Trier-Biewer

Biewer
Stadtteil von Trier
Koordinaten: 49° 46′ 45″ N, 6° 39′ 52″ O
Höhe: 132 m ü. NN
Fläche:5,16 km²
Einwohner:1951 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte:378 Einwohner/km²
Eingemeindung:1930
Postleitzahl:54293
Vorwahl:0651
BiewerEhrang/QuintEurenFeyen/WeismarkFilschHeiligkreuzIrschKernscheidKürenzMariahofMitte/GartenfeldNordOlewigPfalzelRuwer/EitelsbachSüdTarforstWest/PallienZewenKarte
Über dieses Bild
Lage in der Stadt Trier
Biewer
Luftaufnahme von Biewer im Dezember 1944 (rechts unten)

Biewer ist einer der 19 Ortsbezirke der Stadt Trier in Rheinland-Pfalz.

Geographie

Biewer liegt an der Mündung des Biewerbaches in die Mosel nördlich des Stadtzentrums auf der linken Moselseite und hat etwa 2000 Einwohner.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Biewer im Jahre 929. Archäologische Funde beweisen jedoch, dass das Gebiet von Biewer schon wesentlich früher besiedelt war. Zur Zeit der Stadtgründung Triers im Jahre 16 v. Chr., führte eine Römerstraße von Trier über Biewer die Mosel entlang, um dann weiter durch die Eifel bis nach Köln zu verlaufen. Entlang dieser Straße gab es in der Höhe Biewers einige römische Behausungen sowie ein römisches Gräberfeld. Am 21. Mai 1930 wurde Biewer in die Stadt Trier eingegliedert.

Politik

Ortsbeirat
Insgesamt 11 Sitze

Ortsbeirat

Für den Stadtteil Biewer wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören elf Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[1]

Von den elf Mitgliedern des Ortsbeirats Biewer werden sechs von der CDU, vier von der SPD und eines von der Unabhängigen Bürgervertretung Trier (UBT) gestellt.[2] Weitere Informationen und historische Daten siehe unter Ergebnisse der Kommunalwahlen in Trier.

Ortsvorsteher

Ortsvorsteher ist Andreas Kratz (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 66,09 % in seinem Amt bestätigt.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Eine überregional bekannte Besonderheit von Biewer ist der jedes Jahr am Fastnachtsdienstag stattfindende Schärensprung. Der Schärensprung ist eine Art Tanzreigen, bei dem sich eine lange Kette von hüpfenden und springenden, sich an den Händen haltenden Menschen am Anfang des Fastnachtsumzuges durch die Straßen von Biewer schlängelt. Der Ursprung dieses Brauchs ist bis heute nicht erforscht, es wird jedoch von keltischen Bräuchen ausgegangen, mit denen der Winter vertrieben werden sollte. Ähnlichkeiten zum Schärensprung besitzt die im benachbarten Luxemburg jährlich stattfindende Echternacher Springprozession, sowie der Furry Dance am Flora Day (8. Mai) in Helston (Cornwall, Großbritannien).

Staatsjugendheim

Das bedeutendste Baudenkmal ist das ehemalige Leprosorium St. Jost (Trier) mit Siechenhaus, Kapelle und dem ehemaligen Friedhof.

Aus der Zeit des Nationalsozialismus hat sich das 1936/37 als Staatsjugendheim erbaute, auch Haus der NSDAP und Großheim der Hitlerjugend (HJ) genannte, nach Plänen des Leiters des städtischen Hochbauamtes durch Heinrich Otto Vogel und E. Winklers errichtete Gebäude erhalten. Es ist neben den heutigen Altbauten der Hochschule Trier das bedeutendste Baudenkmal aus der Zeit des Nationalsozialismus in Trier

Infrastruktur und Wirtschaft

Schulen und Kindergärten

Vereine und Bürgerinitiativen

  • Kulturverein "Biewener Hoahnen"
  • Verein für Heimatpflege "Biewener Hoahnen" 1952 e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Kirchenchor
  • Sportverein TSG Biewer
  • Musikverein
  • Mandolinenclub
  • Frauengemeinschaft
  • Förderverein der Grundschule
  • Interessensgemeinschaft zur Rettung der Sankt Jost Kapelle
  • Kleingärtnerverein Trier-Biewer 1948 e. V.
  • Motorrad Gemeinschaft Moseltal 1984 e.V.

Literatur

  • Friedrich Keil, Biewerer Ortschronik, 5 Bde. 1985–2001
  • Karl Fuhrmann: Erinnerungen an ein Vorstadtkino – Zur Geschichte des Biewerer Lichtspieltheaters. In: Neues Trierisches Jahrbuch. Verein Trierisch, 1995, ISSN 0077-7765, S. 179–194.

Weblinks

Commons: Trier-Biewer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Trier: Hauptsatzung. (PDF) § 2 bis 6. 29. Juni 2017, abgerufen am 20. Oktober 2019.
  2. Stadt Trier - Ortsvorsteher/Ortsbeirat. Abgerufen am 18. Juli 2019.
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen. Trier, kreisfreie Stadt, siehe sechste Ergebniszeile. Abgerufen am 20. Oktober 2019.

Auf dieser Seite verwendete Medien

HjHeimBierwerH1c.jpg
Autor/Urheber: Helge Klaus Rieder, Lizenz: CC0
1936 / 37 als "Staatsjugendheim" auch Haus der NSDAP und Großheim der HJ genannt, nach Plänen des Leiters des städtischen Hochbauamtes Heinrich Otto Vogel und E. Winklers errichtete Gebäude. Linker Anbau später angefügt.
DEU Trier COA.svg
Coat of arms of Trier
Biewer.jpg
Autor/Urheber: Kratzandreas, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Biewer aus der Luft
Biewer-ortsbezirke-trier.png
Autor/Urheber: Rp., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Trier suburbs
Trier-Pfalzel RR bridge B-26 attack2 1944.jpg
Foto eines Angriffs von Martin B-26 Marauder der USAAF auf die Eisenbahnbrücke über die Mosel in Trier-Pfalzel. Vermutlich zeigt das Foto den Angriff vom 24. Dezember 1944, als 69 B-26 der 323. und 394. Bombergruppe die Brücke mit 122,3 t HE-Bomben angriffen. Der Angriff erfolgte von 13:30h bis 13.45h. Dazu passt die im Süden stehende Sonne, sichtbar an den Schatten der Heckleitwerke auf den linken Tragflächen. Rechts im Bild sind der Verteilerkreis, der Nells Park und die Kasernen an der Dasbachstraße und der Herzogenbuscher Straße zu sehen. Unten im Bild liegt rechts Trier-Biewer, links Trier-Pfalzel und der Verschiebebahnhof Ehrang. Schnee liegt auf den Hügeln.