etha Rickmers, Abbruch ab 14. Juli 1986 in Shanghai

Literatur

  • Krüger-Kopiske, Karsten Kunibert: Die Schiffe von Hapag-Lloyd. Zeichnungen und Lebensläufe. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2003, ISBN 3-7822-0861-7.
  • H. Dörgeloh, H. Kurz, F. Kabitz, K. W. Grützemacher: Frachtmotorschiff „Dresden“. In: Hansa. Vol. 95, Nr. 14/15, April 1958, S. 677–693.
  • Witthöft, Hans Jürgen: HAPAG. Hamburg-Amerika-Linie. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 1973, ISBN 3-7822-0087-X.
  • Haws, Duncan: Merchant Fleets in Profile 4. The ships of the Hamburg America, Adler and Carr lines. Patrick Stephens, Cambridge 1980, ISBN 0-85059-397-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. China-Dienst hat gute Chancen - Hapag-Lloyd als Partner für Rickmers, Hamburger Abendblatt vom 9. März 1974
  2. Schwadtke, Karl-Heinz: Die neue deutsche Handelsflotte im Bild. 2. Auflage. Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg 1966, S. 16.

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Hapag cargo ship Dresden at sea off the west coast of Canada, near Vancouver in 1965.png
Autor/Urheber: Michael Drewes, Lizenz: CC BY-SA 3.0
HAPAG Frachtschiff Dresden auf See vor der Westküste Kanadas, in der Nähe von Vancouver im Jahr 1965
Dresden IMO 5093789 G Rotterdam 10-1964.JPG
Autor/Urheber: Wolfgang Fricke, Lizenz: CC BY 3.0
Dresden 1964 in Rotterdam