Tyhume River
Tyhume River | ||
Das Tyhume-Tal mit Blick zum Hogsback-Pass | ||
Daten | ||
Lage | Südafrika | |
Flusssystem | Keiskamma River | |
Abfluss über | Keiskamma River → Indischer Ozean | |
Mündung | Keiskamma RiverKoordinaten: 32° 54′ 49″ S, 26° 56′ 13″ O 32° 54′ 49″ S, 26° 56′ 13″ O
| |
Länge | 65 km | |
Einzugsgebiet | 530 km² | |
Abfluss am Pegel Goumahashe Loc. (R1H001)[1] AEo: 238 km² | NNQ MNQ 1928–1980 MQ 1928–1980 Mq 1928–1980 MHQ 1928–1980 HHQ (Max. Monat Ø) | 0 l/s 260 l/s 800 l/s 3,4 l/(s km²) 1,2 m³/s 8,8 m³/s |
Der Tyhume River (englisch Tyhume River, afrik.: Tyhumerivier) ist ein Fluss in der südafrikanischen Provinz Eastern Cape. Er ist etwa 65 Kilometer lang und besitzt ein Einzugsgebiet von etwa 530 Quadratkilometern. Der Fluss entspringt in der Region Hogsback unweit des Michel's Pass in den Amathole-Bergen. Seine Mündung in den Keiskamma River befindet sich in einer flachen Ebene unweit der Farm Junction 200 sowie den Siedlungen Mbizana und kuDikidikana.
Verlauf
Die Quellregion des Tyhume-River ist das Hogsback in den Amathole-Bergen. Sie hat eine Vielzahl kleiner Zuflüsse. Ihr östlicher Teil liegt am Schräghang einer großen Höhenstufe, weshalb das Wasser von der Kante eines mächtigen Dolerit-Lagergangs in Wasserfällen mit einer Höhe von über 10 Metern in die Tiefe stürzt. Die bekanntesten sind der Kettlespout-, Swallowtail-, Madonna and Child- und The 39 Steps-Wasserfall in der Nähe des Hogsback-Passes. Der westliche Bereich des Quellgebietes liegt an der Nordflanke des Menziesberges. Hier ist der Wasserreichtum so hoch, dass für die Ortschaft Hogsback ein kleines Staubecken (Plaatjieskraal Dam) angelegt wurde. Jährliche Niederschlagsmengen von über 1000 mm sind hier typisch.
Unterhalb der Höhenstufe vom Hogsback-Pass vereinigen sich die vielen kleinen Wasserläufe zum Tyhume-River in einem trogförmigen Tal, das sich in südlicher Richtung schnell abflacht.
Bei der ehemaligen Farm Binfield wurde ein Stausee angelegt, der innerhalb des Amatole Water Project der Provinzregierung eine wichtige Rolle einnimmt. Das Wasserreservoir trägt den Namen Tyumerivier Dam oder Binfield Dam und wird von Amatola Water verwaltet. Einige weitere kleine Teiche in der unmittelbaren Nähe des Damms dienen der Wasserregulierung für das Farmland. Die für das Eastern Cape vergleichsweise sehr hohe Niederschlagsmenge im Hogsback und in der gesamten Amathole-Region machen hier eine Trinkwassergewinnung besonders sinnvoll. Vor dem Bau dieser Wasserregulierungsanlagen erlitten die Siedlungen und ehemaligen Stationen der Lovedale Mission bis in das 20. Jahrhundert wiederholt Schäden durch sprunghaft ansteigendes Hochwasser.
Nachdem der Flusslauf des Tyhume River das nach ihm benannte Tal am Südabhang der Amathole-Berge hinter sich gelassen hat, passiert er die Kleinstadt Alice. Im nordöstlichen Stadtgebiet gibt es einige kleine Teiche, die in unmittelbarer Nähe zum Flusslauf liegen. Von hier mäandriert der Fluss bis zu seiner Einmündung in den Keiskamma River.
Die seitlichen Zuflüsse des Tyhume River sind unbedeutend, es sind neben weiteren die Wasserläufe Ncera, Mbashe, Evergreen Stream, Gwali und Kwezana.
Hydrometrie
Die Abflussmenge des Thyume River wurde am Pegel Goumahashe Loc., bei der Hälfte des Einzugsgebietes, über die Jahre 1928 bis 1980 in m³/s gemessen.[1]
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Geologische Verhältnisse
Sein Quellgebiet und oberes Einzugsgebiet ist hauptsächlich von paläozoischen Gesteinen geprägt. Das sind Sandsteine, Tonschiefer und graue schluffartige Gesteine der Balfour-Formation innerhalb der Beaufort-Gruppe. An vielen Stellen kommen die Wasserläufe im Quellgebiet mit Doleriten in Form von Dykes und Lagergängen in Kontakt. Im Tyhume-Tal und der flachwelligen Landschaft um Alice setzen sich diese Untergrundverhältnisse fort. In der Nähe dieser Stadt hat der Fluss erhebliche Quartärablagerungen erzeugt.
Im Unterlauf, südlich von Alice, herrschen nur noch Schluffgesteine neben Sandsteinen vor, beide aus der Middleton-Formation des Oberen Perms.
Schutzgebiete
Im Quellgebiet des Tyhume River befinden sich Reste des natürlichen Waldbestandes in den Amathole-Bergen. Zum Schutz dieses sensiblen und bedrohten Ökosystems hat man das Auckland Nature Reserve (218 Hektar) angelegt. Hier finden sich auch Exemplare des Outeniqa Yellowwood-Baumes (Gewöhnliches Afrogelbholz). Der größte Teil dieses Naturreservates liegt im Einzugsgebiet vom Tyhume River.
Geschichte
Das Tyhume-Tal ist ein traditionelles Siedlungsgebiet der Xhosa und war in den Grenzkriegen des 19. Jahrhunderts als begehrtes Farmland stark umkämpft. Von strategischer Bedeutung war dabei die zum Hogsback-Pass führende Straße.
In den Siedlungen des Tales betrieb im 19. Jahrhundert die Lovedale Mission einige Stationen und förderte auf diese Weise die Bildung von Männern und Frauen aus der einheimischen Xhosa-Bevölkerung. Zu dieser Zeit gehörten weite Gebiete des Tyhume-Tales zum Distrikt Victoria. Im Jahr 1848 gründete das Militär in Auckland, Ely, Juanasberg und Woburn kleine befestigte Stationen, weil zu diesem Zeitpunkt im Tal die Grenzlinie zwischen der Kapkolonie und Britisch-Kaffraria verlief. Die Kolonialtruppen eröffneten in der Folge dieser Entwicklung 1847 in Nähe zur damaligen Lovedale Mission das größte Fort in den Grenzregionen der Kapkolonie. Es wurde nach Colonel Hare, dem ehemaligen Lieutenant-Governor der Eastern Province, benannt und hatte Beherbungskapazitäten für 560 Infanteristen und 100 Kavalleristen.[2]
Das Tal ist heute (2009) mit Streusiedlungen der Xhosa dicht besiedelt. Die alte Militärstraße zum Pass ist die als R 345 bezeichnete Regionalstraße zwischen Alice und Cathcart.
Literatur
- Geological map of South Africa 1:250.000, Sheet 3226 King William’s Town
- 3226 DB Seymour, topographic map 1:50 000, 4. Aufl., Mowbray (Chief Directorate Surveys and Mapping) 2002
- Robert H.W. Shepherd: Lovedale South Africa. The Story of a Century 1841-1941. Lovedale (The Lovedale Press) 1940
- T. V. Bulpin: Illustrated guide to southern Africa. Reader’s Digest Ass. South Africa, Cape Town 1985, ISBN 0-947008-17-9
- 3226 DD Alice, topographic map 1:50 000, 4. Aufl., Mowbray (Chief Directorate Surveys and Mapping) 2002
- James Wells: The Life of James Stewart. London (Hodder and Stoughton), 1909
- 3226 King William's Town, 1:250.000, topo-cadastral, Mowbray (Chief Director of Surveys and Mapping Privat Bag Mowbray) 1985
Einzelnachweise
- ↑ a b Department of Water and Sanitation Republic of South Africa
- ↑ Robert H.W. Shepherd: Lovedale 1940, S. 116–117
Weblinks
- Landwirtschaftliches Projekt im Tyhume-Tal
- Infrastrukturkarte der Local Municipality Nkonkobe
- Amatola Forest complex (Memento vom 2. März 2012 im Internet Archive) (PDF; 20 kB)
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Blick ins Tyhume-Valley
Autor/Urheber: Lysippos, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Tyhumeriver-Tal, bei KwaKayaletu, Blick auf die Amathole Mountains (Eastern Cape, RSA)
Autor/Urheber: I created the map, based partly on the source map: Eastern frontier of the Colony of the Cape of Good Hope from Algoa Bay to the Great Kei river, which appears opposite page 620 of ‘The autobiography of Lieutenant-general Sir Harry Smith’ by G.C.B. Bart, Chapter xlviii, published 1903, as part of the online Build a Book initiative. JMK 11:03, 26 December 2007 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 4.0
(i.e. period between 5th and 8th Xhosa Wars)
Notes
- Frontiers: Following the 5th Xhosa War (ended 1819), the Keiskamma River up to Gaika's Hill, and thence westwards along the Winterberg (on red line), marked the eastern frontier of the Colony. Sir Harry Smith (in 1847) annexed the northern section of Victoria, and extended the frontier from Gaika's Hill northwards along the Klip Plaat River and Stormberg. The Great Kei River became the eastern frontier when the British Kaffraria Protectorate was annexed (before 1865).
- Forts: Most forts remain today as ruins in various degrees of restoration. The most northerly, Post Retief (est. 1836) 32°30′16″S 26°31′44″E / 32.50444°S 26.52889°E, was designed by major Charles Selwyn of the Royal Engineers, and remains almost intact. This fort was located near the last homestead of field cornet Piet Retief, a leader of the emigrant farmers in 1837. It consists of officers quarters, large stables, stores and additional quarters for soldiers, built around a parade ground of one acre.[1] Sixty farmers sought refuge here for two months during the Eighth Frontier War (1850-1853). Lieutenant-colonel John Fordyce and other casualties of this war were interred in a small military cemetery nearby. Fort Peddie 33°11′39″S 27°07′27″E / 33.19417°S 27.12417°E is a blockhouse, built after the 1820 agreement that formed the neutral zone. Fort Brown (est. 1835) 33°07′48″S 26°37′03″E / 33.13°S 26.6175°E was at first a post for patrols (est. ca 1812) at Hermanuskraal, named for Khoikhoi chieftain Hermanus Xogomesh, before a fort replaced it during the sixth frontier war. It became a police post in 1873, and a police station is still located beside it. The fort was declared a national monument in 1938. Fort Cox (est. 1835, abandoned 1836-1846, but rebuilt) 32°43′48″S 27°1′32″E / 32.73°S 27.02556°E, was named after major William Cox, and was a base for patrols into the valleys and ravines of the Amatole and Keiskamma ranges. The earthen redoubt reinforced with stone protected a quadrangle of strong stone cottages and walls, of which only ruins remain. Sir Harry Smith was for a time trapped in this fort during the Eighth Frontier War.
- Settlements: Military villages such as Woburn, Auckland, Ely, Juanasburg, Kempt and Fredericksburg were established in the vicinity of the forts. Alice was a Presbyterian missionary centre (est. 1824), and a village formed around Fort Hare's military encampment (est. 1847) 32°47′13″S 26°50′55″E / 32.78694°S 26.84861°E. Adelaide, a Scottish settlement near the current town, became a transit camp for troops during the War of Mlanjeni. King Williams Town started as a military camp and mission station and became the base from which Sir Harry Smith controlled the tribal areas. The small village Sidbury 33°25′15″S 26°10′06″E / 33.42083°S 26.16833°E was est. ca 1832 by settler Richard Daniel. The farming districts of ALBANY and eastern UITENHAGE were also collectively known as the 'Zuurveld'. The Kat River Settlement was a homeland for displaced Khoi-khoi where they occupied land tenures for the mission stations. They suffered greatly during the 6th Frontier War.
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Wasserfall der 39 Stufen, in Hogsback, Amathole Mountains (Eastern Cape, RSA)