Tycho (Mondkrater)

Tycho
Nahaufnahme des Kraters Tycho
Nahaufnahme des Kraters Tycho
Tycho (Mond Äquatorregion)
Tycho (Mond Äquatorregion)
Position43,31° S, 11,36° W
Durchmesser86 km
Tiefe m
Kartenblatt112 (PDF)
Benannt nachTycho Brahe (1546–1601)
Benannt seit1935
Sofern nicht anders angegeben, stammen die Angaben aus dem Eintrag in der IAU/USGS-Datenbank

86.21

Tycho ist ein Krater auf dem Mond, der von Giovanni Riccioli nach dem dänischen Astronomen Tycho Brahe benannt wurde. Er ist einer der bedeutendsten Mondkrater.

Krater Tycho mit seinem Strahlensystem bei hohem Sonnenstand
Der Krater Tycho mit seinem ausgeprägten Strahlensystem

Tycho ist ein auffallender Krater in den südlichen Hochebenen der erdzugewandten Mondseite. Er liegt mit seinem Zentrum bei 43,3° südlicher selenografischer Breite und 11,2° westlicher Länge, in der Nähe des Mare Nubium. Sein Durchmesser beträgt 85 Kilometer. Seine Tiefe ist im Vergleich mit den Verhältnissen anderer Mondkrater bemerkenswert ausgeprägt und misst von den Höhen des Kraterwalls 4850 Meter. Der Innenhang des Walls ist terrassiert und hat eine Neigung von 34 Grad. Der Außenhang ist 26 Grad geneigt. An den Hängen und am Kraterboden zeigen sich erstarrte Lavaflüsse. Vom Kraterboden erhebt sich ein zentrales Bergmassiv, ein so genannter Zentralberg, bis in eine Höhe von mindestens 1600 Metern.

Tycho hat einen sehr hellen Innenbereich und ist darüber hinaus das Zentrum des hellsten und ausgedehntesten Strahlensystems auf dem Mond, das einen großen Teil der Vorderseite überzieht und ihn zum wohl bekanntesten Strahlenkrater macht. An einem der Strahlen von Tycho lag die Landestelle von Apollo 17. Zudem sollte Apollo 20 im Krater landen. Anhand der zur Erde gebrachten Proben des pulvrigen und hauptsächlich glasperlenartigen Materials wurde das Alter mit etwa 100 Millionen Jahren bestimmt und seine Entstehung durch den Auswurf eines großen explosionsartigen Einschlags am Ort von Tycho untermauert.

Am Nordrand des Kraters war Surveyor 7 gelandet. Im Zusammenhang mit Tycho gibt es eine Reihe von Berichten über TLPs (transiente Mondphänomene).

Liste der Nebenkrater von Tycho
BuchstabePositionDurchmesserLink
A39,94° S, 12,13° W29 km[1]
B43,99° S, 14,04° W14 km[2]
C44,17° S, 13,62° W7 km[3]
D45,57° S, 14,18° W26 km[4]
E42,33° S, 13,72° W13 km[5]
F40,92° S, 13,25° W17 km[6]
H45,29° S, 16,05° W8 km[7]
J42,59° S, 15,54° W11 km[8]
K45,18° S, 14,51° W6 km[9]
P45,42° S, 13,16° W8 km[10]
Q42,51° S, 16,11° W20 km[11]
R41,88° S, 13,8° W6 km[12]
S43,48° S, 16,42° W3 km[13]
T41,19° S, 12,68° W13 km[14]
U41,05° S, 13,93° W16 km[15]
V41,72° S, 15,53° W4 km[16]
W43,28° S, 15,5° W20 km[17]
X43,85° S, 15,36° W12 km[18]
Y44,09° S, 15,98° W18 km[19]
Z43,23° S, 16,44° W23 km[20]

Tycho im Film

Siehe auch

Literatur

  • Antonín Rükl: Mondatlas. Werner Dausien, Hanau 1990. ISBN 3-7684-2047-7.
  • Rolf Sauermost (Hrsg.): Lexikon der Astronomie. Die große Enzyklopädie der Weltraumforschung. In 2 Bänden. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1989 f. ISBN 3-451-21632-9.
  • Gerald North: Den Mond beobachten. Spektrum, Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2003. ISBN 3-8274-1328-1.

Weblinks

Commons: Tycho – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Makelessnoise - Mighty Tycho (by).jpg
Autor/Urheber: Brian from Bountiful, Utah, USA, Lizenz: CC BY 2.0
The meteor that made this crater hit with such force that it nearly ripped the moon apart. It's so massive that we can see it with the unaided eye from 239,000 miles away.
Moon Map - Equatorial region 45S to 45N - LPC1 - NASA.jpg
NASA lunar chart of equatorial region (latitudes 45S to 45N) 1 : 10.000.000 (LPC-1).
Tycho LRO.png
Tycho crater on the Moon: mosaic of images, made by Lunar Reconnaissance Orbiter (Wide Angle Camera). Width of the image is 120 km.
Tycho Crater.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0