Tröbersdorf

Tröbersdorf
Gemeinde Eckersdorf
Koordinaten:49° 56′ N, 11° 28′ O
Höhe: 440 m ü. NHN
Einwohner:65 (2. Jul. 2021)[1]
Postleitzahl:95488
Vorwahl:09279
Luftbild von Tröbersdorf, Blickrichtung Norden
Luftbild von Tröbersdorf, Blickrichtung Norden

Tröbersdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Eckersdorf im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2]

Geografie

Das Kirchdorf ist von Acker- und Grünland umgeben. Unmittelbar westlich entspringt der Feilbrunnenbach, ein rechter Zufluss des Seitenbachs, der ein rechter Zufluss der Truppach ist. Die Staatsstraße 2186 führt zur B 22 (0,9 km östlich) bzw. an Engelmeß vorbei nach Obernsees (5,7 km südwestlich).[3]

Geschichte

Bei Tröbersdorf handelt es sich um eine mittelalterliche Siedlung an der „Hohen Straße“, die von Bayreuth nach Bamberg führte. Der Ort wurde 1234 als „Trebesdorf“ erstmals urkundlich erwähnt, 1401 in der Form „Trebersdorfe“. Die Bedeutung des Ortsnamens ist unklar, möglicherweise beinhaltet er den männlichen Personennamen Tröber, eine Ableitung vom Namen Drudbod (Kraftgebieter), der als Gründer angesehen werden könnte. Im Landbuch des burggräflichen Amts Bayreuth von 1398 wird von einer Kapelle im Ort berichtet. Diese sogenannte Kapelle war mit ihren Ausmaßen für einen so kleinen Ort überdimensioniert, weswegen man annehmen kann, dass es sich bei der Kapelle ursprünglich um eine Wallfahrtskirche handelte.

Die Siedler mussten ursprünglich ihren Zins an das Hochstift Bamberg zahlen, standen jedoch unter der Herrschaft der Meranier, bzw. ihrer Rechtsnachfolger, der Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach. Im 16. Jahrhundert erfolgte die Trennung vom Bistum Bamberg. Dies führte im Jahr 1636 dazu, dass die Bambergischen die Kirche bis auf die Grundmauern abbrennen ließen.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Tröbersdorf aus zehn Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (2 Halbhöfe, 1 Halbhof mit Schenkgerechtigkeit, 5 Viertelhöfe, 1 Sölde mit Zapfenschenke) und die Pfarrei Tröbersdorf (1 Halbhof).[5]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Tröbersdorf dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Eckersdorf zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Tröbersdorf, die aber bereits mit dem Gemeindeedikt von 1818 in die Ruralgemeinde Donndorf eingegliedert wurde. 1822 erfolgte die Überweisung an die Ruralgemeinde Oberwaiz.[6] Am 1. Mai 1978 wurde Tröbersdorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Eckersdorf eingegliedert.

Baudenkmal

  • St. Laurentius: Saalbau aus Sandsteinquadern mit abgesetztem Chor und Südturm, dieser mit Spitzhelm, dreiseitiger Chorschluss mit Maßwerkfenstern und Strebepfeilern, Chor und Turmuntergeschosse 15. Jahrhundert, Turmobergeschoss 17. Jahrhundert, Langhaus 1716 und 19. Jahrhundert, Walmdach; mit Ausstattung, 1716

Einwohnerentwicklung

Jahr001819001822001861001871001885001900001925001950001961001970001987002016002021
Einwohner68758810411090841218267706365
Häuser[7]12151414141416
Quelle[8][6][9][10][11][12][13][14][15][16][17][1]

Religion

Tröbersdorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Mistelgau) gepfarrt.[5][15]

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Daten/Zahlen/Fakten > Einwohnerzahlen. In: eckersdorf.de. Abgerufen am 10. August 2023.
  2. Gemeinde Eckersdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. C. Schimpf: Busbach, S. 269f.
  5. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 393.
  6. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 481.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 126 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 846, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1018, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 964 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1009 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1032 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 894 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 658 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 150 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 294 (Digitalisat).

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Autor/Urheber: J. Lunau, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Luftbild der Gemeinde Eckersdorf, Ortsteil Tröbersdorf in Blickrichtung Norden, Bildmitte: ev.-luth. Filialkirche St. Laurentius