Tote Mädchen lügen nicht (Fernsehserie)

Serie
TitelTote Mädchen lügen nicht
Originaltitel13 Reasons Why
ProduktionslandVereinigte Staaten
OriginalspracheEnglisch
GenreDrama, Jugendserie
Erscheinungsjahre2017–2020
Länge49–98 Minuten
Episoden49 in 4 Staffeln (Liste)
TitelmusikOh in This World of Dread, Carry OnEskmo
Produktions-
unternehmen
Anonymous Content,
Paramount Television,
July Moon Productions,
Kicked to the Curb Productions
IdeeBrian Yorkey
ProduktionJoseph Incaprera
MusikEskmo
Premiere31. März 2017 auf Netflix
Deutschsprachige
Premiere
31. März 2017 auf Netflix
Besetzung & Synchronisation

Tote Mädchen lügen nicht (Originaltitel: 13 Reasons Why, englisch für „13 Gründe, warum“) ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die auf dem gleichnamigen Roman von Jay Asher basiert. Die erste Staffel wurde am 31. März 2017 auf Netflix veröffentlicht, wo außerdem ein Making-of erschien (Tote Mädchen lügen nicht: Die Geschichte dahinter), in dem auch Psychologen zu Wort kommen. Am 18. Mai 2018 wurde die zweite Staffel zusammen mit einem zweiten Making-of auf Netflix veröffentlicht, am 23. August 2019 die dritte und am 5. Juni 2020 die vierte und letzte Staffel.

Handlung

Staffel 1

Zwei Wochen nach der Selbsttötung seiner Mitschülerin Hannah Baker erhält der High-School-Schüler Clay Jensen ein Päckchen. In diesem findet er sieben Audiokassetten vor, auf denen Hannah 13 Gründe für ihren Suizid nennt und Personen aus ihrem Umfeld die Mitschuld dafür gibt. Jede Person ist daher für (mindestens) einen der Gründe mitverantwortlich. Clay ist einer von ihnen. Während er die Kassetten hört, kommt er den dunklen Geheimnissen von Hannah und vielen anderen Mitschülern auf die Spur. Dabei wird auch seine Beziehung zu Hannah aufgegriffen.

Die Handlung verläuft daher zweigleisig: In der Vergangenheit sieht man Hannahs Geschichten und die Situationen, die sie beeinflusst haben. In der Gegenwart ist Clay dabei, die anderen Personen auf den Kassetten zu konfrontieren. Diese haben die Kassetten teilweise schon gehört und versuchen, die entsprechenden Geschichten zu verarbeiten. Da Hannah auch Straftaten schildert, wollen die meisten verhindern, dass die Kassetten öffentlich bekannt werden.

Staffel 2

Die zweite Staffel stellt den Gerichtsprozess in den Vordergrund, den Hannahs Mutter gegen die Schule führt, um diese für Hannahs Tod zur Verantwortung zu ziehen. Dabei bekommt der Zuschauer Einblicke in die Wahrnehmung der Schüler und erfährt so teils einen Perspektivwechsel zu Hannahs Erzählungen. Viele der Beteiligten werden durch Drohungen dazu gedrängt, die Wahrheit dem Gericht vorzuenthalten. Die Vergewaltigungen durch Bryce Walker kommen ans Licht und werden auch zum Bestandteil des Gerichtsprozesses sowie von vielen Auseinandersetzungen der Schüler.

Eine Reihe weiterer Probleme bahnt sich an, darunter Justins Drogenproblem, und Unruhen im Sportteam. Justin wird von Clays Familie bei dieser zu Hause aufgenommen. Des Weiteren wird Tyler auf der Schultoilette von Montgomery verprügelt und mit einem Besenstiel vergewaltigt. Derart traumatisiert plant er einen Amoklauf auf dem Schulball, kann von Clay jedoch im letzten Moment davon abgehalten werden.

Jessica schafft es schließlich, Bryce anzuzeigen, jedoch wird neben Bryce auch Justin verhaftet. Dieser Prozess endet für Bryce mit einer Bewährungsstrafe.

Staffel 3

Die Handlung der dritten Staffel beginnt acht Monate nach den Ereignissen beim Spring Fling, wo die Liberty High School nur knapp einem Amoklauf entging. Clay, Tony, Jessica, Justin, Alex und Zach sind damit beschäftigt, Tyler dabei zu helfen, gesund zu werden und die Ereignisse vom Spring Fling zu vertuschen. Nach dem Homecoming-Spiel zwischen Liberty High und Hillcrest verschwindet der Vergewaltiger von Hannah Baker und Jessica Davis aus der ersten Staffel, Bryce Walker, spurlos und wird später tot aufgefunden. Schnell steht Clay Jensen unter Verdacht, aber auch viele Geheimnisse der anderen Jugendlichen werden nach und nach aufgedeckt. Der Zuschauer bekommt den Eindruck, dass jeder Einzelne Gründe für den Mord an Bryce Walker hat.

In der finalen Folge der 3. Staffel wird gezeigt, dass Zach Dempsey im November nach dem Homecomingspiel Bryce am Hafen so weit verprügelte, dass er selbst nicht mehr aufstehen konnte. Dies wird damit begründet, dass Bryce für die Beinverletzung von Zach verantwortlich ist, sodass dieser nie ein Footballstipendium bekommen würde. Später kamen Alex und Jessica vorbei, die sich eine Kassette von Bryce abholen sollten. Zuerst half Alex Bryce beim Aufstehen. Als Bryce jedoch Zach beleidigte, den besten Freund von Alex, erkannte Alex, dass Bryce für all seine Probleme verantwortlich ist, und warf ihn in den Fluss, wo er ertrank.

Erzählt wird die dritte Staffel von Ani Achola, einer neuen Schülerin an der Liberty High School, die die Geschehnisse bei der Polizei zu Protokoll gibt. Obwohl sie noch nicht lange an der Schule ist und die Ereignisse um Hannah nicht miterlebt hat, ist sie doch eng mit allem verflochten, da sie mit Clay und den anderen befreundet ist und zudem im Hause der Familie Walker wohnt, wo ihre Mutter als Pflegerin für Bryce Walkers kranken Großvater arbeitet.

Montgomery wird wegen der Vergewaltigung an Tyler verhaftet und anschließend im Gefängnis erstochen. Als Clay, Ani und die Anderen dies erfahren, verändern sie ihre Zeugenaussagen dementsprechend, damit es so aussieht, als hätte Montgomery Bryce ermordet.

Staffel 4

Die vierte Staffel handelt vom geistigen Zustand Clay Jensens, der sich aufgrund der Ereignisse der vergangenen Staffeln stark verschlechtert hat. Unter der Führung von Diego versucht das Football-Team, die Wahrheit über Bryce Walkers und Montgomerys Tod herauszufinden, indem es Druck auf Clay ausübt. Die Liberty High School ergreift strenge Sicherheitsmaßnahmen, unter anderem in Form von Taschenkontrollen. Außerdem erfolgt eine Alarm-Übung mit der Simulation eines Amoklaufs. Die real wirkende Übung führt bei Clay zu einem Nervenzusammenbruch, der daraufhin von Dr. Robert Ellman therapiert wird. Es kommt zu einer Konfrontation zwischen der Polizei und den Liberty-Schülern, die ein Ende der Sicherheitsmaßnahmen fordern.

Mit Winston Williams wechselt der Junge, der am Tag von Bryces Tod mit Montgomery zusammen war, an die Liberty High School. Somit weiß er, dass die Freunde gelogen haben und Montgomery den Mord nur in die Schuhe geschoben haben. Winston versucht zusammen mit Diego und Montgomerys Schwester Estela, die Wahrheit aufzudecken. Am Ende gesteht ihm Alex, dass er es war, der Bryce getötet hat. Weil Winston mit Alex eine Beziehung geführt hatte und ihn noch immer liebt, behält er das Geheimnis für sich und verrät ihn nicht an die Polizei.

Die Serie endet mit dem Tod Justins aufgrund einer HIV-Infektion und den damit verbundenen Komplikationen sowie der Verabschiedung der Schüler von der High School. Olivia Baker gibt in der letzten Folge die Kassetten aus der ersten Staffel an Clay zurück. Um innerlich mit den Ereignissen abschließen zu können, begraben Clay und seine Freunde die Aufnahmen, bevor sie zum College aufbrechen.

Produktion

Universal Studios erwarb im Februar 2011 die Rechte an der Buchverfilmung zu Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher. Kurze Zeit später wurde die Hauptrolle der Hannah Baker zunächst mit Selena Gomez besetzt.[1] Ende Oktober 2015 gab Netflix bekannt, aus dem Stoff eine Miniserie zu machen, in der Gomez stattdessen als Produzentin mitwirkt.[2] Die Hauptrolle der Hannah Baker bekam nun Katherine Langford und Dylan Minnette die des Clay Jensen. Gedreht wurden die 13 Folgen im Sommer 2016 im Norden Kaliforniens in der North Bay Area. Die Hauptdrehorte waren die Städte San Rafael, Vallejo und Sebastopol. Für die schulischen Szenen wurde die Analy High School in Sebastopol verwendet, welche für die Serie in „Liberty High School“ umbenannt wurde. Mehrere Klassenräume und die Bibliothek wurden als Drehorte verwendet. Die Szenen in der Turnhalle sowie des Schulballs wurden auf einer Bühne bei den Mare Island Studios in Vallejo gedreht. Ansonsten wurde ein Großteil der Aufnahmen in Nebenstraßen und Geschäften von San Rafael gedreht.

Die erste Staffel ist seit dem 31. März 2017 weltweit auf Netflix verfügbar.

Anfang Mai 2017 wurde die Produktion einer 13-teiligen zweiten Staffel bestätigt, die am 18. Mai 2018 veröffentlicht wurde. Sie knüpft an das Ende der ersten Staffel an und behandelt die Folgen von Hannah Bakers Tod sowie den komplizierten Heilungsprozess der anderen Figuren.[3][4]

Noch vor der Veröffentlichung der dritten Staffel am 23. August 2019 wurde die Herausgabe einer vierten und letzten Staffel bestätigt. Sie wurde 2019 abgedreht und am 5. Juni 2020 veröffentlicht.[5]

Besetzung und Synchronisation

Die deutsche Synchronisation wurde von der Firma TV+Synchron Berlin erstellt. Verantwortlich für die Dialogregie war Jeffrey Wipprecht. Das Dialogbuch wurde von Thomas Maria Lehmann, André Lemme, Katharina Seemann, Marco Rosenberg und Jeffrey Wipprecht verfasst.[6]

Hauptbesetzung

RollennameSchauspieler/inHauptrolle
(Episoden)
Nebenrolle
(Episoden)
Synchronsprecher/in
Clay JensenDylan Minnette1.01–4.10Christian Zeiger
Hannah BakerKatherine Langford1.01–2.134.10Lydia Morgenstern
Tony PadillaChristian Navarro1.01–4.10Ricardo Richter
Justin FoleyBrandon Flynn1.01–4.10Nicolás Artajo
Bryce WalkerJustin Prentice1.01–3.134.01–4.10Amadeus Strobl (Staffel 1)
Konrad Bösherz (ab Staffel 2)
Zach DempseyRoss Butler1.01–4.10Sebastian Kluckert
Tyler DownDevin Druid1.01–4.10Patrick Keller
Lainie JensenAmy Hargreaves1.01–4.10Sabine Arnhold
Kevin PorterDerek Luke1.01–2.133.08Sven Gerhardt
Olivia BakerKate Walsh1.01–2.133.10Gundi Eberhard
Jessica DavisAlisha Boe1.02–4.10Josephine Schmidt
Alex StandallMiles Heizer1.02–4.10Jonas Frenz
Andy BakerBrian d’Arcy James2.04–2.131.01–1.13Bernd Vollbrecht
Ani AcholaGrace Saif3.01–4.10Sophie Lechtenbrink
Montgomery de la CruzTimothy Granaderos3.01–4.101.03–2.13Julius Jellinek (Staffel 1)
Bastian Sierich (ab Staffel 2)
Nora WalkerBrenda Strong3.01–3.132.03–2.13, 4.07Heide Domanowski
Sheriff’s Deputy StandallMark Pellegrino4.01–4.101.05–3.13Thomas Schmuckert
Charlie St. GeorgeTyler Barnhardt4.01–4.103.01–3.13Tim Schwarzmaier
Diego TorresJan Luis Castellanos4.01–4.10Nicolas Rathod
Winston WilliamsDeaken Bluman4.01–4.103.05, 3.12–3.13Paul-Lino Krenz
Dr. Robert EllmanGary Sinise4.01–4.10Tobias Meister

Nebendarsteller

RollennameSchauspieler/inAuftritte
(Episoden)
Synchronsprecher/in
Matt JensenJosh Hamilton1.01–4.10Rainer Doering
Sheri HollandAjiona Alexus1.01–2.13Jodie Blank
Courtney CrimsenMichelle Selene Ang1.01–3.03, 4.10Marieke Oeffinger
Mrs. BradleyKeiko Agena1.01–1.11, 2.09Silke Matthias
Coach PatrickDorian Lockett1.01–1.03, 1.07Sven Brieger
Marcus ColeSteven Silver1.02–2.08Jeffrey Wipprecht
Direktor Gary BolanSteven Weber1.02–4.10Peter Reinhardt
Ryan ShaverTommy Dorfman1.03–2.13, 4.10Dirk Stollberg
Skye MillerSosie Bacon1.03–2.08Yvonne Greitzke (Staffel 1)
Alice Bauer (Staffel 2)
Jeff AtkinsBrandon Larracuente1.03–1.11, 2.07Dirk Petrick
Mr. DownTom Everett Scott1.04–3.04Peter Flechtner
Mr. DavisJoseph C. Phillips1.06–3.06Peter Sura
BradHenry Zaga1.06–1.13Oliver Bender
Karen DempseyCindy Cheung1.07–2.11, 3.06Claudia Gáldy
Dennis VasquezWilson Cruz1.10–3.12Alexander Brem
Mrs. DownMaria Dizzia1.13–3.04Schaukje Könning
Rick WlodimierBen Lawson2.01–2.12Jaron Löwenberg
Nina JonesSamantha Logan2.01–2.13Tanja Schmitz
Sonya StruhlAllison Miller2.01–2.12Mareile Moeller
Carolyn StandallMeredith Monroe2.01–4.10Marie Bierstedt
JackieKelli O’Hara2.01–2.10Antje von der Ahe
Barry WalkerJake Weber2.01–2.13, 3.06Viktor Neumann
Chlöe RiceAnne Winters2.01–4.10Maria Hönig
Scott ReedBrandon Butler2.01–2.12, 4.01, 4.10Linus Drews
Richter Martin CampbellRichard Gross2.01–2.13Reinhard Scheunemann
CalebR.J. Brown2.02–4.10Robert Glatzeder
CyrusBryce Cass2.02–4.10Marco Eßer
MackenzieChelsea Alden2.03–3.13Rieke Werner
Luke HollidayAustin Aaron2.03–4.10
Sheriff DiazBenito Martinez3.02–4.10Martin Schubach
Casey FordBex Taylor-Klaus3.03–3.13
Estela de la CruzInde Navarrette4.01–4.10
Valerie DiazYadira Guevara-Prip4.05, 4.10Kristina Tietz

Episodenliste

Staffel 1

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Deutscher TitelOriginal­titelRegieDrehbuch
11Kassette 1, Seite ATape 1, Side ATom McCarthyBrian Yorkey
22Kassette 1, Seite BTape 1, Side BTom McCarthyBrian Yorkey
33Kassette 2, Seite ATape 2, Side AHelen ShaverDiana Son
44Kassette 2, Seite BTape 2, Side BHelen ShaverThomas Higgins
55Kassette 3, Seite ATape 3, Side AKyle Patrick AlvarezJulia Bicknell
66Kassette 3, Seite BTape 3, Side BKyle Patrick AlvarezNic Sheff
77Kassette 4, Seite ATape 4, Side AGregg ArakiElizabeth Benjamin
88Kassette 4, Seite BTape 4, Side BGregg ArakiKirk Moore
99Kassette 5, Seite ATape 5, Side ACarl FranklinHayley Tyler
1010Kassette 5, Seite BTape 5, Side BCarl FranklinNathan Louis Jackson
1111Kassette 6, Seite ATape 6, Side AJessica YuDiana Son
1212Kassette 6, Seite BTape 6, Side BJessica YuElizabeth Benjamin
1313Kassette 7, Seite ATape 7, Side AKyle Patrick AlvarezBrian Yorkey
Am 31. März 2017 wurden alle Episoden der ersten Staffel weltweit bei Netflix, u. a. auch auf Deutsch, veröffentlicht.

Staffel 2

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Deutscher TitelOriginal­titelRegieDrehbuch
141Das erste PolaroidThe First PolaroidGregg ArakiBrian Yorkey
152Zwei küssende MädchenTwo Girls KissingGregg ArakiThomas Higgins
163Die betrunkene SchlampeThe Drunk SlutKaren MoncrieffMarissa Jo Cerar
174Das zweite PolaroidThe Second PolaroidKaren MoncrieffHayley Tyler
185Die KalkmaschineThe Chalk MachineEliza HittmanNic Sheff
196Das Lächeln an den DocksThe Smile at the End of the DockEliza HittmanJulia Bicknell
207Das dritte PolaroidThe Third PolaroidMichael MorrisBrian Yorkey
218Das kleine MädchenThe Little GirlMichael MorrisFelischa Marye
229Die fehlende SeiteThe Missing PageKat CandlerRohit Kumar
2310Lächeln, Bitches!Smile, Bitches!Kat CandlerKirk Moore
2411Bryce und ChloeBryce + ChloeJessica YuMarissa Jo Cerar & Thomas Higgins
2512Die Kiste PolaroidsThe Box of PolaroidsJessica YuHayley Tyler & Brian Yorkey
2613ByeByeKyle Patrick AlvarezBrian Yorkey
Am 18. Mai 2018 wurden alle Episoden der zweiten Staffel weltweit bei Netflix, u. a. auch auf Deutsch, veröffentlicht.

Staffel 3

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Deutscher TitelOriginal­titelRegieDrehbuch
271Ja, ich bin die NeueYeah. I’m the New GirlMichael MorrisBrian Yorkey
282Wer atmet, ist ein LügnerIf You’re Breathing, You’re a LiarMichael MorrisAllen MacDonald
293Gute Menschen sind nicht von schlechten zu unterscheidenThe Good Person Is Indistinguishable from the BadJessica YuHayley Tyler
304Wütend, jung und männlichAngry, Young and ManJessica YuThomas Higgins
315Niemand ist sauberNobody’s CleanBronwen HughesTrevor Marti Smith
326Man kann andere anhand ihrer Trauer beurteilenYou Can Tell the Heart of a Man by How He GrievesBronwen HughesMfoniso Udofia
337Mit Clay Jensen gibt es eine Reihe von ProblemenThere Are a Number of Problems with Clay JensenKevin DowlingJulia Bicknell
348Sogar an einem guten Tag lässt sich an der Highschool
nur schwer sagen, wer auf deiner Seite ist
In High School, Even on a Good Day, It’s Hard
to Tell Who’s on Your Side
Kevin DowlingFelischa Marye
359Immer auf die nächsten schlechten Nachrichten vorbereitet seinAlways Waiting for the Next Bad NewsAurora GuerreroM.K. Malone
3610Der Kreis wird kleinerThe World Closing InAurora GuerreroAllen MacDonald, Thomas Higgins, Hayley Tyler & Brian Yorkey
Idee: Rohit Kumar, Allen MacDonald, Thomas Higgins & Hayley Tyler
3711Da gibt es etwas, was ich dir nicht erzählt habeThere Are a Few Things I Haven’t Told YouKevin DowlingHelen Shang
3812Und dann kam das UnwetterAnd Then the Hurricane HitKevin DowlingAllen MacDonald, M.K. Malone & Helen Shang
Idee: Thomas Higgins, Hayley Tyler & Trevor Marti Smith
3913Lass die Toten die Toten begrabenLet the Dead Bury the DeadJohn T. KretchmerBrian Yorkey
Am 23. August 2019 wurden alle Episoden der dritten Staffel weltweit bei Netflix, u. a. auch auf Deutsch, veröffentlicht.

Staffel 4

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Deutscher TitelOriginal­titelRegieDrehbuch
401WinterferienWinter BreakRussell MulcahyBrian Yorkey
412Campus-TourCollege TourRussell MulcahyAllen MacDonald
423ValentinstagValentine’s DayMichael SucsyHayley Tyler
434Abschluss-CampingSenior Camping TripMichael SucsyThomas Higgins
445HauspartyHouse PartyBrenda StrongM. K. Malone & Franky D. Gonzalez
456DonnerstagThursdayBrenda StrongEvangeline Ordaz
467Vorstellungsgespräch am CollegeCollege InterviewSunu GoneraAllen MacDonald, Hayley Tyler & Evangeline Ordaz
478Angenommen/abgelehntAcceptance/RejectionSunu GoneraSahar Jahani & Thomas Higgins
489AbschlussballPromTommy LohmannBrian Yorkey
4910Positiver EinflussGraduationBrian YorkeyBrian Yorkey
Am 5. Juni 2020 wurden alle Episoden der vierten Staffel weltweit bei Netflix, u. a. auch auf Deutsch, veröffentlicht.

Trivia

Im Juli 2019 entfernte Netflix nach großer Kritik, unter anderem von Medienexperten, die Szene, die Hannah Bakers Suizid zeigte.[7][8]

Rezeption

Kritik

In den USA fand die erste Staffel der Serie überwiegend positives Echo, obschon sich die New York Times[9] und die Washington Post[10] kritisch äußerten. Während manche Kulturkritiker die Serie aufgrund ihrer aufgegriffenen Thematiken um Mobbing, Gewalt, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung und Suizid positiv bewerteten, wurde sie weltweit von Ärzten und Gesundheitsorganisationen kritisiert.[11] Psychologen in den Vereinigten Staaten warnten Jugendliche und Erwachsene davor, sich die Serie anzusehen, da diese psychische Probleme verstärken oder hervorrufen könne. Auch wurde davor gewarnt, dass die Serie zu Trittbretttaten führen könnte.[12] Ebenso forderten sie Netflix dazu auf, die Ausstrahlung der Serie zu beenden.[13] Paris Jackson unterstützte die Kritik der Psychologen und vertritt die Meinung, dass die Serie bei psychisch vorbelasteten Menschen eine Verschlechterung des seelischen Gemütszustandes hervorrufen könne.[14] Tatsächlich gab es Meldungen, dass einige Schüler sich selbst verletzten und als Begründung die Fernsehserie angaben.[15] Jamie Tworkowski, Gründer der Non-Profit-Organisation To Write Love on Her Arms, schrieb in einem Brief, dass psychisch vorbelastete Menschen die Serie meiden sollten.[16] An mehreren kanadischen Schulen wurde die Fernsehserie verboten; in Neuseeland dürfen nach einem Beschluss der nationalen Behörden Minderjährige die Serie nur im Beisein eines Erziehungsberechtigten sehen.[17][18][19]

Die australische Gesundheitsorganisation Headspace kritisierte, dass die Serie gefährliche Inhalte mit dem Thema Suizid verbinde.[20] Managerin Kristen Douglas wies darauf hin, dass Anrufe und E-Mails bei Beratungsstellen, die auf die Serie bezogen waren, zugenommen haben. In Deutschland ist ein derartiger Anstieg der Anrufe und E-Mails in Bezug auf die Serie bei der Nummer gegen Kummer nicht zu verzeichnen.[20][11] Auch die Darstellung von Hannahs Suizid in der Serie wird als verantwortungslos kritisiert. Die Organisation Mindframe schloss sich der Kritik an, da derartige Szenen zu Nachahmungstaten führen könnten.[11][21] Netflix hat diese Szene deshalb entfernt. Am Anfang der Serie wird vor möglichen Folgen gewarnt, das sei aus Sicht der US-amerikanischen Aktivisten von Save unzureichend. Headspace appelliert an Eltern, Schulen und Gesundheitsorganisationen, sich mit den Themen der Serie auseinanderzusetzen.[11]

Ute Lewitzka, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention, hält die Kritik der Hilfsorganisationen und Arztkollegen für gerechtfertigt, auch wenn die Produzenten der Serie laut Lewitzka einen guten Ansatz verfolgten. Lewitzka sagte, dass versucht werde, auf das Thema Suizid aufmerksam zu machen und aufzuklären, jedoch kritisierte sie die Art und Weise, wie das versucht wird. Die Serie biete eine große Projektionsfläche für Jugendliche, die sich einer vergleichbaren Situation ausgesetzt sehen. Auch der Hinweis von Netflix, dass die Serie verstörend wirken könnte, wird als unzureichend kritisiert. Lewitzka vertritt die Meinung, dass die Serie für psychisch belastete Jugendliche und junge Erwachsene nicht geeignet sei.[22]

Nic Sheff, der zum Autorenteam der Serie gehört, widersprach dem. So sagte er in einem Interview, dass die Serie den Zuschauer mit der Realität konfrontiere, und verdeutlichte, dass Selbsttötung keine Erlösung, sondern qualvollen Horror darstelle.[20] Zudem, so Sheff, räume die Serie mit der Vorstellung auf, dass man bei einem Suizid ruhig in den Schlaf gleite. Schauspielerin Kate Walsh forderte, dass Tote Mädchen lügen nicht als Pflichtprogramm in die Schulen aufgenommen werden müsse. Walsh begründete ihre Aussage damit, dass die Serie zeige, wie ein Suizid aussehe, und dass um dieses Thema ein viel zu großes Geheimnis gemacht werde. Außerdem fördere die Serie Gespräche über Probleme wie sexuelle Gewalt, Mobbing in der Schule sowie Verfolgung aufgrund der Hautfarbe, des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung.[23] Auch Selena Gomez verteidigte Tote Mädchen lügen nicht gegen die Vorwürfe. Sie argumentierte, dass man sich an die Handlung des gleichnamigen Romans gehalten habe, und sagte, dass der Film das Werk von Jay Asher visualisiert darstelle. Sie sagte, dass die Serie früher oder später kontrovers diskutiert werden würde. Das Thema Suizid sei nicht einfach zu besprechen, deswegen sei sie froh, wie die Diskussion um das Thema derzeit vonstatten gehe.[24]

Die zweite bis vierte Staffel konnten nicht an den Kritikererfolg der ersten Staffel anknüpfen. Sie wurden von Kritikern überwiegend negativ bewertet[25], auch wenn es bis zuletzt lobende Stimmen gab. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beispielsweise sprach rückblickend von einer „Serie, die für heiße Eisen keine Handschuhe ausgibt“ und schon in Staffel eins „weit sensibler und vielschichtiger“ sei, „als Kritiker es bemerken wollten“. Die Bedeutung liege in den „Gesprächen, die diese Serie sogar mit ihren Schwächen auslöst“.[26]

Studien zum Suizidrisiko

Ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Steigerung des Suizidrisikos und dem Konsum der Serie wurde erstmals von der Universität Michigan erforscht. Die Studie kam nicht zu dem Ergebnis, dass Zuschauer der Serie eher dazu neigen, sich das Leben zu nehmen oder darüber nachzudenken. Unter anderem wegen ihrer geringen Fallzahl war sie auch nicht repräsentativ. Die Studienmacher wiesen aber darauf hin, dass die Ergebnisse in Bezug auf bereits psychisch erkrankte Jugendliche besorgniserregend seien. Für die Untersuchung wurden 87 suizidgefährdete Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren befragt. Die Hälfte von ihnen hatte mindestens eine Folge der Serie gesehen. Wiederum die Hälfte jener Zuschauer, insgesamt also 21, gab darauf an, die Serie hätte ihr persönliches Suizidrisiko erhöht. Studienleiter Victor Hong von der Universität Michigan zog daraus die Schlussfolgerung: „Die Studie beweist, dass wir uns definitiv Sorgen darüber machen sollten, wie die Sendung sich auf leicht beeindruckbare und verletzliche Teenager auswirkt.“ Die Studie stellte ebenfalls ein erhöhtes Risiko fest bei jenen Studienteilnehmern, die sich mit der Hauptfigur der Serie, Hannah Baker, stark identifizierten. Gut zwei Drittel der an der Studie teilnehmenden Teenager waren weiblich.[27][28]

Anfang Mai 2019 wurde bekannt, dass es einer im „Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry“ veröffentlichten Studie zufolge in den neun Monaten nach Beginn der Serie einen zum Teil „signifikanten“ Anstieg von Selbsttötungen in der Altersgruppe zwischen zehn und 17 Jahren in den Vereinigten Staaten, vor allem unter Jungen, gegeben habe, ohne dass die Studie ergeben habe, „ob die Serie den Anstieg tatsächlich verursacht hat oder weitere Faktoren eine Rolle spielten“.[29] Parallel dazu führten auch Suizidforscher der Medizinischen Universität Wien eine vergleichbare Studie durch. Sie berechneten, dass sich nach dem Start der Serie Ende März 2017 in den folgenden drei Monaten 13 Prozent mehr zehn- bis neunzehnjährige Teenager umbrachten als erwartet. Statistisch wären es 710 Suizide, tatsächlich waren es aber 94 mehr. Thomas Niederkrotenthaler, Leiter der Studie, forderte, die Filmemacher viel mehr in die Pflicht zu nehmen. Die Unterhaltungsindustrie könne eine wichtige Rolle bei der Prävention spielen, im Sinne des Papagenoeffekts: „Suizid zu thematisieren ist gut, aber man sollte Hilfsmöglichkeiten zeigen und wie jemand aus einer vermeintlich ausweglosen Situation herausgekommmen ist“, so Niederkrotenthaler. „Filme können ein Rettungsanker sein.“[30]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Terri Schwartz: Selena Gomez To Star In ‘13 Reasons Why’. In: mtv.com. 9. Februar 2011, abgerufen am 3. Juni 2020 (englisch).
  2. Ali Jaafar: Netflix Gives Selena Gomez’s ‘13 Reasons Why’ Straight-To-Series Order. In: deadline.com. 29. Oktober 2015, abgerufen am 20. April 2020 (englisch).
  3. Lesley Goldberg: ‘13 Reasons Why’ Officially Renewed for Season 2 at Netflix. In: hollywoodreporter.com. 7. Mai 2017, abgerufen am 24. April 2020 (englisch).
  4. Todd Spangler: ‘13 Reasons Why’ Season 2 Premiere Date, Trailer Revealed. In: variety.com. 30. April 2018, abgerufen am 4. Mai 2018 (englisch).
  5. Arthur A.: „Tote Mädchen lügen nicht“: Staffel 4 der Netflix-Serie ist abgedreht. In: filmfutter.com. 31. Januar 2020, abgerufen am 30. März 2020.
  6. Tote Mädchen lügen nicht. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 9. Mai 2018.
  7. Netflix deletes graphic suicide scene from first season of “13 Reasons Why”. In: cbsnews.com. 16. Juli 2019, abgerufen am 21. Juni 2020 (englisch).
  8. Netflix zensiert Suizid in „Tote Mädchen lügen nicht“. In: spiegel.de. 16. Juli 2019, abgerufen am 21. Juni 2020.
  9. Mike Hale: Review: ‘13 Reasons Why’ She Killed Herself, Drawn Out on Netflix. In: nytimes.com. 30. März 2017, abgerufen am 26. September 2020 (englisch).
  10. Hank Stuever: ‘Thirteen Reasons Why’ shows how adults can really mess up teen angst. Review. In: washingtonpost.com. 30. März 2017, abgerufen am 3. November 2020 (englisch).
  11. a b c d Babette Habenstein: Huffington Post: „Gefährliche Inhalte“: Experten warnen vor beliebter Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“
  12. Mary Bowerman, Garrett Mitchel, Sonja Haller: USA Today: Psychologists warn ‘13 Reasons Why’ could inspire copycat suicides
  13. A. Pawlowski: Today.com: Psychiatrist: Netflix should remove ‘13 Reasons Why’ immediately
  14. Melanie Ho.: Promiflash.de: „Schaut das nicht!“ Paris Jackson warnt vor „13 Reasons Why“
  15. Valerie Strauss: Schools superintendent: Students are harming themselves and citing ‘13 Reasons Why’. In: washingtonpost.com. 30. April 2017, abgerufen am 23. Juni 2020 (englisch).
  16. Lindy Smith: TWLOHA’s founder pens blog in response to ‘13 Reasons Why’. In: altpress.com. 28. April 2017, abgerufen am 27. Juli 2021 (englisch).
  17. De Elizabeth: Some Canadian Schools Are Banning 13 Reasons Why. In: teenvogue.com. 29. April 2017, abgerufen am 27. Juni 2020 (englisch).
  18. Eleanor Ainge Roy: 13 Reasons Why: New Zealand bans under-18s from watching suicide drama without adult. In: theguardian.com. 28. April 2017, abgerufen am 20. Mai 2020 (englisch).
  19. Neuseeland – Teens dürfen «13 Reasons Why» nicht allein schauen. In: 20min.ch. 29. April 2017, abgerufen am 24. Mai 2020.
  20. a b c Thomas Moßburger: Focus Online: Psychologen warnen: Animiert neue Netflix-Serie zum Suizid?
  21. Britta Sowa: „Tote Mädchen lügen nicht“: Experten warnen vor neuer Netflix-Serie. In: shz.de 27. April 2017, abgerufen am 22. März 2020.
  22. Ilona Krisel: Stern: Ärztin warnt vor umstrittener Netflix-Serie: „Ich mache mir große Sorgen“
  23. Björn Becher: „Tote Mädchen lügen nicht“-Star meint: Serie sollte Pflichtprogramm an Schulen werden. In: filmstarts.de. 28. April 2017, abgerufen am 11. April 2023.
  24. Kaleigh Roberts: Elle: Selena Gomez Responds to the ‘13 Reasons Why’ Backlash
  25. 13 Reasons Why. Abgerufen am 9. Juni 2020 (englisch).
  26. Matthias Hannemann: Vierte Staffel „13 Reasons Why“ – Die letzten Kurven der Achterbahn. In: faz.net. 15. Juni 2020, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  27. Studie untersucht Einfluss von „Tote Mädchen lügen nicht“ auf Suizidrisiko. In: jetzt.de. 22. November 2018, abgerufen am 4. Juli 2019.
  28. Florian Ulrich: Tote Mädchen Lügen Nicht: Staffel 3 könnte Menschen töten. In: film.tv. 27. November 2018, abgerufen am 4. Juli 2019.
  29. Laut Studie mehr Selbstmorde nach Netflix-Serie. In: deutschlandfunkkultur.de. 1. Mai 2019, abgerufen am 1. Mai 2019.
  30. Felicitas Witte: Suizidgefahr bei Jugendlichen – Verzweiflung ist nicht alles. In: faz.net. 13. Juni 2019, abgerufen am 15. Februar 2020.

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