Trzciniec Dolny

Trzciniec Dolny
?
Trzciniec Dolny (Polen)
Trzciniec Dolny
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Niederschlesien
Powiat:Zgorzelec
Stadtteil von:Turoszów
Gmina:Bogatynia
Geographische Lage:50° 57′ N, 14° 54′ O
Einwohner:
Telefonvorwahl:(+48) 75



Trzciniec Dolny [ˈtʂt͡ɕiɲet͡s 'dolny] (deutsch Lehde) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Bogatynia in Polen.

Geographische Lage

Brücke zur Ortschaft Lehde (2009)
Brücke zur Ortschaft Lehde (1908)

Trzciniec Dolny liegt an der Mündung der Miedzianka in die Lausitzer Neiße gegenüber dem Ortszentrum von Hirschfelde. Sie bildet die westliche Fortsetzung von Turoszów, mit dem der Ort zusammengewachsen ist und deshalb zumeist zugerechnet wird. Nach Westen wird der Ort durch die Neiße begrenzt, die die Landesgrenze zu Deutschland bildet. Im Norden erhebt sich über dem Tal der 265 Meter hohe Weinberg mit dem dahinterliegenden Dorf Trzciniec.

Geschichte

Häuser der Lehdesiedlung

Lehde entstand im 16. Jahrhundert als Leinewebersiedlung unterhalb des damals als Lehdeberg bezeichneten Weinberges. Der Ort am rechten Ufer der Neiße war kein eigenständiges Dorf, sondern seit seiner Gründung zu Hirschfelde gehörig. Bis ins 20. Jahrhundert war Lehde ein beschauliches Örtchen, das fast ausschließlich aus Umgebindehäusern bestand. Auf dem Weinberg befand sich ein beliebtes Ausflugs- und Tanzlokal. 1897 entstand in Lehde ein Elektrizitätswerk. Mit Hirschfelde war Lehde durch eine Brücke über die Neiße verbunden.

Nach dem Bau des Großkraftwerkes Hirschfelde durch die ASW bestand in Hirschfelde großer Wohnbedarf für die Kraftwerker und für die Bergleute des ebenfalls in den Besitz der Gesellschaft übergegangenen Braunkohlenwerkes Herkules, das den Ursprung des Tagebaus Turów darstellt. Eine der nach 1920 errichteten Bergarbeitersiedlungen entstand südlich von Lehde am nördlichen Ufer der Küpper. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lehde durch die Oder-Neiße-Grenze polnisch und Teil der Gemeinde Turoszów. Seit 1973 gehört der Ort zu Bogatynia.

Literatur

  • Hermann Knothe: Geschichte des Fleckens Hirschfelde in der königlich sächsischen Oberlausitz. Dresden 1851. (als Reprint: Ostritz 2003.)
  • Tilo Böhmer, Marita Wolff: Im Zittauer Zipfel. Lusatia-Verlag, Bautzen 2001, ISBN 3-929091-85-2.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Poland adm location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Polen
Hirschfelde Grenzbrücke Neißgasse Polen.JPG
Autor/Urheber: Hoover5555, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gesperrte Neißebrücke zwischen den Schengen-Ländern Deutschland und Polen im Zittauer Ortsteil Hirschfelde am Ende der Neißgasse. Verbindung nach Trzciniec Dolny (ehemals Lehde). Brücke benötigt für Verkehrsfreigabe eine Sanierung.
Lehdebrücke Hirschfelde.JPG
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: PD-alt-100
  • Die Brücke verbindet Hirschfelde mit der Ortschaft Lehde.
  • Die Darstellung zeigt einen Belastungstest der neu errichteten Brücke über der Neiße, zu der zahlreiche Personen und sonstige Gewichte zur Verfügung standen.
  • Im Hintergrund rechts ist die Restauration Zum Weinberg gut zu erkennen.
Lehdesiedlung.JPG
Autor/Urheber: Neißehai, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Häuser der früheren Lehde - Bergarbeitersiedlung