Turin-Marathon

Turin-Marathon
AustragungsortTurin
Italien Italien
Erste Austragung1987
Rekorde
Distanz42,195 Kilometer
StreckenrekordMänner: 2:07:45 h, 2001
Athiopien Semretu Alemayehu
Frauen: 2:23:57 h, 2012
Kenia Sharon Jemutai Cherop
WebsiteOffizielle Website

Der Turin-Marathon (offizielle Bezeichnung Turin Marathon) ist ein Marathon, der seit 1991 in Turin stattfindet, in der Regel im April. Hinsichtlich der Streckenrekorde gehört er zu den schnellsten Europas.

Strecke

Start und Ziel der Strecke, die im Uhrzeigersinn durch Turin und einige benachbarte Gemeinden führt, ist auf der Piazza Castello südlich des Palazzo Madama. Von dort geht zunächst über die Via Po zum linken Ufer des Po. Flussaufwärts geht es dann nach Moncalieri und Nichelino. Dort biegt die Strecke nach Westen ab und führt nach Beinasco und Orbassano, wo sich kurz vor der Halbmarathonmarke die Strecke nach Norden in Richtung Rivalta und Rivoli wendet. Das letzte Drittel der Strecke führt westwärts über Collegno zurück ins Zentrum von Turin, wo das Ziel sich auf der Westseite des Palazzo Madama befindet. Insgesamt sind 164 Höhenmeter zu bewältigen.

Geschichte

Bereits am 31. Oktober 1897 fand in Turin ein marathonähnlicher Lauf statt. Auf einer 35 km langen Wendepunktstrecke zwischen Turin und None siegte Cesare Ferrario in 2:26:45 h. Der erste eigentliche Marathon wurde 1919 ausgerichtet. Auf der 42,75 km langen Strecke siegte in 2:40:47,6 h Valerio Arri, der bei den Olympischen Spielen 1920 in Antwerpen die Bronzemedaille im Marathonlauf gewann. Von 1921 bis 1933 fand auf derselben Strecke nun jährlich ein Marathon statt, bei dem 1930 Luigi Rossini (der als einziger zweimal den Lauf gewann) mit 2:38:23,4 h die beste Zeit erzielte.

Der Marathon der Leichtathletik-Europameisterschaften 1934, bei dem der Finne Armas Toivonen in 2:52:29,0 vor dem Schweden Thore Enochsson und dem Italiener Aurelio Genghini siegte, sollte für 40 Jahre der letzte Marathon in Turin bleiben. Erst am 31. März 1974 fand ein Marathon auf provinziellem Niveau statt, bei dem Giovambattista Bassi, Marco Carbone und Renzo Musso gemeinsam als erste in 2:25:00 das Ziel erreichten.

Am 19. März 1978 und am 25. März 1979 fand dann ein Maratona di Primavera auf einer Strecke von Turin nach Sommariva del Bosco statt. Die Erstauflage mit 142 Finishern gewann Giampaolo Messina in 2:21:26,3 h, bei der Zweitauflage mit 638 Startern siegten Luciano Re Depaolini in 2:20:25 h und Elena Dugono, die mit 2:59:20 als eine der ersten italienischen Frauen unter der Drei-Stunden-Marke blieb. Der Veranstalter Lorenzo Abrate zog sich jedoch zurück, und so fand in den beiden darauffolgenden Jahren kein Marathon in Turin statt.

Am 14. März 1982 stellten Enthusiasten um Enzo Zanchelli und den Marathon Club eine neue Veranstaltung auf die Beine, die auf einem Drei-Runden-Kurs am Ufer des Po stattfand. Potito Rubbio und Pietro Balbo siegten gemeinsam in 2:14:50, jedoch erwies sich bei einer Nachmessung der Strecke, dass sie um zwei bis drei Kilometer zu kurz war. Am 17. Oktober 1982 fand, vom CUS Torino organisiert, im Rahmen der Campionato Italiano di Corsa ein weiterer Marathon mit internationaler Beteiligung statt, den der Belgier Marc De Blander in 2:14:57 gewann. Die für den 16. Oktober 1983 angesetzte Veranstaltung dieser Serie wurde jedoch nach Mailand verlegt, so dass in diesem wie auch in den beiden nächsten Jahren der Lauf des Marathon Clubs der einzige Turiner Marathon war. Bei diesen Läufen, die jeweils mehr als hundert Teilnehmer hatten, siegte Potito Rubbio 1983 in 2:28:25 h und Paolo Faraglioni 1984 und 1985 in 2:32:08 bzw. 2:33:08.

Nach einem Jahr ohne Marathon wurde 1987 die heutige Veranstaltung von Luigi Chiabrera ins Leben gerufen, der auch jetzt noch dem Organisationskomitee des Turin-Marathons vorsteht. Zunächst hieß der Lauf Susavigliana und führte von Susa nach Avigliana. 1991 wurde eine Punkt-zu-Punkt-Strecke zwischen Avigliana und dem Zentrum von Turin eingeführt. Die Teilnehmerzahl wuchs in dieser Zeit von fast 900 auf über 2000. Seit 1998 findet der Lauf auf einer Rundstrecke durch Turin und seine Vororte statt.

1993, 1998 und 2000 wurden die italienischen Marathon-Meisterschaften im Rahmen des Turin-Marathons ausgetragen.

Statistik

Streckenrekorde

Siegerliste

Quellen: ARRS,[1] Novararunning,[2] Runners.it[3]

DatumMännerNationZeitFrauenNationZeit
5. Nov. 2023Sendeku Alelgn AmogneAthiopien Äthiopien2:09:46Dorine Jerop Murkomen -2-Kenia Kenia2:31:30
6. Nov. 2022Giuseppe GerratanaItalien Italien2:13:00Dorine Jerop MurkomenKenia Kenia2:32:37
14. Nov. 2021Andrea SoffientiniItalien Italien2:31:33Claudia MariettaItalien Italien2:54:34
2018Siraj GenaAthiopien Äthiopien2:14:48Shuke Denbeli ChefoAthiopien Äthiopien2:35:53
29. Okt. 2017Alessandro GiacobazziItalien Italien2:15:25Patrycja WlodarczykPolen Polen2:53:27
2. Okt. 2016Youssef SbaaiMarokko Marokko2:13:43Laila SoufyaneItalien Italien2:36:32
4. Okt. 2015Alex Chepkwik SaekwoKenia Kenia2:15:29Silvia WeissteinerItalien Italien2:32:35
16. Nov. 2014Samuel Kemboi RuttoKenia Kenia2:10:00Esther Chemtai NdiemaKenia Kenia2:28:41
17. Nov. 2013Patrick Kipyegon Terer -2-Kenia Kenia2:08:52Ivana IozziaItalien Italien2:34:12
18. Nov. 2012Patrick Kipyegon TererKenia Kenia2:10:34Sharon Jemutai CheropKenia Kenia2:23:57
13. Nov. 2011Abdelaziz Ennaji El IdrissiMarokko Marokko2:08:13Julija RubanUkraine Ukraine2:27:10
14. Nov. 2010Ruggero PertileItalien Italien2:10:58Priscah JeptooKenia Kenia2:27:02
19. Apr. 2009Benson Kipchumba BarusKenia Kenia2:09:07Agnes Jepkemboi KipropKenia Kenia2:26:22
13. Apr. 2008Stephen Kipkoech Kibiwott -2-Kenia Kenia2:10:13Vincenza SicariItalien Italien2:29:51
15. Apr. 2007Philemon Kirwa TarbeiKenia Kenia2:10:24Anikó KálovicsUngarn Ungarn2:29:24
24. Sep. 2006Stephen Kipkoech KibiwottKenia Kenia2:10:10Jane Auro EkimatKenia Kenia2:32:18
17. Apr. 2005Danilo GoffiItalien Italien2:11:13Beatrice OmwanzaKenia Kenia2:30:41
18. Apr. 2004Frederick CheronoKenia Kenia2:08:38Helena JavornikSlowenien Slowenien2:31:13
13. Apr. 2003Daniele CaimmiItalien Italien2:10:08Stine LarsenNorwegen Norwegen2:27:20
21. Apr. 2002Alberico Di CeccoItalien Italien2:10:27Anastasia NderebaKenia Kenia2:29:25
1. Apr. 2001Semretu Alemayehu -2-Athiopien Äthiopien2:07:45Tiziana AlagiaItalien Italien2:27:54
26. März 2000Semretu AlemayehuAthiopien Äthiopien2:08:33Florence BarsosioKenia Kenia2:27:58
2. Mai 1999Sammy KorirKenia Kenia2:08:27Maria GuidaItalien Italien2:28:28
10. Mai 1998Japhet Kosgei KipkorirKenia Kenia2:09:59Franca Fiacconi -2-Italien Italien2:30:21
11. Mai 1997Joseph ChebetKenia Kenia2:08:23Jane SalumäeEstland Estland2:27:04
12. Mai 1996Abel GisembaKenia Kenia2:11:41Franca FiacconiItalien Italien2:29:18
23. Apr. 1995Sid-Ali SakhriAlgerien Algerien2:11:35Rosanna MunerottoItalien Italien2:29:31
24. Apr. 1994Michael KapkiayiKenia Kenia2:10:08Laura FogliItalien Italien2:31:45
25. Apr. 1993Walter Durbano -2-Italien Italien2:11:13Emma ScaunichItalien Italien2:34:17
20. Apr. 1992Alessio FaustiniItalien Italien2:11:03Iryna SkljarenkoUkraine Ukraine2:37:39
29. Sep. 1991Walter DurbanoItalien Italien2:10:03[4]Alla DudajewaBelarus Belarus2:39:41[4]
30. Sep. 1990Gianni TruschiItalien Italien2:13:17Cinzia Allasia -2-Italien Italien2:52:28
16. Sep. 1989Joseph KipsangKenia Kenia2:30:32Cinzia AllasiaItalien Italien3:07:21
18. Sep. 1988Franco Borelli
& Giampaolo Messina
Italien Italien
& Italien Italien
2:17:12Silvana CucchiettiItalien Italien2:48:25
20. Sep. 1987Luigi ChiampoItalien Italien2:17:00Maria CuratoloItalien Italien2:45:54

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. arrs.run: Turin-Marathon (mit Siegerlisten der Vorläuferveranstaltungen)
  2. Albo d’oro (Memento desOriginals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.novararunning.it (DOC; 53 kB)
  3. I risultati delle maratone italiane dal 1981 al 1990 (Memento desOriginals vom 17. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.runners-tv.it (PDF; 51 kB)
  4. a b Strecke zu kurz

Koordinaten: 45° 4′ 19″ N, 7° 41′ 8″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien