Trester (Pressrückstände)

Trester von Äpfeln

Trester ['trɛstɐ] sind die vorwiegend festen Rückstände, die nach dem Auspressen des Saftes von Obst, Gemüse oder Pflanzenbestandteilen, wie Äpfeln, Weintrauben, Karotten oder Tomaten übrig bleiben. Auch die Rückstände vom Mahlen und Pressen von Kaffeebohnen für Espresso und Kaffee (Kaffeesatz), der bei der Herstellung von Olivenöl anfallende Presskuchen sowie die auch Treber genannten Rückstände des Malzes beim Bierbrauen werden als Trester bezeichnet.

Verwendung

Futtermittel und Dünger

Die Trester der meisten Früchte, die beim Entsaften anfallen, werden als Futtermittel,[1] teilweise auch als Dünger verwendet.

Apfeltrester, teilweise mit bis zu 10 % Hafer vermischt, wird in den Wintermonaten zur Wildfütterung und zum Ankirren von Schalenwild verwendet.

Nahrungs- und Genussmittel

Insbesondere Trester der Weintrauben werden zu Spirituosen verarbeitet, zum Beispiel zu Grappa.

Gewinnung von Pektin

Zitrus-, Rüben- und Apfeltrester werden teilweise zur Gewinnung von Pektin genutzt, das unter anderem als rein pflanzliches Ersatzmittel von Gelatine dient.[2]

Energetische Nutzung

Bereits in der mittelalterlichen Alchemie wurde Trester zur Erzeugung von Wärme für die „Destillation“ benutzt.[3]

Trester sind energetisch wertvoll und eignen sich für die Energiegewinnung mittels Biogasanlagen[4] oder als Trester-Pellets, die als Brennstoff dienen können (siehe auch Lohkäse).

Aus dem beim Pressen von Oliven anfallenden Ölkuchen kann durch weiteres Pressen und anschließendes Verkohlen Grillkohle gewonnen werden.[5]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Trester – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einsatz von Obsttrestern für die Fütterung von Schweinen. Frankenförder Forschungsgesellschaft mbH, archiviert vom Original am 8. August 2018; abgerufen am 19. November 2020.
  2. Netzwissen Pektin - Gelier- und Bindemittel nicht nur für Marmelade. Abgerufen am 6. August 2018
  3. Udo Benzenhöfer: Johannes’ de Rupescissa „Liber de consideratione quintae essentiae omnium rerum“ deutsch. Studien zur Alchemia medica des 15. bis 17. Jahrhunderts mit kritischer Edition des Textes (= Heidelberger Studien zur Naturkunde der frühen Neuzeit. Band 1). Steiner, Wiesbaden/Stuttgart 1989, ISBN 3-515-05388-3 (Zugleich Philosophische Dissertation, Universität Heidelberg, 1988), S. 183–184 (Feuer ohne Feuer).
  4. Heizungsfinder.de, Treber, Trester & Co: Biogas aus Abfallprodukten. Abgerufen am 6. August 2018
  5. Grillkohle. Bioökonomie.de, abgerufen am 19. November 2020.

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Autor/Urheber: Craig Wyzik aus Olympia, WA, USA, Lizenz: CC BY 2.0
The remains of the cider press in Rothenburg, Germany
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