Trichia persimilis

Trichia persimilis
(c) Lairich Rig, CC BY-SA 2.0

Trichia persimilis, reife (gelb) und fast reife (weiß) Fruktifikationen

Systematik
ohne Rang:Amoebozoa
ohne Rang:Myxogastria
Ordnung:Trichiida
Familie:Trichiidae
Gattung:Trichia
Art:Trichia persimilis
Wissenschaftlicher Name
Trichia persimilis
P. Karst.

Trichia persimilis, auf deutsch mitunter als Ockerfarbiger Haarstäubling bezeichnet, ist ein weit verbreiteter und recht häufiger Schleimpilz (Myxomycet) aus der Familie der Trichiidae.

Merkmale

Trichia persimilis bildet ungestielte Fruchtkörper (Sporokarpe), die eine kugelige, seltener eine etwas längliche Form besitzen. Sie wachsen in dicht gedrängten Gruppen. Die Färbung reicht von hellbraun über braungelb bis ocker. Die einzelnen Sporokarpe erreichen eine Höhe von bis zu 1 mm und eine Breite von 0,2 bis 1,2 mm. Durch den seitlichen Druck in der dichten Anordnung sind sie oft verformt.

Unter den Sporokarpien befindet sich eine der Gruppe gemeinsame häutige Unterlage (Hypothallus). Sie ist durchsichtig und erscheint im durchfallenden Licht hell gelbbraun bis braun. Die Hülle (Peridie) selbst ist hellgelb bis gelb gefärbt. Sie reißt in der oberen Hälfte unregelmäßig auf und zerfällt dort; der untere Teil ist beständig. Sie weist feine, teils wirbelig angeordnete Linien auf. Das Haargeflecht (Capillitium) ist unelastisch und gelb gefärbt. Die Fasern (Elateren) besitzen 4 bis 5 dicht gewickelte Spiralleisten und weisen feine 1–5 µm lange Stacheln auf, die farblos und selten verzweigt sind. Längsstreifen sind schwach ausgeprägt. Die Enden der Elateren sind kurz (5–15 µm) zugespitzt, selten auch zweispitzig. Die Fasern sind 4–6 µm dick und mitunter blasig verdickt, wo sie bis zu 15 µm breit werden können. Die Sporen erscheinen in Masse gelb bis gelbbraun, im durchfallenden Licht gelb. Sie sind rund, selten breitelliptisch geformt und besitzen eine 1–2 µm breite Randzone. Auf ihrer Oberfläche befindet sich ein unterbrochenes Netz, das oft nur fragmentarisch vorhanden und aus kleineren Netzmaschen zusammengesetzt ist. Die Sporen messen 10–16 µm im Durchmesser; breitelliptische Exemplare sind 12–13 × 14–16 µm groß. Der Rand ist jeweils mitgerechnet.

Das Plasmodium ist weiß.

Artabgrenzung

Äußerlich ist Trichia scabra sehr ähnlich. Deren Fruktifikationen besitzen eine irisierende Peridie stehen meist weniger dicht. Darüber hinaus sind das Capillitium und die Sporen mehr orangefarben. Mikroskopisch besitzt T. scabra Sporen mit einem feinmaschigen Netz, das nicht aus Einzelmaschen zusammengesetzt ist. Trichia favoginea, sofern als eigenständige Art betrachtet, unterscheidet sich durch ein i. d. R. vollständiges Netz auf den Sporen und eine breitere Randzone. Es kommen auch Fruktifikationen mit leuchtend gelbem Capillitium vor, was bei T. persimilis nie der Fall ist.

Ökologie und Verbreitung

Trichia persimilis besiedelt überwiegend Laubholz, seltener Nadelholz. Das Substrat bilden dabei u. a. Birken, Eichen, Hain- und Rotbuche sowie bei den Nadelhölzern Fichten. Darüber hinaus können auch verschiedene Stielporlingsartige (Polyporales) als Unterlage dienen. Die Fruktifikation erfolgt das ganze Jahr über, vor allem aber von September bis Mai. Vergesellschaftungen wurden mit Arcyria helvetica, A. incarnata, Comatricha tenerrima, Cribraria persoonii, Dianema harveyi, dem Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum s. l.), Stemonitopsis typhina, Trichia decipiens var. decipiens, T. favoginea, T. scabra und T. varia beobachtet.

Die Art ist ein Kosmopolit und in Mitteleuropa häufig anzutreffen.

Systematik

Aufgrund von vorkommenden Zwischenformen von T. favoginea, T. affinis und T. persimilis werden die drei Taxa von einigen Autoren zu einer Art zusammengefasst. Diese Ansicht ist jedoch umstritten.

Quellen

Weblinks

Commons: Trichia persimilis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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A slime mould - Trichia persimilis - geograph.org.uk - 1524494.jpg
(c) Lairich Rig, CC BY-SA 2.0
A slime mould - Trichia persimilis. This was just one of at least five different slime mould species (see 1528103 for the others) that were present, all at the same time, on a particularly productive log, not far from a large artificial mound (1470482). For scale, the orange patch on the left is about 2cm across, from left to right.

These colonies developed from an earlier plasmodial phase; at that stage, the slime mould really is slime (it looked like wallpaper paste). The plasmodium moves over the wood rather like a giant amoeba, ingesting bacteria. It later "fruits", forming the spore-producing structures (sporocarps) shown here; the sporocarps are the individual small rounded structures visible in the photo. What is left over is the so-called hypothallus, visible here as a translucent substance.

[Such densely-packed colonies are quite characteristic of T. persimilis and the similar T. scabra. Two separate fruitings are shown in this image; the one on the right came from a different plasmodium, and is two or three days behind the colony on the left.]

The sporocarps mature from white, through yellow, to the orange colour shown here, darkening further to a brownish colour. Their outer layer (peridium) then disintegrates, exposing a fluffy mass of spirally-bound threads called elaters (for their function, see 1493931).

This species and the closely-related T. affinis are frequently attacked by a parasitic fungus called Polycephalomyces tomentosus [see "The Myxomycetes of Britain and Ireland" by Bruce Ing], causing spiky outgrowths.