Trude Waehner

Trude Waehner vor Ölporträt von Josef Frank
Trude Waehners Grab am Friedhof der Feuerhalle Simmering
Gedenktafel für Trude Waehner, 1080 Wien, Buchfeldgasse 6

Trude Waehner (geboren 11. August 1900 in Wien, Österreich-Ungarn; gestorben 18. Mai 1979 in Wien) war eine österreichische Malerin.

Werdegang

Gertrude Wähner war die Tochter von Theodor Wähner, Herausgeber der „Deutschen Zeitung“ und Wiener Stadtrat. Sie studierte nach der Matura zwei Jahre an der Akademie für Musik in Wien, dann an der Kunstgewerbeschule. Sie wurde in den 1920er-Jahren Mitglied der Künstlervereinigungen Hagenbund und Österreichischer Werkbund. Trude Waehners Bilder wurden in Wien, Prag, Brünn, Belgrad, Zürich, Stockholm und Paris ausgestellt. Ab 1928 studierte sie am Bauhaus Dessau in der Meisterklasse von Paul Klee. Im Jahr 1932 ging sie nach Berlin, nach der Machtergreifung Hitlers musste sie zurück nach Österreich. Sie hatte sich stets kritisch zum Faschismus geäußert, ihr zweiter Ehemann war jüdischer Abstammung. Nach dem Anschluss emigrierte sie über die Schweiz, Frankreich und England in die Vereinigten Staaten. Ihr Atelier in der Buchfeldgasse 6 (Josefstadt) wurde 1938 von Heimito von Doderer übernommen, der bis 1948 Albert Paris Gütersloh als Untermieter aufnahm. Doderer musste das von der Künstlerin aus dem Dachboden gebaute Atelier zurückgeben und bekam im Haus von der Familie Gold eine Untermiete. In den USA war sie am Sarah Lawrence College in New York und am Moravian Seminary and College for Women in Pennsylvania tätig. Nebst Malen, Ausstellungen und Kunstunterricht, arbeitete sie auch wissenschaftlich an der Analyse der Formen in der Kunst. Nach dem Krieg lebte sie von Wien aus in Südfrankreich (Dieulefit) und Venedig. In Dieulefit und Umgebung entstanden Landschaftsbilder und Porträts. In Italien hatte sie viele Ausstellungen – eine davon füllte einen ganzen Palazzo in Reggio Emilia. Die rege Holzschnittätigkeit begann mit ihrem Aufenthalt in Venedig. In ihren späten Jahren fand ein für eine alte Frau sehr mutiger Beitrag zur Wiederherstellung der Demokratie in Franco-Spanien statt.

Trude Waehner wurde im Familiengrab auf dem Friedhof der Feuerhalle Simmering (Abt. 1, Ring 3, Gruppe 2, Nr. 46) bestattet, wo auch Anny Felbermayer ihre letzte Ruhe fand.

Auszeichnungen und Ehrungen

Am 8. September 2015 wurde in Wien-Josefstadt (8. Bezirk) am Haus Buchfeldgasse 6, worin sich das Atelier der Künstlerin befunden hatte, für Trude Waehner eine Gedenktafel enthüllt.

Im Jahr 2019 wurde in der Josefstadt der Trude-Waehner-Platz nach ihr benannt.

Literatur

  • Gustav Szekely: Aus dem Leben der Malerin Trude Waehner berichtet von ihrem Sohn. Herausgegeben im Rahmen des Projekts 300 Jahre Josefstadt. Löcker, Wien 2000, ISBN 3-854-09340-3
  • Una sola cosa (unveröffentlichte Autobiographie), Literarischer Nachlass Trude Waehner, Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Sign.: ÖLA 244/W12
  • Kataloge und Plakate von Ausstellungen im Bezirksmuseum Wien Josefstadt.
  • Johann Werfring: Unentdeckte Zimelien In: Wiener Zeitung vom 3. September 2015, Beilage „ProgrammPunkte“, S. 7.
Commons: Trude Waehner – Sammlung von Bildern

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Öl/Lw., spätere 1970-er Jahre. Die Künstlerin war mit den Musikern befreundet.
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Holzschnitt aus dem Zyklus Viento del Pueblo, frühe 1970-er Jahre. Die Künstlerin trug zum Fall der Franco-Diktatur bei.
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