Triskele
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Die Triskele, auch der oder das Triskel (von griechisch τρισκελήςtriskelḗs, deutsch ‚dreibeinig‘), ist ein Symbol in Form von drei radialsymmetrisch angeordneten Kreisbögen, offenen Spiralen, ineinander verschachtelten Dreiecken, Knotenmustern, menschlichen Beinen oder anderen Dreifach-Formen. Weitere Bezeichnungen sind „Dreibein“ und „Triquetra“.[1]
Geschichte
Die ersten Triskelen beziehungsweise ihre Vorbilder werden der Jungsteinzeit zugeordnet, zum Beispiel die Triple-Spirale in der Megalithanlage von Newgrange in Irland. Das Symbol ist vor allem durch seine große und variantenreiche Verbreitung im nordischen (Gotländische Bildsteine, Runenstein von Snoldelev) und keltischen Kulturraum bekannt. Darüber hinaus ist es in annähernd allen Kulturen der Welt zu finden: Vom Norden Afrikas (besonders Ägypten) und dem europäischen Mittelmeerraum über Kleinasien (z. B. Lykien), Süd- (Indien) und Ostasien (Korea, Japan z. B. das Tomoe) bis hin zum gotischen Baustil des späten europäischen Mittelalters (Dreischneuß).
Die Triskele ist nationales beziehungsweise regionales Symbol der Isle of Man, der Bretagne und Siziliens. Sie prägt das Stadtwappen von Füssen und anderen Gemeinden.
Bedeutung
Über die ursprüngliche Bedeutung der Triskel-Spiralen ist nur wenig bekannt. Häufig wird, wie bei den meisten Spiralformen, vermutet, dass sie für den Weg des Lebens oder symbolisch für die Sonne stehen.
Bei der heutigen Deutung spielt die „magische Zahl“ Drei, die insbesondere in der keltischen Mythologie Bedeutung hat, eine große Rolle. So können verschiedene Zusammenhänge und Abfolgen angenommen werden:
- Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
- Geburt, Leben und Tod
- Körper, Geist und Seele
- Erde, Wasser und Luft im Sinne der Vier-Elemente-Lehre
- Die Triade von Göttern und/oder Göttinnen
- Mutter, Vater, Kind
- Generationenfolge bzw. Lebensalter (beispielsweise: junges Mädchen, Mutter, Greisin, entsprechend den Aspekten der dreifaltigen Göttin)
- Dreifaltigkeit
Verwendungen
Architektur
In der Gotik finden Triskele-Formen häufig als Füllung von Rundfenstern bzw. Radfenstern Verwendung.
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Schmuck
Heute findet die Triskele in Europa beispielsweise in Form von Schmuck-Anhängern, als Talisman zum Schutz gegen Unglück und zur Abwendung von Bösem oder als zierendes Tätowierungsmotiv Verwendung.
Heraldik
Triskelische Anordnungen sind in der Heraldik verbreitet anzutreffen. Sie sind eine gemeine Figur und alle heraldischen Farbgebungen sind möglich. So bedienen sich beispielsweise die Wappen (siehe rechts: a) der Gemeinde Döhlau in Oberfranken, (b) der Stadt Füssen im Allgäu, (c) der Gemeinde Süderbrarup in Schleswig-Holstein, (d) der Ortsgemeinde Minheim an der Mosel sowie die Landesflaggen von (e) Sizilien, (f) Inguschetien und der (g) Isle of Man dieses Symbols als Grundlage.
Nationalsozialismus und völkische Organisationen
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Die Triskele bildete – als Abart des Hakenkreuzes – (h) das Symbol der 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck“. Später wurde die Triskele als Symbol von einigen völkischen Organisationen verwendet, so z. B. (i) von der neonazistischen südafrikanischen Buren-Organisation Afrikaner Weerstandsbeweging und vom Neonazi-Netzwerk Blood and Honour.
Verbotene zum Verwechseln ähnliche Kennzeichen im Sinne des Straftatbestandes Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sah 2014 der Bundesgerichtshof in einer Flagge, bei der statt des Hakenkreuzes eine Triskele eingefügt war, deren Triskelenschenkel gegenüber dem Banner der verbotenen Jugendorganisation „White Youth“ der „Blood and Honour Division Deutschland“ lediglich in die andere Richtung zeigten; dabei bezog sich der Bundesgerichtshof insbesondere auf die gegenüber der der „White Youth“ gespiegelte Triskele.[2]
BDSM, Sadomasochismus
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Triskelen symbolisieren die Rollenverteilung innerhalb des BDSM (Top, Bottom, Switch). Darüber hinaus dienen sie häufig als (j) Erkennungszeichen. Diese Funktion erfüllt auch der mit einer Triskele versehene (k) Ring der O aus dem Roman Geschichte der O von Pauline Réage. Er wurde in dem Roman wie folgt dargestellt:
„Der Mann hielt ihr nun eine Holzkette mit lauter gleichen Ringen hin und bat sie, daraus einen Ring zu wählen, der an ihren linken Ringfinger passte. Es waren sonderbare Eisenringe, innen mit Gold gerandet; der breite, schwere Reif, ähnlich der Fassung eines Siegelrings, aber hochgewölbt, trug in Nielloarbeit ein goldenes Rad mit drei Speichen, die spiralförmig gebogen waren, wie beim Sonnenrad der Kelten.“
Trisquel GNU/Linux
Das Logo von Trisquel ist eine Triskele.
Vorkommen in der Natur
Das Borsäuremolekül ist triskeleähnlich. Auch das endozytische Protein Clathrin ist triskeleähnlich aufgebaut.[3] Auch das Ediacaran-Fossil Tribrachidium ähnelt einer Triskele.
Siehe auch
Weitere Beispiele
- Triskele im Wappen
einer polnischen
Adelsfamilie - Emblem des Elektroautos Lohner-Porsche 1899
Literatur
- Sabine Heinz: Symbole der Kelten (= Schirner-Taschenbuch 97559). 2. Auflage. Schirner, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-89767-559-9.
Weblinks
- Triskele bei www.welt-der-wappen.de
- Verwendung im Bereich Extremismus dokumentiert durch die Anti-Defamation League (englisch).
- Presentazione di John Newton della storia del simbolo dell'isola di Man bei www.isle-of-man.com
- Peter Symes: The Isle of Man and the Triskelion
Einzelnachweise
- ↑ Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliografisches Institut, Leipzig 1984, S. 398.
- ↑ BGH, Beschluss vom 19. August 2014, Az. 3 StR 88/14, rechtsprechung-im-internet.de Rn. 3, insbesondere 15 (insofern nicht abgedruckt unter NStZ 2015, 81).
- ↑ Protein of the Month. Abgerufen am 6. Oktober 2021.
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Flag of the Isle of Mann. This version has the triskelion centered as a whole rather than based upon the imaginary circle created by the prongs of each leg.
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Keltische Bronzescheibe mit Dreierwirbel, die in stilisierte Vogelköpfe auslaufen; Fundort: Longban Island (Derry); vorchristliche Zeitstellung; Ausstellungsort: Ulster Museum in Belfast
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Triskel auf einem Haus in Sils, Engadin
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The Triple Spiral symbol, based on motifs found at the prehistoric site at Newgrange, Ireland, and used as a neo-pagan or Triple Goddess symbol. This version is made up of mathematical Archimedean spirals. For a version with thicker lines, see Image:Triple-Spiral-Symbol-heavystroked.svg . For spiral triskelions, see also Image:Triple-Spiral-Symbol-filled.svg , Image:Triple-Spiral-Symbol-4turns-filled.svg , and Image:Triskele-Symbol-spiral.svg . For "wheeled" forms of the spiral triskelion/triple spiral symbol, see Image:Wheeled-Triskelion-basic.svg , Image:Roissy triskelion iron ring signet.svg , Image:Triple-spiral-wheeled-simple.svg , or Image:Triskelion-spiral-threespoked-inspiral.svg . For a spiral triskelion with a hollow triangle in the center, see Image:Triskele-hollow-triangle.svg . For versions of a triple-spiral labyrinth, see Image:Triple-Spiral-labyrinth.svg and Image:Triple-Spiral-labyrinth-variant.svg .
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Kampaheswarar Temple, Thirubuvanam
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Der Eisenring der O mit der Triskele nach der Beschreibung im Buch „Geschichte der O“ von Pauline Réage.
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"Three-sevens" logo of the Afrikaner Resistance Movement, which makes visual reference to the old Nazi flag.
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Paderborn, Deutschland: Dreihasenfenster im Innenhof des Kreuzgangs im Paderborner Dom.
The flag of the Republic of Ingushetia. The first-uploaded version was drawn by Mysid in CorelDRAW and uploaded to en.wikipedia on December 5, 2005
A spiral Triskelion symbol, constructed from mathematical Archimedean spirals. A less wound version of Image:Triskele-Symbol-spiral.svg , with one and two thirds turns in each spiral, instead of two. For a more elaborate spiral triskelion symbol (with three turns), see Image:Triple-Spiral-Symbol-filled.svg, and for the most elaborate version, see Image:Triple-Spiral-Symbol-4turns-filled.svg. For a basic triple-spiral, see Image:Triple-Spiral-Symbol.svg, and for "wheeled" forms of the spiral triskelion/triple spiral symbol, see Image:Wheeled-Triskelion-basic.svg , Image:Roissy triskelion iron ring signet.svg , or Image:Triskelion-spiral-threespoked-inspiral.svg . For a spiral triskelion with a hollow triangle in the center, see Image:Triskele-hollow-triangle.svg .
Armes de Minheim
Truppenkennzeichen der 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck” (1. flämisch), 2. Weltkrieg.
Wappen der Gemeinde Süderbrarup im Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein. Blasonierung: In Blau ein kreisrundes, vorgeschichtliches goldenes Schmuckstück, bestehend aus einem breiten äußeren und einem mit diesem durch vier Stege verbundenen, schmaleren inneren Ring, der einen sogenannten Dreiwirbel einschließt.