Turquestein-Blancrupt

Turquestein-Blancrupt
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Moselle (57)
ArrondissementSarrebourg-Château-Salins
KantonPhalsbourg
GemeindeverbandSarrebourg Moselle Sud
Koordinaten48° 34′ N, 7° 6′ O
Höhe295–826 m
Fläche30,04 km²
Einwohner11 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte0 Einw./km²
Postleitzahl57560
INSEE-Code
WebsiteTurquestein

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Turquestein-Blancrupt (deutsch Türkstein) ist eine französische Gemeinde mit 11 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geographie

Die Ortschaft liegt im historischen Lothringen an Berghängen im Tal der Weißen Saar, etwa zehn Kilometer südöstlich von Lorquin (Lörchingen) und zwanzig Kilometer südlich von Sarrebourg (Saarburg) in den Vogesen.

Das Gemeindegebiet ist 30 km² groß und besteht größtenteils aus Bergen und Wäldern im Quellgebiet der Weißen Saar nördlich des Donons. Die Westhälfte des Gemeindegebietes besteht aus dem Forêt de Turquestein (Türksteiner Wald), die Osthälfte aus dem Forêt de Saint-Quirin (Sankt Quiriner Wald), in der Mitte liegt das Tal der Weißen Saar, die auch Blancrupt genannt wird (Kleinweißbach-Tal).

Geschichte

Ältere Ortsbezeichnungen sind Turchstein (1124), Durchelstein (1126), Truclisten (1128), Turchestein (1135), Turkestein (1157), Druchestein (1206–1260), la chestellenie de Turkenstein (1314), le chestel de Durkestein (1346), Durkelstein (15. Jh.), Tricquestein (1534) und Turquestin (1756).[1] Die Ortschaft gehörte früher zum Bistum Metz.[2]

Im Ort stand einst die feste Burg Türkstein, die gegen Ende des 10. Jahrhunderts errichtet wurde und die Sitz einer Herrschaft war. 1147 trat ein Bancelinus von Türkenstein als Zeuge auf, dessen Familie in der Burg wohnte.[2] Die Mauern der Burg ließ Bischof Johann von Bistum Metz wieder herstellen.[2]

Seit das ursprüngliche Dorf 1433 zerstört wurde, besteht auf dessen Gemarkung nur noch eine Streusiedlung mit kleinen Höfen. Die Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg von den Franzosen teilweise niedergebrannt. Von ihr sind nur noch Ruinenreste vorhanden. 1791 wurde die Gemeinde neu gebildet.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region zum Deutschen Reich, und das Dorf wurde dem Kreis Saarburg im neu gebildeten Bezirk Lothringen im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. Im Dorf gab es mehrere Sägewerke.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 wieder an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Das Rathaus befindet sich im zentral gelegenen Weiler Maison Forestière du Bourguignon (Forsthaus).

Im Mittelalter lag der Ort noch auf deutschem Sprachgebiet, ist aber seit dem Dreißigjährigen Krieg weitgehend frankophon. Im Jahre 1880 waren von damals noch 130 Einwohnern nur drei Familien deutschsprachig, die der Glaubensrichtung der Mennoniten angehörten. Die übrigen Dorfbewohner sprachen patois.[3]

Siehe auch

  • Liste der Monuments historiques in Turquestein-Blancrupt

Literatur

  • Türkstein, Kreis Saarburg, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von ürkstein (meyersgaz.org).
  • Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 455 (google.books.de).
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 166 (books.google.de).
  • C. Stockert, Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 68 (books.google.de).
  • Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 991–993 (books.google.de).

Weblinks

Commons: Turquestein-Blancrupt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 991–993 (books.google.de).
  2. a b c d Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 455 (google.books.de).
  3. Constant This: Die deutsch-französische Sprachgrenze in Lothringen; J. H. Ed. Heitz, Straßburg, 1887, S. 9 (books.google.de).

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Wappen der Gemeinde Turquestein-Blancrupt, Département Moselle, Frankreich