Torsten Voss

Torsten Voss

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(c) Bundesarchiv, Bild 183-1982-0124-013 / CC-BY-SA 3.0

Torsten Voss bei den DDR-Hallenmeisterschaften 1982
NationDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Deutschland
Geburtstag24. März 1963 (59 Jahre)
GeburtsortGüstrowDDR
Größe186 cm
Gewicht88 kg
Karriere
DisziplinZehnkampf
VereinSC Traktor Schwerin
Schweriner SC
LAV Bayer Uerdingen/Dormagen
Statuszurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Junioreneuropameisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber1988 SeoulZehnkampf
Teilnehmer für Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Gold1987 RomZehnkampf
Teilnehmer für Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
Gold1981 UtrechtZehnkampf
Teilnehmer für Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
letzte Änderung: 8. März 2018

Torsten Voss (* 24. März 1963 in Güstrow) ist ein ehemaliger deutscher Sportler, der als Leichtathlet für die DDR antrat und später im Bobsport für die Bundesrepublik startete. Der Olympiateilnehmer von 1988 und 1998 war 1987 Weltmeister, gewann 1988 olympisches Silber im Zehnkampf und wurde 1997 Vizeweltmeister im Viererbob.

Leben

Er gewann bei den Junioreneuropameisterschaften 1981, wo er für die DDR startete, die Silbermedaille im Zehnkampf. Im Jahr darauf stellte er mit 8387 Punkten einen Juniorenweltrekord auf (der erst 2017 von Niklas Kaul mit 8435 Punkten überboten wurde)[1], bei den Europameisterschaften gab er jedoch nach der sechsten Disziplin auf.
In Helsinki wurde Torsten Voss 1983 bei den ersten Weltmeisterschaften Siebter. 1985 gewann er den Mehrkampf-Europacup in Krefeld.[2] Bei den Europameisterschaften 1986 erreichte er im August in Stuttgart im Zehnkampf den vierten Platz.

Sein größter Erfolg war der Weltmeistertitel 1987 in Rom. Er siegte mit persönlicher Bestleistung von 8680 Punkten vor Siegfried Wentz und wurde dafür im selben Jahr zum DDR-Sportler des Jahres gewählt. 1988 gewann er bei den Olympischen Spielen in Seoul die Silbermedaille hinter Christian Schenk (DDR). Voss wurde außerdem 1982, 1983, 1987 und 1990 DDR-Meister sowie nach der Wiedervereinigung und einer Verletzungspause deutscher Vizemeister 1993.

Als Leichtathlet hatte er bei einer Größe von 1,86 m ein Wettkampfgewicht von 88 kg. Voss startete für SC Traktor Schwerin, Schweriner SC und LAV Bayer Uerdingen/Dormagen.

In den nach der deutschen Wiedervereinigung öffentlich gewordenen Unterlagen zum Staatsdoping in der DDR fand sich bei den gedopten Sportlern auch der Name von Voss.[3]

Bobsport seit 1994

NationDeutschland Deutschland
Geburtstag24. März 1963
Karriere
DisziplinVierer
Statuszurückgetreten
Medaillenspiegel
Bob-Weltmeisterschaft0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
Bob-Europameisterschaft2 × Goldmedaille1 × Silbermedaille3 × Bronzemedaille
FIBT.svg Bob-WeltmeisterschaftVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Bronze1995 WinterbergViererbob
Bronze1996 CalgaryViererbob
Silber1997 St. MoritzViererbob
FIBT.svg Bob-EuropameisterschaftVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Silber1996 St. MoritzViererbob
Bronze1997 KönigsseeViererbob
Gold1998 IglsViererbob
Bronze1999 St. MoritzViererbob
Gold2001 KönigsseeViererbob
Bronze2002 Cortina d’AmpezzoViererbob
letzte Änderung: 8. März 2018

1994 wechselte Torsten Voss zum Bobsport und war Anschieber bei Harald Czudaj und Wolfgang Hoppe.
Bei Weltmeisterschaften gewann er drei Medaillen: 1995 mit Czudaj und 1996 mit Hoppe jeweils die Bronzemedaille und 1997 auf dem Viererbob von Dirk Wiese die Silbermedaille.
Bei den Olympischen Winterspielen 1998 erreichte er mit dem Bob von Czudaj den achten Platz und wurde in diesem Jahr auch Sieger im Gesamtweltcup.[4]

1998 im Viererbob mit Harald Czudaj, Steffen Görmer und Alexander Szelig und erneut drei Jahre später 2001 mit Matthias Benesch, Udo Lehmann und Alexander Szelig wurde er Europameister.

Persönliches

Der gelernte Kfz-Schlosser war nach der Wende als Mitarbeiter des Bayer-Werkschutzes tätig.[5]

Später wurde er Betriebsfeuerwehrmann bei Bayer und Trainer beim SC Bayer 05 Uerdingen. Zu seinen ‚Schützlingen‘ zählte unter anderem der Zehnkämpfer Michael Schrader.[2]

Nach seinem Karriereende im Jahr 2009 gründete Voss zusammen mit seinem Partner, dem Sportmanager Christian P. Schneider, der zudem Schlagzeuger und Gründer der Band Echo Appartment ist, das Athletik-Training-Konzept pa-training (personal athletic training) und betreut seitdem nationale und internationale Profi- und Spitzensportler aus den Sportarten Fußball, Eishockey, Hockey und Leichtathletik. Zu den bekanntesten Sportlern zählen unter anderem die Fußballer Marco Engelhardt, Christoph Moritz, Shao Jiayi, der DEL-Club Krefeld Pinguine, die Eishockeyspieler Christian Ehrhoff und Marcel Noebels sowie die Hockeyspielerinnen des Uhlenhorst Mülheim.

Voss' Tochter Stefanie nahm als Weitspringerin an den Halleneuropameisterschaften 2013 teil.[6]

Auszeichnungen

In der DDR wurde Voss 1986 und 1988 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet.[7][8]

Literatur

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.
  • Volker KlugeVoss, Torsten. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Karl-Heinz Keldungs: Torsten Voss. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 163f.

Einzelnachweise

  1. Silke Bernhart: 8435 Punkte: Niklas Kaul bricht den U20-Weltrekord, U20-EM 2017, auf: leichtathletik.de, vom 23. Juli 2017, abgerufen 20. Januar 2018
  2. a b Andreas Schlebach: Was macht eigentlich... Torsten Voss?, NDR 15. Juni 2009
  3. Brigitte Berendonk: Doping. Von der Forschung zum Betrug. Reinbek 1992, ISBN 3-499-18677-2, S. 184
  4. pa-training (Memento des Originals vom 2. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.patraining.de
  5. "Geburtstage", Sport-Bild vom 24. März 1993, S. 49
  6. Stefanie Voss - "Ziel sind 6,60 Meter" all-athletics.com 8. März 2013
  7. Neues Deutschland, 15. Oktober 1986, S. 7
  8. Neues Deutschland, 12./13. November 1988, S. 4

Weblinks

Commons: Torsten Voss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Torsten Voß ADN-ZB Weisflog 24.1.82 Senftenberg: DDR-Hallenmeisterschaften im Mehrkampf - DDR-Hallenmeister im Siebenkampf wurde der erste 18jährige Schweriner Torsten Voß. Er setzte sich mit 5527 Punkten knapp gegen den Magdeburger Hans-Ullrich Riecke durch.