Trioplan

Vergütetes Trioplan („V“) 1:2,9/50 mit Altix-Anschluss

Das Trioplan von Hugo Meyer bzw. Meyer-Optik aus Görlitz ist ein Kameraobjektiv, das auf der Basis des Cooke-Triplet entwickelt wurde.

Die erste Version des aus drei unverkitteten Linsen bestehenden Objektives wurde 1916 vorgestellt. Der Bildwinkel betrug rund 24°. Damit war eine gute Objektiv-Korrektur mit einem überschaubaren Aufwand erreichbar. Auch die Lichtstärke war relativ hoch. Die Baulänge des Objektive entsprach in etwa der Brennweite.

Das Trioplan war aufgrund des niedrigen Preises bei akzeptabler Qualität eines der beliebtesten Objektive von Meyer. Die bis 1963 hergestellten Objektive haben höchstens eine einfache Vergütung. Somit sind sie anfälliger für Gegenlicht, Streulicht und hohe Kontraste als heutige, mehrfach vergütete Objektive. Die zentrale Bildschärfe ist bereits bei offener Blende sehr gut. Trioplane waren bei fast gleicher Maximalblende und Brennweite etwa nur halb so teuer wie ein – allerdings vierlinsiges – Tessar.[1]

Trioplane wurden als Wechselobjektive für das Exakta Varex/EXA-Bajonett-System und für das M42-Gewinde angeboten sowie für die Altix von Altissa. Es fand auch als Festobjektiv an Kompaktkameras der 1950 und 1960er Jahre Verwendung (z. B. der Beirette Junior II etc.).

Nach 1963 wurde das Trioplan vom ebenfalls dreilinsigen, aber mehrfach vergüteten Domiplan von Meyer-Optik abgelöst.

Für 2021 ist das Trioplan 35 f2.8 III und das Trioplan II mit Canon RF- und Nikon Z-Bajonett angekündigt.[2]

Heute wird das Trioplan oft wegen seines besonderen "Seifenblasen-Bokehs" verwendet.

Hergestellte Typen

Exakta/Exa-Bajonett
  • 1:2,9/50 mm (12 Blendenlamellen)
  • 1:2,8/100 mm (15 Blendenlamellen)
  • 1:2,8/105 mm
  • 1:4,5/120 mm
M42-Schraubgewinde
  • 1:2,9/50 mm (12 Blendenlamellen)
  • 1:2,8/100 mm (15 Blendenlamellen)
Altix-Bajonett
  • 1:2,9/50 mm (12 Blendenlamellen)
C-Mount
  • 1:2,8/50 mm (12 Blendenlamellen)
  • 1:2,8/75 mm (14 Blendenlamellen)
Festobjektiv an Kompaktkameras
  • 1:3,5/30 mm (Pentacon Penti)
  • 1:3,5/45 mm (Beier "Beirette", 1958–1959)[3], (Pentona)
Festobjektiv an Mittelformatkameras
  • 1:3,5/73 mm (Reflecta)
  • 1:3,5/75 mm (Rheinmetall Weltax und Weltaflex)
Projektionsobjektiv
Sonstige Anschlüsse
  • 1:4,5/360 mm

Weblinks

Commons: Trioplan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.wrotniak.net/photo/exakta/lenses.html
  2. Neue Objektivwerkstatt von Meyer Optik Görlitz in Hamburg. In: dkamera.de. 20. November 2021, abgerufen am 26. November 2021.
  3. http://www.beier-kamera.de/html/kleinbildkameras_sl.html

Auf dieser Seite verwendete Medien

Beirette mit Meyer Trioplan 3-5 45.jpg
Autor/Urheber: Alf Sigaro, Lizenz: CC BY-SA 2.0
A Beirette camera from 1959 with a Meyer-Optik Trioplan 1:3.5/45 lens.
Pentacon Penti I.jpg
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird 32bitmaschine als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC-BY-SA-3.0

Pentacon Penti I camera. Made in G.D.R.

Photo made by myself.
Trioplan 12,950 (Altix).jpg
Autor/Urheber: Alfred, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Ein Dreilinser, der in der DDR statt des Tessars verwendet wurde, um einen günstigeren Kamera-Preis zu ermöglichen. Mit den beiden, die ich besitze (Altix und Pentona), bin ich nicht so zufrieden. Eine Unschärfe zum Rand hin ist deutlich erkennbar.
Altix III 24x36mm.jpg
Autor/Urheber: D. Meyer, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Altix III camera, made around 1949 by Altissa in Dresden, Germany. 135 film format. Manual focus. Lens Trioplan f=1:2.9/50mm by Meyer-Optik (YES! - you see, WHY I had to buy it!). Vebur shutter 1 sec - 1/250 sec. and "B".