Traunviertel
Koordinaten: 47° 50′ N, 14° 5′ O
Viertel und Bezirke Oberösterreichs |
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Das Traunviertel (in Gemeindenamen auch Traunkreis) ist die Landschaft des Südostens von Oberösterreichs. Es ist nach dem Fluss Traun benannt, der ursprünglich die nordwestliche Abgrenzung dieses Landesteiles von Oberösterreich bildete.
Traditioneller Landesteil
Die Region leitet sich aus dem mittelalterlichen Traungau her.
Seit der Bildung der Politischen Bezirke 1868 haben die Viertel in Oberösterreich keine rechtliche Grundlage mehr und sind reine Landschaftsbezeichnungen. Dabei wurde die ältere Kreiseinteilung ersetzt, die sich noch an den alten Vierteln orientierte.
Das Traunviertel als südöstlicher Teil grenzt im Südwesten an den Tennengau, im Süden an den Bezirk Liezen und im Osten an das Mostviertel.
Übertragen auf die heutige Verwaltung umfasst das Viertel folgende Politische Bezirke:
- Gmunden
- Kirchdorf
- Steyr-Land
- Steyr-Stadt
- Linz (östlich der Traun, südlich der Donau)
- Linz-Land (östlich der Traun)
- Wels-Land (östlich der Traun)
NUTS-Gliederung: AT315
In der für die amtliche Statistik der EU geführte NUTS-Gliederung[1] wird Traunviertel abweichend definiert und ist eine der fünf Gruppen von Bezirken (Ebene NUTS:AT-2) in Oberösterreich, trägt den Code AT315
und umfasst die Bezirke Gmunden und Vöcklabruck, wurde also verkleinert und greift weiter westlich aus.
Die östlichen Teile des traditionellen Traunviertels bilden die NUTS-Region Steyr-Kirchdorf, die nordöstlichen gehören zu Linz-Wels. Das entspricht auch dem modernen Raumordnungskonzept, in dem der Oberösterreichische Zentralraum als „fünftes“ Viertel herausgegriffen ist.
Geschichte
Ursprünglich war die Gegend des Traunviertels, der Traungau, Besitz der Traungauer Grafen, der Otakare, und es gehörte bis 1254 zum Herzogtum Steiermark. Mit dem Vertrag von Ofen 1254 zwischen Ottokar II. Přemysl und dem Ungarnkönig Béla IV. wurde das Gebiet von der Steiermark abgetrennt und zum Kernland des heutigen Oberösterreich. Im Jahr 1478 wurde das Traunviertel als militärische Einheit geschaffen,[2] die anderen Viertel waren zu diesem Zeitpunkt das Hausruckviertel, das Mühlviertel und das Machlandviertel.
Fotos
Der Traunsee mit dem Höllengebirge im Salzkammergut
- (c) User: Goisern auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Das Gosautal
Ruine Scharnstein im Almtal
Landschaft bei Kirchdorf an der Krems mit der Kremsmauer
Blick vom Stift Sankt Florian ins Florianer Landl
Das Gaflenztal
Der Traunfall bei Roitham
Die Mündung der Steyr in die Enns in Steyr
Siehe auch
Literatur
- Herbert Jandaurek: Die Dorfnamen des Traunviertels. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Linz 1963, S. 61–73 (ooegeschichte.at [PDF]).
- Herbert Jandaurek: Die Burgen und Schlösser, Burgställe und Wehranlagen des Traunviertels. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Linz 1964, S. 57–78 (ooegeschichte.at [PDF]).
Weblinks
- Einteilung NUTS-III-Regionen in Oberösterreich
- Übersichtskarte Viertelgrenzen (PDF; 2,1 MB) auf DORIS
- Übersichtskarte historische Viertelgrenzen (bis 1849) (PDF; 1,3 MB) auf DORIS
Einzelnachweise
- ↑ Für Hintergrundinformationen zur Eurostat-Einteilung NUTS siehe Background. NUTS - Nomenclature of territorial units for statistics. Eurostat, abgerufen am 8. Februar 2020 (englisch). NUTS Einteilung im Direkt-Download (Excel, 527 KB)
- ↑ Ereignisse 10. Jh. bis 1493. In: land-oberoesterreich.gv.at. Abgerufen am 11. November 2022.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
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Karte der NUTS 1 Regionen der Europäische Union, 2007
Autor/Urheber: de:User:plp, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Map of the Upper Austrian quarter of Traunviertel
Autor/Urheber: Thomas Ledl, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Traunsee, Blickrichtung Süden, vom Grünberg aus gesehen. In den See ragend der Sonnstein
Autor/Urheber: Christoph Waghubinger (Lewenstein), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Mündung des Steyrflusses in die Enns
(c) User: Goisern auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Blick über das winterliche Gosautal zum Gosaukamm
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Pfarrkirchen bei Bad Hall
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Ehemalige Sensenschmiede Blumau bei Kirchdorf an der Krems, Ansicht von Nordosten. Rechts das Neue Herrenhaus, im Hintergrund die Kremsmauer.
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Teile der Ruine auf dem Grundstück Viechtwang Nr.941
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Der Traunfall im oberen Bereich der Wehranlage.
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Stift Kremsmünster, von Süden gesehen. Rechts der „Mathematische Turm“ mit den Sternwartenkuppeln.
Gaflenz vom Heiligenstein