Turan (Gottheit)
Turan (etruskisch „Herrin, Dame“) war bei den Etruskern im nördlichen Mittelitalien eine Fruchtbarkeits- und Schutzgöttin (Himmelsgöttin) der Stadt Vulci. Dargestellt wird die Göttin mit Flügeln, ihre Attribute sind der Schwan und die Taube. In ihrer Begleitung sind die ihr äußerlich ähnlichen Lasen. Zu Turans Gefolge gehört auch Atunis (Adonis).
Turan hatte einen Sohn Turnu, der mit dem griechischen Liebesgott Eros gleichgesetzt wird.
Im etruskischen Kalender wurde der Monat Turane (Juli) nach ihr benannt.[1][2]
Der Name Turan leitet sich nach dem deutschen Etruskologen Friedhelm Prayon ab vom etruskischen Verb tur- „geben“ und bezeichnet eine seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. bekannte Göttin der Liebe, Fruchtbarkeit und der Schönheit. Sie ist auch in einem Hafenheiligtum der Stadt Gravisca als Kultgöttin bezeugt.[3] Turan hatte zusammen mit der griechischen Göttin Aphrodite, der oskisch-umbrischen Herentas, der karthagischen Tanit und lokalen samnitisch-kampanischen Frühkulten maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der zahlreichen, komplexen und synkretistischen Kulte der römischen Venus. Oftmals wurde Turan (wie auch Aphrodite) von den Römern direkt mit einer der vielen Venus-Gottheiten identifiziert.
Literatur
- Erika Simon: Götter und Dämonen der Etrusker. Vortrag von 1980. In: Dieselbe: Schriften zur etruskischen und italischen Kunst und Religion. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06941-0, S. 13–26 (Leseprobe in der Google-Buchsuche).
- Erika Simon: Gods in Harmony: The Etruscan Pantheon. In: Dieselbe, Nancy Thomson de Grummond (Hrsg.): The Religion of the Etruscans. University of Texas Press, Austin 2006, ISBN 0-292-70687-1, S. 45–65 (englisch; Leseprobe ab S. 55 in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Erika Simon: Gods in Harmony: The Etruscan Pantheon. In: Dieselbe, Nancy Thomson de Grummond (Hrsg.): The Religion of the Etruscans. University of Texas Press, Austin 2006, ISBN 0-292-70687-1, S. 45–65, hier S. 60 (englisch; Seitenansicht in der Google-Buchsuche).
- ↑ Erika Simon: Götter und Dämonen der Etrusker. Vortrag von 1980. In: Dieselbe: Schriften zur etruskischen und italischen Kunst und Religion. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06941-0, S. 13–26, hier S. 22 (Seitenansicht in der Google-Buchsuche).
- ↑ Friedhelm Prayon: Turan. In: Die Etrusker. Geschichte, Religion, Kunst. Beck, München 1996, ISBN 3-406-41040-5, S. 75 (Seitenansicht in der Google-Buchsuche).
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Bronzen Etruskische wierookbrander, APM 11.864. Ca. 550-450 v. Chr.
Vier duifjes vliegen rond het hoofd van de halfnaakte liefdesgodin Turan (vergelijkbaar met Aphrodite). Op de rand van het wierookbekken staat een korte inscriptie die aangeeft dat het voorwerp voor het graf van een vrouw met de naam Ramthu Tepia bestemd was. Bronzen Etruskische wierookbrander, APM 11.864. Ca. 550-450 v. Chr.
Vier duifjes vliegen rond het hoofd van de halfnaakte liefdesgodin Turan (vergelijkbaar met Aphrodite). Op de rand van het wierookbekken staat een korte inscriptie die aangeeft dat het voorwerp voor het graf van een vrouw met de naam Ramthu Tepia bestemd was.