Transportgeschwader 5

Kampfgeschwader z.b.V. 323
Transportgeschwader 5

AktivAugust 1942 bis Juli 1944
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftLuftwaffe
TruppengattungFliegertruppe
TypTransportgeschwader
GliederungGeschwaderstab und 3 Gruppen
AusrüstungMesserschmitt Me 323
Junkers Ju 52
Arado Ar 232
Zweiter WeltkriegDeutsch-Sowjetischer Krieg
Tunesienfeldzug
Geschwaderkommodore
Erster KommodoreOberst Gustav Damm
Letzter KommodoreOberst Guido Neundlinger

Das Transportgeschwader 5 war ein Verband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es wurde ursprünglich ab August 1942 als Kampfgeschwader z.b.V. 323 aufgestellt. Als Transportgeschwader, ausgestattet mit Transportflugzeugen vom Typ Messerschmitt Me 323, Junkers Ju 52 und der Arado Ar 232 führte es Transportaufträge durch. Das Geschwader beteiligte sich am Deutsch-Sowjetischen Krieg und am Tunesienfeldzug. Es wurde im Juli 1944 aufgelöst.

Aufstellung

Die I. Gruppe des Kampfgeschwaders zur besonderen Verwendung 323 (KG z.b.V. 323) wurde im August 1942 neu aufgestellt. Im November wurde die II. Gruppe des KG z.b.V. 323 gebildet, aus der ehemals selbstständigen Kampfgruppe z.b.V. 104. Als letztes wurde im Februar 1943 die III. Gruppe aus der Kampfgruppe z.b.V. 900 aufgestellt. Ein Geschwaderstab KG z.b.V. 323 existierte nicht. Alle drei Gruppen flogen mit der Messerschmitt Me 323.

Im Mai 1943 wurden die drei Gruppen in die I. bis III. Gruppe des Transportgeschwaders 5 umbenannt und ein entsprechender Geschwaderstab aufgestellt. Die drei Gruppen flogen weiterhin hauptsächlich mit der Messerschmitt Me 323 und einigen wenigen Junkers Ju 52. Lediglich die II. Gruppe flog im April/Mai 1944 auch mit fünf Arado Ar 232, die dann aber wieder abgegeben werden mussten.

Die Geschwaderkennung war C8. Das Geschwader wurde im Juli 1944 aufgelöst.

Geschichte

Die Kampfgruppe z.b.V. 900 verlegte im Oktober 1942 auf den Flugplatz Tazinskaja (Lage) im Süden der Ostfront. Dort war sie der Luftflotte 4 unterstellt und diente mit ihren rund 50 Junkers Ju 52 ab November der Versorgung der in der Schlacht um Stalingrad eingekesselten Verbände.[1]

Die Aufstellung des Geschwaders ist eng mit der ab September 1942 beginnenden Auslieferung der Messerschmitt Me 323 verbunden, die das größte landgestützte Transportflugzeug des Zweiten Weltkrieges ist.

(c) Bundesarchiv, Bild 101I-331-3026-31 / Liedke / CC-BY-SA 3.0
Me 323 des KG z.b.V. 323

Eingesetzt wurden die Maschinen ab November 1942 im Mittelmeerraum vom Fliegerhorst Pomigliano d’Arco[2] (Lage). Von dort aus führten sie Nachschubtransporte für die in Nordafrika kämpfenden deutschen und italienischen Truppen durch. Das geschah häufig in größeren Gruppen von bis zu 100 Maschinen (zusammen mit Junkers Ju 52/3m), die von Messerschmitt Bf 110 begleitet wurden. Da die alliierten Luftstreitkräfte in diesem Gebiet die Luftüberlegenheit errangen, kam es zu teilweise schweren Verlusten. So wurden allein am 22. April 1943 14 Me 323 eines Betriebsstofftransports bei Cap Bon abgeschossen.[3] Bis zum September 1943 erfolgten die Einsätze im Mittelmeerraum. Dabei gingen etwa 65 Me 323 verloren, weitere 25 wurden beschädigt. Ab Oktober 1943 wurde das Geschwader an die Ostfront verlegt.

Von Warschau[4] (Lage) und von Biała Podlaska[5] (Lage) aus, flog es Transporte nach Odessa, Tiraspol, Jasionka, Galatz und zu anderen Plätzen im Süden der Ostfront. Am 13. April 1944 verlegte es nach Ziliştea (Lage) in Rumänien.[6] Vor allem Sewastopol wurde angeflogen, unter ständigen Jagd- und Bombenangriffen des Gegners. Auf dem Hinweg bei Tag und Nacht war es vor allem Munition, Verpflegung und Nachschub, während zurück vorwiegend Verwundete transportiert wurden. Die Räumung der Krim war am 12. Mai beendet.

Kommandeure

Geschwaderkommodore

DienstgradNameZeit
OberstGustav DammMai 1943 bis 1944
OberstGuido Neundlinger1944 bis Juli 1944

Gruppenkommandeure

I. Gruppe
  • Major Günther Mauss, Mai 1943 bis August 1944
II. Gruppe
  • Hauptmann Werner Stephan, Mai 1943 bis 5. Juni 1943
  • Hauptmann Fritz Bartel, 5. Juni 1943 bis Januar 1944

Literatur

  • Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Gliederungen und Kurzchroniken ein Dokument. Hrsg.: Wolfgang Dierich. Verlag Heinz Nickel, Zweibrücken 1993, ISBN 3-925480-15-3 (703 S.).

Einzelnachweise

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia), S. 718–721, abgerufen am 29. Mai 2020.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Italy, Sicily and Sardinia, S. 184–185, abgerufen am 30. März 2020.
  3. Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht (Wehrmachtführungsstab), Teilband I 1943, Studienausgabe, Herrsching 1982, Seite 373, 419 (Meldungen Generalstab der Luftwaffe, 22. April und 2. Mai 1943).
  4. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Poland, S. 58–59, abgerufen am 30. März 2020.
  5. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935-45 Poland, S. 4–5, abgerufen am 28. Juni 2019.
  6. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Romania, S. 53–54, abgerufen am 24. Juni 2019.

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
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Bundesarchiv Bild 101I-331-3026-31, Russland, Me 323.jpg
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