Tschechoslowakische Fußballnationalmannschaft

Tschechoslowakei
Československo/Česko-Slovensko
VerbandČeskoslovenský fotbalový svaz
KonföderationUEFA
CheftrainerTschechoslowakei Václav Ježek (zuletzt)
RekordspielerZdeněk Nehoda (90)
RekordtorschützeAntonín Puč (34)
FIFA-CodeTCH
Heim
Auswärts
Statistik
Erstes Länderspiel
Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 7:0 Jugoslawien Jugoslawien Konigreich 1918
(Antwerpen, Belgien; 28. August 1920)
Letztes Spiel
Belgien Belgien 0:0 Auswahl der Tschechen und Slowaken
(Brüssel, Belgien; 17. November 1993)
Höchste Siege
Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 7:0 Jugoslawien Jugoslawien Konigreich 1918
(Antwerpen, Belgien; 28. August 1920)
Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 7:0 Jugoslawien Jugoslawien Konigreich 1918
(Prag; 28. Oktober 1925)
Höchste Niederlagen
Ungarn 1918 Ungarn 8:3 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1920
(Budapest, Ungarn; 19. September 1937)
Schottland Schottland 5:0 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1920
(Glasgow, Schottland; 8. Dezember 1937)
Ungarn 1949 Ungarn 5:0 Tschechoslowakei Tschechoslowakei
(Budapest, Ungarn; 30. April 1950)
Ungarn 1949 Ungarn 5:0 Tschechoslowakei Tschechoslowakei
(Budapest, Ungarn; 19. Oktober 1952)
Osterreich Österreich 5:0 Tschechoslowakei Tschechoslowakei
(Zürich, Schweiz; 18. Juni 1954)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen8 (Erste: 1934)
Beste ErgebnisseVizeweltmeister 1934, 1962
Europameisterschaften
Endrundenteilnahmen3 (Erste: 1960)
Beste ErgebnisseEuropameister 1976
Olympische Spiele
Silber1964
Gold1980
(Stand: 27. Juni 2010)

Die tschechoslowakische Fußballnationalmannschaft (tschechisch Československá fotbalová reprezentace) existierte von 1920 bis 1993 als Auswahl des Fußballverbandes der Tschechoslowakei.

Ihre größten Erfolge waren der Gewinn der Europameisterschaft 1976, zwei Vize-Weltmeisterschaften (1934 und 1962), der Olympiasieg 1980 sowie der zweite Platz bei dem olympischen Fußballturnier 1964.

Teilnahmen an der Fußball-Weltmeisterschaft

Die tschechoslowakische Fußballnationalmannschaft nahm achtmal an einer Weltmeisterschaft teil. Dabei wurde sie zweimal Vizeweltmeister.

JahrGastgeberlandTeilnahme bis …Letzte(r) GegnerErgebnis[1]TrainerBemerkungen und Besonderheiten
1930Uruguaynicht teilgenommen
1934ItalienFinaleItalienVizeweltmeisterKarel PetrůOldřich Nejedlý Torschützenkönig
1938FrankreichViertelfinaleBrasilien5.Josef MeissnerAus im Wiederholungsspiel
1950Brasiliennicht teilgenommen
1954SchweizVorrundeUruguay, Österreich14.Karol Borhy
1958SchwedenVorrundeNordirland, Deutschland, Argentinien9.Karel KolskýIm Entscheidungsspiel an Nordirland gescheitert
Das 6:1 gegen Argentinien ist eine der höchsten Niederlagen Argentiniens und der höchste Sieg der Tschechoslowakei bei einer WM
1962ChileFinaleBrasilienVizeweltmeisterRudolf Vytlačil
1966Englandnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Portugal gescheitert
1970MexikoVorrundeBrasilien, England, Rumänien15.Jozef Marko
1974Deutschlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Schottland gescheitert
1978Argentiniennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Schottland gescheitert
1982SpanienVorrundeKuwait, England, Frankreich19.Jozef Vengloš
1986Mexikonicht qualifiziertIn der Qualifikation an Deutschland und Portugal gescheitert
1990ItalienViertelfinaleDeutschland6.Jozef Vengloš
1994USAnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Rumänien und Belgien gescheitert

Teilnahmen an der Fußball-Europameisterschaft

Die tschechoslowakische Fußballnationalmannschaft nahm dreimal an der Endrunde der Europameisterschaft der Nationalmannschaften teil, wobei immer mindestens Platz 3 erreicht wurde. Als größter Erfolg gilt der Gewinn des Titels 1976 im Endspiel gegen Deutschland. Sechsmal konnte sich die Mannschaft nicht für die Endrunde der besten vier bzw. acht Mannschaften qualifizieren.

JahrGastgeberlandTeilnahme bis …Letzte(r) GegnerErgebnisBemerkungen und Besonderheiten
1960FrankreichSpiel um Platz 3FrankreichDritter
1964Spaniennicht qualifiziertIn der Vorrunde an der DDR gescheitert, die sich auch nicht für die Endrunde qualifizieren konnte.
1968Italiennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Titelverteidiger Spanien gescheitert, der sich auch nicht für die Endrunde qualifizieren konnte.
1972Belgiennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Rumänien gescheitert, das sich auch nicht für die Endrunde qualifizieren konnte.
1976JugoslawienFinaleDeutschlandEuropameisterSieg im Elfmeterschießen; einziger Titelgewinn.
1980ItalienSpiel um Platz 3ItalienDritterSieg im Elfmeterschießen
1984Frankreichnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Rumänien gescheitert.
1988BR Deutschlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Dänemark gescheitert.
1992Schwedennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Frankreich gescheitert.

Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen für Amateurmannschaften (5-mal)

Tschechoslowakische Fußballnationalmannschaft im Jahr 1966.

Die Tschechoslowakei wurde letzter Olympiasieger eines Turniers, an dem nur Amateurmannschaften teilnehmen durften.

1908 in Londonnicht teilgenommen
1912 in Stockholmnicht teilgenommen
1920 in Antwerpennach Abbruch des Endspiels disqualifiziert
1924 in ParisAchtelfinale
1928 in Amsterdamnicht teilgenommen
1936 in Berlinnicht teilgenommen
1948 in Londonnicht teilgenommen
1952 in Helsinkinicht teilgenommen
1956 in Melbournenicht teilgenommen
1960 in Romnicht qualifiziert
1964 in TokioZweiter
1968 in Mexiko-StadtVorrunde
1972 in Münchennicht teilgenommen
1976 in Montrealnicht qualifiziert
1980 in MoskauOlympiasieger

Rekordspieler

Zdeněk Nehoda ist seit dem 29. April 1981 Rekordnationalspieler der ehemaligen Tschechoslowakei, der an dem Tag mit seinem 76. Länderspiel den Rekord von Ladislav Novák überbot und ihn auf 90 Spiele ausdehnte.

RangNameEinsätzeTorePositionZeitraumWM-SpieleEM-Spiele
01.Zdeněk Nehoda9031Angriff1971–198736
02.Marián Masný7518Angriff1974–198226
Ladislav Novák751Abwehr1952–1966122
04.František Plánička730Tor1926–19386
05.Karol Dobiaš676Mittelfeld1967–198032
06.Josef Masopust6310Mittelfeld1954–1966102
Ivo Viktor630Tor1966–197722
08.Ján Popluhár621Abwehr1957–196792
09.Antonín Puč60[2]34[3]Angriff1926–19385
10.Antonín Panenka5917Mittelfeld1973–198226

Rekordtorschützen

Antonín Puč ist seit dem 27. Mai 1934 Rekordtorschütze, als er mit seinem 29. Länderspieltor im WM-Spiel gegen Rumänien den Rekord von Josef Silný überbot, der ihn seinerseits am 5. Mai 1929 mit seinem 17. Tor als Rekordtorschütze abgelöst hatte.

RangNameToreEinsätzeQuoteZeitraumWM-ToreEM-Tore
01.Antonín Puč34[3]60[2]0,571926–19382
02.Zdeněk Nehoda31900,341971–198703
03.Oldřich Nejedlý29440,661931–19397
04.Josef Silný28500,561925–19340
05.Adolf Scherer22360,611958–196430
František Svoboda22430,511926–19371
07.Marián Masný18750,431974–198200
08.Antonín Panenka17590,291973–198221
09.Tomáš Skuhravý14[4]43[5]0,351985–199350
Jozef Adamec14440,321960–197400

Quellen:[6][7]

Trainer

(Auswahl[8])

Spieler

In Klammern: Zeitraum Länderspiele (nur bis 1993 – Ende der Tschechoslowakei)

Länderspiele gegen deutschsprachige Mannschaften

  • Länderspiele gegen Deutschland
  1. 3. Juni 1934 in Rom (Italien)3:1 (1:0) WM-Halbfinale
  2. 26. Mai 1935 in Dresden 1:2 (0:1)
  3. 27. September 1936 in Prag 1:2 (1:0)
  4. 2. April 1958 in Prag 3:2 (1:1)
  5. 11. Juni 1958 in Helsingborg (Schweden) 2:2 (2:0) WM-Vorrunde
  6. 29. April 1964 in Ludwigshafen 4:3 (3:1)
  7. 28. März 1973 in Düsseldorf 0:3 (0:1)
  8. 20. Juni 1976 in Belgrad (Jugoslawien) 7:5 n. E. (2:1, 2:2, 2:2) EM-Endspiel
  9. 17. November 1976 in Hannover 0:2 (0:2)
  10. 11. Oktober 1978 in Prag 3:4 (1:4)
  11. 11. Juni 1980 in Rom (Italien) 0:1 (0:0) EM-Vorrunde
  12. 14. April 1982 in Köln 1:2 (0:1)
  13. 30. April 1985 in Prag 1:5 (0:4) WM-Qualifikation
  14. 17. November 1985 in München 2:2 (0:1) WM-Qualifikation
  15. 26. Mai 1990 in Düsseldorf 0:1 (0:1)
  16. 1. Juli 1990 in Mailand (Italien) 0:1 (0:1) WM-Viertelfinale
  17. 22. April 1992 in Prag 1:1 (1:1)
  • Länderspiele gegen die Schweiz
  1. 28. Mai 1924 in Paris 1:1 Olympia – Achtelfinale
  2. 30. Mai 1924 in Paris 0:1 Olympia – Achtelfinale/Wiederholungsspiel
  3. 5. Mai 1929 in Lausanne 4:1
  4. 6. Oktober 1929 in Prag 5:0
  5. 13. Juni 1931 in Prag 7:3
  6. 17. April 1932 in Zürich 1:5
  7. 31. Mai 1934 in Turin 3:2 WM – Viertelfinale
  8. 14. Oktober 1934 in Genf 2:2
  9. 17. März 1935 in Prag 3:1
  10. 21. Februar 1937 in Prag 5:3
  11. 3. April 1938 in Basel 0:4
  12. 14. September 1946 in Prag 3:2
  13. 10. Oktober 1948 in Basel 1:1
  14. 20. September 1953 in Prag 5:0
  15. 10. Mai 1956 in Genf 6:1
  16. 20. September 1958 in Bratislava 2:1
  17. 3. Mai 1967 in Basel 2:1
  18. 24. September 1975 in Brno 1:1
  19. 24. Mai 1977 in Basel 0:1
  20. 26. März 1980 in Basel 0:2
  21. 24. März 1981 in Bratislava 0:1
  22. 7. September 1983 in Neuchatel 0:0
  23. 27. März 1985 in Sion 0:2
  24. 25. März 1987 in Bellinzona 2:1
  25. 7. Juni 1989 in Bern 1:0 WM – Qualifikation
  26. 25. Oktober 198- in Prag 1:1 WM – Qualifikation
  27. 21. August 1991 in Prag 1:1
  • Länderspiele gegen Luxemburg
  1. 9. Mai 1970 in Luxemburg 1:0
  2. 26. April 1972 in Pilsen 6:0
  3. 1. Mai 1979 in Luxemburg 3:0 (EM-Qualifikation)
  4. 24. November 1979 in Prag 4:0 (EM-Qualifikation)
  5. 18. Oktober 1988 in Esch-sur-Alzette 2:0 (WM-Qualifikation)
  6. 9. Mai 1989 in Prag 4:0 (WM-Qualifikation)

Ende der tschechoslowakischen Fußballnationalmannschaft

Da die Tschechoslowakei sich zum Jahreswechsel 1992/93 in Tschechien und die Slowakei aufspaltete, existiert keine gemeinsame Nationalmannschaft mehr. Die beiden neuen Länder besitzen seit 1994 eigene Verbände.

Die Mannschaft der ČSFR begann 1992 die Qualifikationsrunde zur WM 1994, die letzten Spiele der erfolglosen Qualifikation wurden 1993 als Auswahl der Tschechen und Slowaken bestritten.

Siehe auch

Commons: Tschechoslowakische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe:All-time FIFA World Cup Ranking 1930-2010 (Memento desOriginals vom 22. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com (dort unter Ergebnisse für „Czech Republic“; PDF; 200 kB)
  2. a b Zudem ein Spiel für Böhmen und Mähren
  3. a b Zudem ein Tor für Böhmen und Mähren
  4. Zudem drei Tore für Tschechien
  5. Zudem sechs Spiele für Tschechien
  6. rsssf.org: Czechoslovakia/Czech Republic – Record International Players (Stand: 29. Februar 2012)
  7. eu-football.info: Player Czech Republic
  8. www.transfermarkt.de

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