Tonstich
Als Tonstich oder Tongrube werden Tagebaue bezeichnet, in denen Tonerde, in der Regel zur Gewinnung von Rohstoffen für die keramische und Baustoffindustrie, abgebaut wird.
Der Begriff Tonstich stammt aus der Zeit, als der Ton in Handarbeit mit dem Spaten abgestochen wurde. Erst ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Tonabbau unter Einsatz verschiedener Baggertypen zunehmend mechanisiert.
Aufgrund der wasserstauenden Eigenschaften des Tons müssen die Abbaue mit Pumpen trocken gehalten werden, da Niederschlagswasser oder Grundwasser aus in den Tonschichten eingeschalteten oberflächennahen Grundwasserleitern an der Sohle einer Tongrube nicht versickert, sondern stehen bleibt. In stillgelegten (aufgelassenen) Tongruben entstehen daher rasch künstliche Teiche und Seen, wie unter anderem in der Tonstichlandschaft um Zehdenick im Landkreis Oberhavel im deutschen Bundesland Brandenburg.
Siehe auch
Weblinks
- Gewinnung keramischer Rohstoffe – Webpräsenz des Bundesverbandes Keramischer Rohstoffe und Industrieminerale e. V. (BKRI)
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Tonvorkommen in Skourta, Gemeinde Tanagra, Boötien. Von diesem Ort wurde in der Antike der Ton für die attische Keramik bezogen.
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One of the open clay pits at the Hansenberg hill (according to the date of taking probably pit “Wimpfsfeld II”, cf. AG Westerwald-Ton 2008[1]) NE from the town of Mengerskirchen in the eastern Westerwald hills, Hesse, Germany. The whitish clays mined here were deposited in Oligocene or Early Miocene times, according to GÜK 200 (i.e. Geological map of Germany 1:200,000).