Treuhandgebiet

Treuhandgebiete waren frühere Mandatsgebiete des Völkerbundes, die nach Auflösung des Völkerbundes im Jahr 1946 von den Vereinten Nationen (UN) Treuhandmächten zur treuhänderischen Verwaltung übergeben wurden. Hinzu kamen die bis zum Zweiten Weltkrieg italienischen Kolonien in Nord- und Ostafrika.

Geografie und Bevölkerung

Die Treuhandgebiete in Afrika umfassten 1953 insgesamt knapp 3 Mio. km² mit fast 20 Mio. Einwohnern.[1] Jene in Ozeanien hatten 1954 eine Landfläche von zusammen rund 250.000 km² und 1,3 Mio. Einwohner.[2]

Geschichte

Außer der Sicherung des Weltfriedens sollte das Treuhandsystem laut der Charta der Vereinten Nationen (Kapitel XII) vor allem der Förderung dieser meist wenig entwickelten Gebiete und ihrer schrittweise erfolgenden Entwicklung bis zu ihrer Unabhängigkeit dienen. Dieser Prozess wurde von dem Treuhandrat der UN überwacht, einem ihrer sechs Organe, das sich aus den fünf ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrates zusammensetzt.

Der Treuhandrat wurde am 1. November 1994 suspendiert, da er seine Arbeit zuvor eingestellt hatte, nachdem auch 1994 das letzte Treuhandgebiet (Palau) in die Unabhängigkeit entlassen wurde.

Liste der Treuhandgebiete

Das Treuhandsystem der UN umfasste insgesamt zwölf Treuhandgebiete. Bis 1994 hatten sich alle einem benachbarten unabhängigen Staat angeschlossen oder waren in die Unabhängigkeit entlassen worden:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bertelsmann Lexikon-Redaktion (Hrsg.): Bertelsmann Weltatlas. 36. Aufl., Bertelsmann, Gütersloh 1960, S. 265.
  2. Bertelsmann Lexikon-Redaktion (Hrsg.): Bertelsmann Weltatlas. 36. Aufl., Bertelsmann, Gütersloh 1960, S. 339.
  3. a b c d e f g Bertelsmann Lexikon-Redaktion (Hrsg.): Bertelsmann Weltatlas. 36. Aufl., Bertelsmann, Gütersloh 1960, S. 279 f.
  4. Bibliographisches Institut (Hrsg.): Meyers Jahreslexikon 1975/76. Was war wichtig? 1.7.1975 – 30.6.1976. Meyers Lexikonverlag, Mannheim 1976, ISBN 3-411-01365-6, S. 99.