Torrevieja
Gemeinde Torrevieja | ||
---|---|---|
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Valencia | |
Provinz: | Alicante | |
Koordinaten | 37° 59′ N, 0° 41′ W | |
Höhe: | 7 msnm | |
Fläche: | 71,44 km² | |
Einwohner: | 83.337 (1. Jan. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1.167 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 03181 bis 03188 | |
Gemeindenummer (INE): | 03133 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | José Manuel Dolón | |
Website: | www.torrevieja.es |
Torrevieja ist eine Stadt im Südosten Spaniens an der Costa Blanca. Am 1. Januar 2019 waren 83.337 Einwohner registriert.
Geografie
Torrevieja gehört zur Comarca Vega Baja del Segura der Provinz Alicante in der Valencianischen Gemeinschaft. Torrevieja befindet sich im spanischen Sprachgebiet. Obwohl Torrevieja außerhalb des traditionellen valencianisch-katalanischen Sprachgebiets liegt, wurde der Stadt Zweisprachigkeit verordnet, um als südlichste Sprachinsel touristisch herauszuragen (auch südlichstes Johannisfeuer).
Geschichte
Jahr | Einwohner[2] |
---|---|
1981 | 12.314 |
1991 | 25.891 |
1996 | 35.998 |
1998 | 38.336 |
1999 | 42.278 |
2000 | 50.189 |
2001 | 58.828 |
2002 | 69.763 |
2003 | 77.943 |
2004 | 75.530 |
2005 | 84.348 |
2006 | 92.034 |
2007 | 100.125 |
2008 | 101.381 |
2009 | 101.792 |
2010 | 102.648 |
2011 | 103.540 |
Das ehemalige Fischerdorf entstand mit der Abspaltung von Orihuela im Jahre 1820. Seinen Namen erhielt es von einem alten Wachturm (spanisch torre, „Turm“ und vieja, „alt“), dessen Fundamente noch heute erhalten sind. 1829 wurde Torrevieja durch ein schweres Erdbeben weitgehend zerstört. Wieder aufgebaut, war es bis Anfang der 1970er Jahre eine unbedeutende Gemeinde. Durch den beginnenden Tourismus an der Costa Blanca bekam die Stadt, die 1970 noch rund 11.000 Einwohner zählte, einen Entwicklungsschub.
Erste kleine Siedlungen (Urbanizaciónes) entstanden, und dem einsetzenden Tourismus wurde mit einem Bauboom begegnet, der Torrevieja innerhalb von nur dreißig Jahren zu einer Großstadt mit 100.000 Einwohnern (Stand 2007) anwachsen ließ, von denen über die Hälfte Ausländer aus über 100 Nationen sind. In der Urlaubszeit (Monate Juli und August) erhöht sich die Zahl der Bewohner beträchtlich. In diesen Monaten verbringen zusätzlich noch hunderttausende von Spaniern, hauptsächlich aus dem Großraum Madrid, die Sommerferien in ihren Ferienwohnungen und Häusern an der Costa Blanca.
Klima
Nicht zuletzt das angenehme Küstenklima (320 Sonnenscheintage) trug zum raschen Zuwachs, der Torrevieja in Spanien zur Boomtown werden ließ, bei. Dieses Klima zieht viele Rheuma-, Herz- und Asthmakranke sowie an Schuppenflechte leidende Personen hierher. Die zwei großen Salzseen von Torrevieja und La Mata (einem Ortsteil von Torrevieja) sorgen zusammen mit der Meeresluft dafür, dass Torrevieja zu den klimatisch gesündesten Gegenden Europas zählt. Besonders angenehm sind auch die Temperaturen im Winter. An besonders schönen Tagen im Dezember und Januar können die Temperaturen schon mal die 20 °C-Marke übersteigen.
Bevölkerung
In Torrevieja leben mehr Ausländer als Spanier. Am 31. Dezember 2012 verzeichnete der Ort 107.009 Einwohner aus 121 Ländern.
Die Nationalitätenzahlen im Überblick (Stand: 31. Dezember 2012): 1. 49.680 Spanier (gegenüber insgesamt 57.329 Ausländern) 2. 13.226 Briten 3. 4.474 Russen 4. 4.079 Deutsche 5. 3.196 Schweden 6. 3.076 Marokkaner 7. 2.788 Bulgaren 8. 2.623 Rumänen 9. 2.404 Norweger 10. 2.169 Ukrainer 11. 1.591 Belgier 12. 1.360 Finnen 13. 1.312 Kolumbianer 14. 1.195 Italiener 15. 1.035 Iren 16. 908 Chinesen 17. 814 Ecuadorianer 18. 752 Litauer 19. 675 Polen 20. 652 Niederländer 21. 629 Franzosen 22. 579 Argentinier 23. 565 Brasilianer
Dazu kommen Einwohner aus Kuba, Indien, der Schweiz, Algerien, Senegal, Dänemark, Paraguay, Israel, Ägypten, Nepal, Australien, den USA, Kenia, Vietnam, Sierra Leone, Malaysia, Haiti, Sudan, Mozambique, Mexiko, Bangladesch und Zypern sowie weiteren Staaten.
Tourismus
Salzlagunen
Torrevieja liegt zwischen zwei Lagunen und dem Mittelmeer in einer großen Ebene. Die Lagunen sind ein Rückzugsgebiet für seltene Wasservögel, wie beispielsweise der Korallenmöwe. International bekannt ist Torrevieja wegen seiner Salzproduktion, einer der bedeutendsten in Europa. Die Besichtigung der Salinen ist 2012 eingestellt worden. Die Arbeitsweise einer solchen kann aber in der Saline bei Santa Pola von der Straße aus beobachtet werden. Zwei große Salzlagunen sind das Wahrzeichen dieses Fremdenverkehrsortes.
Strände
Zur Gemeinde gehören herrliche Strände, die in Kombination mit der traditionellen Fischerei und der Salzgewinnung zur Entwicklung des Tourismus beitragen. Der Küstenstreifen beginnt im Norden mit dem beliebten La-Mata-Strand, mit feinem Sand. Die schönen Felsbuchten von El Mojón und Las Zorras sind besonders hervorzuheben. An den beliebten und lebhaften Stränden, La Mata, Los Locos und Del Cura, entlang führt eine Strandpromenade.
Fischereitourismus
War die Torrevejenser Fischereiflotte Mitte des 20. Jahrhunderts noch eine der größten der Provinz, stiegen ab den 1970er Jahren immer mehr Fischer in das lohnende Baugeschäft um. Nur noch ein halbes Dutzend Fischerboote liegen im Hafen. Die verbliebenen Fischer widmen sich immer mehr dem von der Landesregierung geförderten Fischereitourismus und erhalten so traditionelle Fangmethoden am Leben. Wolfsbarsch und Dorade kommen fast nur noch aus der Zucht, und das zu Preisen, bei denen konventionelle Kleinfischer nicht konkurrieren können. Vor der Küste Torreviejas solle eine "Reserva Marina", also eine Meeresschutzgebiet, entstehen. Das Landesumweltministerium Valencia hat 2019 das Schutzgebiet angekündigt. Damit werden bestimmte Arten von der kommerziellen Nutzung ausgenommen sowie der Fischfang auf umweltschonende Methoden beschränkt und gefördert, worin eine Zukunft für den uralten Beruf liegen könnte. Die Fischer von Torrevieja haben 2018 insgesamt 2.379 Tonnen Fisch an Land gebracht und daraus etwas über fünf Millionen Euro erlöst. Den größten Anteil am Fang nehmen die "Blaufische" Sardinen und Boquerones, mit 82 Prozent ein, gefolgt von Pulpo und Schwertfischen. Hauptabnehmer ist die Supermarktkette Mercadona, gefolgt von Gastronomiegroßhändlern.
Parque Aromatico
Am 3. Juli 2009 wurde zwischen der Avenida Torreblanca und Avenida Corinto, unweit von der N 332 (angrenzend zu den Siedlungen Alto Mar und Torremata) der Parque Aromático eröffnet. Auf rund 70.000 Quadratmetern hat die katalanische Landschaftsgärtnerin und Architektin Carmen Piños für ca. 2 Millionen Euro, investiert von der Stadt Torrevieja und dem valencianischen Tourismusministerium, einen Park geschaffen, der zu einem Dufterlebnis einlädt. Durch Lavendel, Rosmarin, Thymian, Jasmin, Salbei etc. wurde dieser Park zu einer wahren "Aromatherapie". Pinien und Bougainvillea sowie stählerne Pergolen und gewundene Wege aus Kalkstein runden dieses Bild noch ab. Außerdem sind Kinderspielplätze errichtet worden. Bewässert wird der Park mit aufgefangenem Regenwasser sowie Tröpfchenbewässerung unter Nutzung von aufbereitetem Wasser des Klärwerkes. Zum Schutz vor Vandalismus ist der Park komplett eingezäunt. Die Öffnungszeiten des Aromaparkes im Sommer sind von 9 bis 24 Uhr, im Winter wird der Park bereits um 20 Uhr geschlossen.
Kultur
Die Stadt verleiht den Literaturpreis Premio de Novela Ciudad de Torrevieja.
Außerdem gilt Torrevieja als Hauptstadt der Habanera. Seit 1955 wird alljährlich ein Habanera-Festival veranstaltet, an dem Chöre aus der ganzen Welt teilnehmen.
Wie viele spanische Städte feiert Torrevieja an Ostern die Semana Santa. Das nach dem Künstler Tomas Valcarcel Deza benannte Ostermuseum (Museo de la Semana Santa „Tomas Valcarcel“) in der Avenida de las Habaneras zeigt unter anderem traditionelle Schnitzereien, die bei den Osterprozessionen zum Einsatz kommen.[3]
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde (spanisch)
Einzelnachweise
- ↑ Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
- ↑ 1996: Stand vom 1. Mai; ab 1998: Stand vom 1. Januar; für 2007: Stand vom 8. Juli
- ↑ Museo de Semana Santa. In: torrevieja.com. Abgerufen am 30. November 2020.
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