Tylman van Gameren

Tylman van Gameren, Selbstporträt
St.-Anna-Kirche in Krakau
Krasiński-Palast in Warschau
Branicki-Palast in Białystok
Schloss Nieborów

Tylman van Gameren (auch Tilman von Gameren, Tylman z Gameren, Tylman Gamerski) (* 1632 in Utrecht; † 1706 in Warschau) war ein polnischer Architekt und Ingenieur niederländischer Herkunft.

Leben

Ausgebildet als Schüler Jacob van Campens begab er sich bald zur Weiterbildung nach Italien. Dort traf er 1660 den polnischen Fürsten Jerzy Sebastian Lubomirski, der ihn als Bauingenieur für seine Festungsanlagen gewann. Er begann zunächst eine Militärkarriere als Artillerieoffizier, arbeitete aber schon bald für den polnischen Hof König Michał Korybut Wiśniowieckis und dessen Nachfolger Johann III. Sobieski. Als Hofarchitekt baute er innerhalb von dreißig Jahren zahlreiche Schlösser, Kirchen, Gutshöfe und Parks vor allem in und um Warschau. Als Vertreter einer klassizistischen Strömung wurde er zu einem der wichtigsten Architekten des Barock in Mittel- und Nordeuropa. Außer etwa 70 Gebäuden hinterließ er bei seinem Tod zahlreiche Bücher und Zeichnungen, von denen einige im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.

Werke

Kirchen

  • Umbau der St.-Casimir-Kirche in Warschau (1688–1692)
  • Umbau der Bernhardinerkirche in Warschau-Czerniaków (1687–1692)
  • St.-Anna-Kirche in Krakau, von anderen Architekten modifizierte Entwürfe (1689–1703)
  • Heilig-Kreuz-Kirche in Rzeszów (1702–1707)

Schlösser und Palais

Andere Entwürfe

  • Epitaph für Zofia Lubomirska, geb. Opaliński in der Kirche von Końskowola, um 1675
  • St.-Felicitas-und-Genovefa-Altar in der Heilig-Kreuz-Kirche in Warschau (um 1697–1704)
  • Befestigungsanlagen des Schlosses in Łańcut
  • Handelszentrum Marywil in Warschau (1692–1695)

Literatur

  • Stanisław Mossakowski: Tilman van Gameren: Leben und Werk, Deutscher Kunstverlag, München 1994, XIII, 366 S., ISBN 3-422-06097-9

Weblinks

Commons: Tylman van Gameren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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