Traugott Leberecht Pochmann

Selbstbildnis, 1790

Traugott Leberecht Pochmann (geboren am 6. Dezember 1762 in Dresden; gestorben am 23. April 1830 ebenda) war ein deutscher Bildnis- und Geschichts- und sächsischer Hofmaler.

Leben

Pochmann war der Sohn des Kleidermachers Gottlob Pochmann. Er wurde im letzten Jahr des Siebenjährigen Krieges geboren. Er erlernte das Zeichnen zunächst autodidaktisch, da seine Eltern zu arm waren, um ihm den Unterricht an einer Zeichenschule zu ermöglichen. So zeichnete er zumeist Kostüme oder nach Kupferstichen. Durch einen Zufall wurde Cajetan Toscani, ein Lehrer der Zeichenakademie, auf ihn aufmerksam, als er beim Vater etwas in Auftrag geben wollte. So wurde der Knabe als Zögling an der Kunstakademie Dresden bei Charles Hutin aufgenommen. Er lernte dort während des Rétablissements und wurde ein Schüler von Anton Graff und Giovanni Battista Casanova. Pochmann ging 1801 bis 1803 zusammen mit Karl Ludwig Kaaz und Graffs Sohn, dem Landschaftsmaler Carl Anton Graff zur weiteren Ausbildung nach Paris und nach Rom.

Kurz nach dem Ende der Napoleonischen Kriege wurde er dann selbst 1815 Professor an der Dresdner Akademie. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Carl Gottlieb Peschel, Carl Franz Edlinger (1785–1823) und Constantin Schroeter. Pochmann starb mit 67 Jahren und wurde auf dem Eliasfriedhof im Feld B 18-14 beigesetzt. Er hatte mindestens eine Tochter.[1]

Werke

  • Selbstbildnis als Kniestück[1]
  • Die drey Grazien im Bade, denen Amor ihr Gewand heimlich entwendet. Ölgemahlde[2][3]
  • Das Portrat der Demoiselle Christ,[3] Tochter des Schauspielers Joseph Anton Christ
  • Die Dichterin Sappho[3] (Sappho)
  • Narciss, in Lebensgröße[3] 1808 (Hochschule für Bildende Künste Dresden, Kustodie)
  • Porträt des Opernsängers Bonaveri[3] (Paolo Bonaveri)
  • Porträt des Hofschauspielers Schirmer[3]
  • Amor und Bacchus neben einer antikisierenden Vase, 1822
  • Bildnis einer jungen Dame
  • Diana und Endymion,[3] 1826

Ehrungen

Zum Gedenken an seinen 250. Geburtstag zeigten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vom 25. September bis 9. Dezember 2012 eine Ausstellung im Schaukabinett der Galerie Neue Meister im Albertinum.

Literatur

  • Harald Marx: Traugott Lebrecht Pochmann (1762-1830) : ein Dresdner Maler in seiner Zeit : gesammelte Aufsätze und bisher unveröffentlichte Texte : mit Werkverzeichnis, Königsbrück : Via Regia Verlag, [2021], ISBN 978-3-944104-40-9
  • 152. August*) Leberecht Pochmann. In: Neuer nekrolog der Deutschen. Voigt, Ilmenau 1832, 8. Jg., 1. Teil, S. 360–371 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Harald Marx: Traugott Leberecht Pochmann und seine Bildnisse mit der verdreht abgewinkelten Hand. In: Sächsische Heimatblätter. 62, Nr. 4, 2016, S. 300–303.
  • Harald Marx: „[…] stets für die höchsten Ideale in der Kunst beseelt“. Die Selbstbildnisse des Dresdner Malers Traugott Leberecht Pochmann. In: Sächsische Heimatblätter. 59, Nr. 1, 2013, S. 66–79.
  • Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon […]. 11. Band, E. A. Fleischmann, München 1841, S. 430 f. (books.google.de).
  • Johann Gottlieb August Kläbe: Neuestes gelehrtes Dresden oder Nachrichten von jetzt lebenden Dresdner Gelehrten, Schriftstellern, Künstlern, Bibliotheken und Kunstsammlern. Voss, Leipzig 1796, S. 117 (books.google.de).
  • Pochmann, Traugott Leberecht. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 169.

Weblinks

Commons: Traugott Leberecht Pochmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Traugott Leberecht Pochmann. In: Katalog der königlichen Gemäldegalerie zu Dresden. Große Ausgabe. W. Hoffmann, Dresden 1905, S. 691 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Johann Georg Meusel: Neues Museum für Künstler und Kunstliebhaber. Voß, 1794, S. 255 (books.google.de).
  3. a b c d e f g Johann Georg Meusel: Pochmann (Traugott Leberecht). In: Teutsches Künstlerlexikon; oder, Verzeichniss der jetztlebenden Teutschen Künstler …. 1808, S. 140–141 (Textarchiv – Internet Archive).

Auf dieser Seite verwendete Medien