Turm am Langenstein
Turm am Langenstein | ||
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Reste der Befestigung am linken Bildrand, 1854 | ||
Alternativname(n) | Turm auf dem Langenstein | |
Staat | Österreich | |
Ort | Struden an der Donau | |
Entstehungszeit | 15. Jahrhundert | |
Burgentyp | Maut- und Sicherungsanlage | |
Erhaltungszustand | 1854[1] mitsamt der Burg Hausstein beseitigt | |
Geographische Lage | 48° 14′ N, 14° 54′ O | |
Höhenlage | 253 m ü. A. | |
Der Turm am Langenstein[1], gelegentlich auch Turm auf dem Langenstein genannt, war eine Maut- und Sicherungsanlage im Strudengau in Oberösterreich, die 1854[1] im Zuge der Donauregulierung beseitigt wurde.
Lage
Die Befestigungsanlage befand sich am nördlichen Ufer der Donau zwischen den Orten Struden und Sankt Nikola unterhalb einer Felsformation, die Langenstein, Krautberg oder Seyrberg (nach den Besitzern der nahe gelegenen Brauerei)[1] genannt wurde. Zwischen der Befestigungsanlage und der gegenüberliegenden Inselburg Hausstein lag das gefürchtete Schifffahrtshindernis namens Wirbel (Donauwirbel, Werfel). Das frühere Ufergebiet ist heute teilweise vom Rückstau des Donaukraftwerks Ybbs-Persenbeug überflutet.
Manche Autoren erwägen einen Zusammenhang mit der allerdings hochmittelalterlichen Helchenburg[1][2], die „eines der geheimnisvollsten Objekte der oberösterreichischen Burgenlandschaft ist“.[3]
Geschichte
Mit der Befestigungsanlage am Langenstein wurden der Straßenverkehr und die Schifffahrt entlang der Donau kontrolliert. Die Donau konnte mit einer Kette zwischen der Befestigungsanlage am Langenstein und der Burg Hausstein abgeriegelt werden. Flussaufwärts konnte eine ähnlich geartete Sperrkette unterhalb des Strudels bei der Burg Werfenstein und der Inselburg Wörth gelegt werden.
In den Jahren 1853 bis 1866 wurde während der Donauregulierung auch die Befestigungsanlage am Langenstein bzw. deren Ruine beseitigt.
Beim ehemaligen Standort der Befestigungsanlage wurde neben der heutigen Donau Straße B3 die Haussteinkapelle errichtet, die unter Denkmalschutz steht (Listeneintrag).
Beschreibung
Im 18. und 19. Jahrhundert bestand die Befestigungsanlage aus einem rechteckigen Mauergeviert ohne Überdachung, das als Bastei bezeichnet werden könnte.
Von der Befestigung am Langenstein ist folgende Beschreibung erhalten:
„Am linken Stromufer gegenüber dem Haussteine lagen am sogenannten Langenstein änliche Festungswerke, wodurch der Landverker jederzeit beeinträchtigt werden konnte. Auch sah man da in dem äusseren Mauerwerke die Vorrichtungen, um die Stromfart an dem Wirbel mit einer Kette zu sperren, welche in dem vorigen Jarhunderte bei Feindësgefar noch Anwendung fand. Die Ueberreste sind gleichzeitig mit dem Hausstein verschwunden“
Die überlieferten Darstellungen zeigen in der Regel eine rechteckige Befestigungsanlage zwischen der Uferstraße und dem Donaustrom. Abweichend davon wurde auch ein runder Turm gezeichnet oder eine Anlage oben auf dem Felsen lokalisiert:
Jahr | Autor | Bildart | Bauwerk | Standort | Bild | Bemerkung |
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1674 | Georg Matthäus Vischer | Kupferstich | runder Turm | am Donauufer | Ausnahmsweise ist ein (damals?) runder Turm dargestellt. | |
1721 | Leopold Franz von Rosenfelt | Plan | rechteckig | auf der Felskuppe | Der Turm ist wohl irrtümlich oberhalb der Straße auf dem Langenstein platziert. | |
1781 | Joseph Walcher | Zeichnung | rechteckige Bastei | am Donauufer | Am linken Bildrand ist die nicht überdachte Basteianlage auf Straßenniveau zu sehen. | |
1791 | Joseph Walcher | Plan | rechteckig | am Donauufer | ||
1854 | Wilhelm von Abbema | Stahlstich | rechteckige Bastei | am Donauufer | Nach einem Aquarell von Rudolf von Alt, 1844. Am linken Bildrand ist die nicht überdachte Basteianlage auf Straßenniveau zu sehen. | |
1871 | Josef Roidtner | Plan | rechteckig | am Donauufer |
Siehe auch
- Weitere Befestigungsanlagen am nördlichen Donauufer im Strudengau waren (von West nach Ost): Burgstall Kosenburg, Schloss Greinburg, Burg Wörth, Burg Werfenstein, Helchenburg, Burg Pain, Turmruine Sarmingstein, Burgruine Sarmingstein. Am rechten Donauufer in Niederösterreich befand sich die Burg Freyenstein.
Literatur
- Christian K. Steingruber: Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ von Norbert Grabherr. St. Gotthard 2022, I/19/5 „Langenstein (Krautberg, Seyrberg)“ (ooegeschichte.at [abgerufen am 9. April 2022]).
- Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde. 3. Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-157-5.
- Christian K. Steingruber: Eine kritische Betrachtung des Historisch-Topographischen Handbuches der Wehranlagen und Herrensitze OÖ. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz 2013.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Steingruber, Kritische Anmerkungen, I/19/5 „Langenstein (Krautberg, Seyrberg)“ (mit Bezeichnung „Turm am Langenstein“).
- ↑ Steingruber 2013, S. 261.
- ↑ Steingruber, Kritische Anmerkungen, I/19/12 Helchenburg.
- ↑ Josef Roidtner: Die Fundplätze der keltischen, römischen und altdeutschen Waffen, Münzen und Gerätschaften am Donau-Strudel und Wirbel. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 30, Linz 1871, S. 19 (zobodat.at [PDF]).
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- N: 48.78063° N
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- O: 15.00183° O
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Hausstein, Strudengau, in der Donau, Österreich Ausschnitt von File:PLAN EIN STICK VON DER DANAW.jpg. Zu sehen sind: Am oberen Bildrand der Turm auf dem Langenstein. In der Mitte die Donau mit dem Wirbel. Unten die Donauinsel und Burg Hausstein (oder Haustein mit nur einem s). Am unteren Bildrand der Lueg-Kanal
Donauwirbel bei Pain
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Haussteinkapelle und Inschrift zum Gedenken an die ehemalige Felseninsel und Burg Hausstein, die zwischen 1853 und 1866 gesprengt wurde, um die Gefahren für die Schifffahrt im Donauwirbel zu beseitigen. Die im Bild sichtbare Felsformation hinter der Kapelle hatte den Namen Langenstein. Die Felsformation trug einst den Turm auf dem Langenstein - und noch keine Inschrift.
Donauwirbel mit dem Hausstein, von Westen.
Text (1781): Die fünfte [Tafel, d. Verf.] stellt den Wirbel sammt dem Hausstein gegen Morgen so vor, wie sie den Hinabfahrenden in die Augen fallen. Am linken Ufer sieht man das Schloß und den Markt Struden, die Mauern von einem alten Festungsthurm, und unterhalb des Wirbels die Kirche und den Ort St. Nikola. Am rechten einige Häuser des Dorfes Hößgang und dem ['den', d. Verf.] Luegkanal.
Die Donau zwischen Strudel und Wirbel, Situation am Ende des 18. Jahrhunderts.
Donauwirbel mit Hausstein im Strudengau, Grundrissplan
Bildunterschrift:
Geometrischer Grundriſs des Donau Wirbels
Seiner Kaiſerl. Königlichen Apoſtolischen Majeſtät
Leopold dem Zweiten
Gewidmet von Joseph Walcher K. Königl. Rath vormaliger Navigations Director
Der so genannte Wirbel in der Donau mit dem Hausstein, Niederösterreich/Oberösterreich
veröffentlicht in Johann Georg Kohl: Die Donau von ihrem Ursprunge bis Pesth. Literarisch-artistische Abtheilung des Oesterreichischen Lloyd, Triest 1854, vor S. 137
Original Aquarell 1844 Rudolf von Alt