Truppenübungsplatz Lamsdorf
Der Truppenübungsplatz Lamsdorf liegt neben dem schlesischen Ort Lamsdorf.
Geschichte
Im Jahre 1860 stellte das preußische Militärministerium den Bedarf für ein neues Übungsgelände für die Artillerie der 6. schlesischen Brigade aus Breslau fest. Zum Zwecke der Einrichtung des Truppenübungsplatzes kaufte das Ministerium über 330 Hektar Land. welches in der Nähe von Lamsdorf lag. Das Gelände lag zwischen den Ortschaften Schaderwitz – Kleuschnitz – Jacobsdorf – Guschwitz – Sabine -Wiershel im Umfeld des Ortes Lambsdorf. Die Landankäufe dauerten bis 1862. Das erste Manöver auf dem neuen Übungsplatz fand im Sommer 1864 statt. Ab September 1870 wurden französische Kriegsgefangene auf dem Truppenübungsplatz untergebracht. Ähnliches erfolgte auch im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Truppenübungsplatz aufgegeben und erst wieder während der 1930er Jahre neu eingerichtet.
Ab 1940 wurden folgende große Kriegsgefangenenlager auf dem Gelände errichtet:
- Stalag VIII B mit 3.000 britischen Gefangenen (auch Britenlager genannt)
- Stalag VIII F Lamsdorf mit 200.000 sowjetischen Gefangenen (auch Russenlager genannt)
1945 wurde das Gelände von der Roten Armee erobert. Von 1945 bis 1946 bestand am Ort ein Gefangenenlager für tausende deutsche Zivilisten der Umgebung.
Von 1946 bis ins Jahr 2000 nutzte das polnische Militär den Truppenübungsplatz. Seit 2002 ist das Areal ein Platz des Nationalen Gedächtnisses.
Siehe auch
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Vereinfachte Lageskizze der Gefangenenlager bei Lamsdorf in Oberschlesien (Woiwodschaft Oppeln)
- dunkelblau - Lager I, Gefangenenlager aus der Zeit des Deutsch-Französischen Kriegs
- hellblau - Lager II, Gefangenenlager aus der Zeit des I. Weltkriegs sowie Stalag VIIIB (Britenlager) aus der Zeit des II. Weltkriegs
- rot - Stalag VIIIF (Russenlager), Gefangenenlager aus der Zeit des II. Weltkriegs
- grün - Internierungs- und Arbeitslager der Jahre 1945 und 1946
- Ortsnamen
- Lamsdorf (Łambinowice)
- Schadeberg (Szadurczyce)
- Kleuschnitz (Klucznik)
- Buchengrund (Goszczowice)
- Annahof (Sowin)
- Weidengut (Wierzbie)