Tucholka (Adelsgeschlecht)
Tucholka ist der Name eines alten pommerellischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
Ursprung
Der Ursprung des Geschlechts von Tucholka ist nicht gesichert. Am 30. April 1343 verleiht der Hochmeister des Deutschen Ritterordens Ludolf König von Wattzau dem Jesko von Klein Tuchel (Tucholka, Kreis Tuchel) 17 Hufen und den See in Tucholka zu kulmischem Recht als Dienstgut,[1] so dass die von Tucholka als Lehnsnehmer des Deutschen Ordens dem alten Adel zuzurechnen sind. Während die von Kurzbach das Wappen derer von Seydlitz in verwechselten Farben tragen, entspricht das Stammwappen derer von Tucholka, ein weißer Schild mit drei roten Fischen übereinandergelegt, exakt dem Stammwappen derer von Seydlitz. Während also die von Kurzbach aufgrund der Wappenähnlichkeit als eines Stammes mit den von Seydlitz betrachtet werden, kann dies auch für die von Tucholka gelten. Während die von Kurzbach im Zuge der deutschen Ostsiedlung um 1200 nach Schlesien gekommen sind, haben die von Tucholka die Besiedelung Pommerellens unter dem Deutschen Orden mit vorangetrieben.
Ausbreitung und Güter
Für die von Tucholka ist umfangreicher Güterbesitz nachgewiesen.[2] im Kreis Marienwerder; Junkerhoff im Kreis Schwetz; Koscieles im Kreis Marienwerder; Lazkowko; Lowy im Kreis Schwetz 1782; Mszanno Kreis Schwetz 1839; Poledno Kreis Schwetz 1839; Russeck; Smolong Kreis Preußisch Stargard 1782; Suming Kreis Konitz; Wiednikowo Kreis Schwetz 1839. In Posen: Bielawki im Kreis Mogilno 1845; Groß und Klein Krzekotowo im Kreis Mogilno 1845; Nieciszewo im Kreis Bromberg 1782; Rombino im Kreis Inowraclaw 1855; Trzebin im Kreis Bromberg 1782.
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber drei rote Fische übereinander. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken fünf silberne Straußenfedern.[3] Als Helmzier sind auch drei Straußenfedern belegt, wobei die mittlere Feder mit einem roten Fisch belegt ist.[4]
Wappen derer von Tucholka nach Dachnowski, Herbarz Polski, 1631
Wappen derer von Tucholka in Johann Siebmachers neuem Wappenbuch
Persönlichkeiten
- Johann von Tucholka (gest. 1756), Kastellan von Danzig,[5][6] General der Kaiserlich Russischen Armee
- NN von Tucholka, Landrat des Landkreises Allenstein 1832–1841
- Jaro von Tucholka (1894–1978), deutsche Dichterin, Übersetzerin und Fotografin
Literatur
- Gottfried Lengnich: Geschichte der preußischen Lande Königlich/ Polnischen Antheils seit dem Jahre 1526 Volltext, Bd. 1–9, Danzig 1722 bis 1755.
- Louis Schneider: Illustrierte Stamm-, Rang- und Quartier-Liste der Königlich Preußischen Armee. Das Erste Garde-Regiment zu Fuß bearbeitet von Graf Waldersee I., Seconde-Lieutenant im I. Garde-Regiment zu Fuss, Berlin 1854, Alexander Duncker
- Jan Karol Dachnowski: „Herbarz Szlachty Prus Krolewskich z XVII wieku“, Poznania 1631–1634
- Siebmachers großes und allgemeines Wappenbuch, 3.1, Der Adel des Königreichs Preußen, 1857
- Leopold von Ledebur (Hrsg.): Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 3, Berlin 1858 Volltext
Weblinks
- Das virtuelle Preußische Urkundenbuch: Regesten und Texte zur Geschichte Preußens und des Deutschen Ordens[7]
Einzelnachweise
- ↑ Das virtuelle Preußische Urkundenbuch: Regesten und Texte zur Geschichte Preußens und des Deutschen Ordens
- ↑ Leopold von Ledebur (Hrsg.): Adelslexicon der Preußischen Monarchie, S.282
- ↑ Siebmachers großes und allgemeines Wappenbuch, 3.1, Der Adel des Königreichs Preußen, 1857
- ↑ Jan Karol Dachnowski: „Herbarz Szlachty Prus Krolewskich z XVII wieku“, Poznania 1631 – 1634
- ↑ Gottfried Lengnich: Geschichte der preußischen Lande, Bd. IV, S.163 im Jahr 1808
- ↑ Louis Schneider: Illustrierte Stamm-, Rang- und Quartier-Liste der Königlich Preußischen Armee. Das Erste Garde-Regiment zu Fuß bearbeitet von Graf Waldersee I., Seconde-Lieutenant im I. Garde-Regiment zu Fuss, Berlin 1854, Alexander Duncker
- ↑ Virtuelles Preußisches Urkundenbuch
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Autor/Urheber: Jan Karol Dachnowski, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wappen derer von Tucholka nach Dachnowski, Herbarz Polski, 1631
Autor/Urheber: Otto Titan von Hefner (Hrsg.), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wappen derer von Tucholka in Johann Siebmachers neuem Wappenbuch