Trajansbrücke

Trajansbrücke
Trajansbrücke
Trajansbrücke
Die Überreste des Brückenpfeilers auf dem rumänischen Ufer, bei Drobeta Turnu Severin im August 2009. Rund um die Ruine wurde eine Betonwand gebaut, um sie vor dem steigenden Pegel der Donau zu schützen, als das Kraftwerk Eisernes Tor 2 gebaut wurde.
Offizieller NamePonte di Apollodoro (rumänisch: Podul lui Traian; serbisch: Трајанов мост/Trajanov most)
NutzungStraßenbrücke
ÜberführtDonau
OrtDrobeta Turnu Severin, Rumänien / Kladovo, Serbien
Gesamtlänge1135 m
Breite12 m
Höhe19 m
Fertigstellungzwischen 103 und 105 n. Chr.
Lage
Koordinaten44° 37′ 7″ N, 22° 40′ 3″ O
Trajansbrücke (Rumänien)
Trajansbrücke (Rumänien)
Darstellung der Trajansbrücke (Pons Traiani, oben rechts) in einer Karte Ungarns von 1528, als die Brücke schon längst nicht mehr existierte

Die Trajansbrücke oder Traiansbrücke, auch Römische Brücke bei Drobeta Turnu Severin oder Apollodorus-Brücke über die Donau genannt, wurde 105 n. Chr. unter dem römischen Kaiser Trajan fertiggestellt und war die erste dauerhafte Brücke über die untere Donau. Mit einer Gesamtlänge von über 1,1 Kilometer war sie damals die längste erbaute Brücke der Welt und blieb dies, nach etwa 165 Jahren zerstört, über ein Jahrtausend lang.[1]

Lage

Die Trajansbrücke verband den römischen Ort Zanes mit seinen römischen Befestigungsanlagen Diana und Pontes auf der Südseite der Donau in der Nähe des heutigen serbischen Dorfes Kostol mit dem römischen Militärlager Drobeta auf der Nordseite der Donau in der heutigen rumänischen Stadt Drobeta Turnu Severin. An beiden Ufern existieren noch Reste der gemauerten Pfeiler, die durch Betonmauern und Dämme vor dem Wasser der Donau geschützt wurden, das durch die Stauanlagen des Kraftwerks Eisernes Tor 2 etwas gestiegen ist.

Geschichte

Die Trajansbrücke wurde zwischen 103 und 105 n. Chr. von römischen Truppen zur logistischen Unterstützung des zweiten von Kaiser Trajan organisierten Feldzuges gegen die Daker erbaut. Einer der berühmtesten Architekten seiner Zeit, Apollodor von Damaskus, wurde mit ihrer Planung beauftragt. Die hölzerne Bogenkonstruktion wurde unter Aurelian nach Abzug der Römer aus Dakien, ca. 270 n. Chr., zerstört.

Die Existenz der Brücke konnte durch den Fund der Pfeiler an beiden Ufern und der Pfeilerreste im Wasser bestätigt und lokalisiert werden. Eine Abbildung der Brücke befindet sich zudem auf der Trajanssäule in Rom. Es handelte sich demnach um eine auf steinernen Pfeilern ruhende hölzerne Fachwerkkonstruktion mit ungewöhnlich flachen Segmentbögen, am ehesten vergleichbar mit der Moselbrücke in Trier.

Die Überreste der ursprünglich 20 Brückenpfeiler haben sich bis zum heutigen Tag unter Wasser erhalten. Allerdings haben wiederholte archäologische Untersuchungen in den letzten siebzig Jahren ergeben, dass die historische Bausubstanz immer weiter schwindet: Während 1932 noch sechzehn Pfeiler ausfindig gemacht werden konnten, waren es 1982 zwölf und 2003 nur noch sieben.[2]

Moderne Rekonstruktion

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Rekonstruktion der Brücke von dem Ingenieur E. Duperrex 1907

Siehe auch

Literatur

  • Radu Bancila, Dragos Teodorescu: Die römischen Brücken am unteren Lauf der Donau. In: K. Zilch, G. Albrecht, A. Swaczyna u. a.: Entwurf, Bau und Unterhaltung von Brücken im Donauraum. 3. Internationale Donaubrückenkonferenz, 29.–30. Oktober, Regensburg 1998, S. 401–409.
  • Vittorio Galliazzo: I ponti romani. Catalogo generale. Band 2, Edizioni Canova, Treviso 1994, ISBN 88-85066-66-6, S. 320–324, Nr. 646.
  • Francis E. Griggs: Trajan's Bridge: The World's First Long-Span Wooden Bridge. In: Civil Engineering Practice. Band 22, Nr. 1 2007, S. 19–50, ISSN 0886-9685
  • Sima Gušić: Traian's Bridge. A Contribution towards its Reconstruction. In: Petar Petrović: Roman Limes on the Middle and Lower Danube. (= Cahiers des Portes de Fer. Band 2). Belgrade, 1996, S. 259–261.
  • Colin O’Connor: Roman Bridges. Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-39326-4, S. 142–145 (Nr. T13), 171.
  • Marko Serban: Trajan’s Bridge over the Danube. In: The International Journal of Nautical Archaeology. Band 38, Nr. 2, 2009, S. 331–342.
  • D. Tudor: Le pont de Trajan à Drobeta-Turnu Severin. In: Les ponts romains du Bas-Danube. (= Bibliotheca Historica Romaniae Études. Band 51). Editura Academiei Republicii Socialiste România, Bucharest, 1974, S, S. 47–134.
  • D. Tudor: Le pont de Constantin le Grand à Celei. In: Les ponts romains du Bas-Danube. (= Bibliotheca Historica Romaniae Études. Band 51). Editura Academiei Republicii Socialiste România, Bucharest, 1974, S, S. 135–166.
  • Roger B. Ulrich: Roman Woodworking. Yale University Press, ISBN 0-300-10341-7, 2007, S. 104–107.
  • Dejan Vučković, Dragan Mihajlović, Gordana Karović: Trajan's Bridge on the Danube. The Current Results of Underwater Archaeological Research. In: Istros. Nr. 14, 2007, S. 119–130.
Commons: Trajansbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Trajansbrücke. In: Structurae, abgerufen am 12. März 2008.
  2. Romans Rise from the Waters. Inter Press Service, 1. November 2003 (Memento vom 5. Dezember 2006 im Internet Archive).

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Rekonstruktion der römischen Trajansbrücke über die untere Donau durch den Ingenieur E. Duperrex 1907.
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Römische Legionäre beim Bau der Trajansbrücke
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Die Ruine eines Pfeilers der antiken Trajansbrücke, auf dem rumänischen Ufer der Donau, bei Drobeta-Turnu Severin. Rund um die Ruine wurde eine quadratische Betonwand gebaut, um sie vor dem steigenden Pegel der Donau zu schützen, als das Kraftwerk Eisernes Tor 1 gebaut wurde. Im Hintergrund (nicht sichtbar) ist das Eisenbahngleis welches parallel zur Donau verlaufend Orșova mit Craiova verbindet.