Tom Walkinshaw

Tom Walkinshaw (links) und Flavio Briatore 1993
Der Rover SD1 von Tom Walkinshaw und Win Percy auf dem Nürburgring, 1985

Tom Walkinshaw (* 14. August 1946 in bei Penicuik; † 12. Dezember 2010 ebenda[1]) war ein britischer Automobilrennfahrer und Gründer und Besitzer des Rennteams Tom Walkinshaw Racing.

Karriere

Erste Rennen fuhr Walkinshaw 1968 in der schottischen Formel-Ford-1600-Serie, die er im darauffolgenden Jahr als Meister beendete. 1970 trat er in der englischen Formel-3-Meisterschaft an. Nach Sponsorenproblemen und einem schweren Unfall, bei dem er sich beide Beine brach, beendete Walkinshaw seine Monoposto-Karriere.

Touren- und Sportwagen

1974 wechselte Walkinshaw zu den Tourenwagen und gewann im gleichen Jahr auf einem Ford Capri die British Touring Car Championship. Nach dem Ende des Vertrags mit Ford gründete Walkinshaw 1976 sein eigenes Team, Tom Walkinshaw Racing (TWR), und konnte mit John Fitzpatrick auf einem BMW CSL in Silverstone den ersten großen Sieg feiern. TWR setzte im Laufe der folgenden Jahre eine Vielzahl an Marken in unterschiedlichen Rennserien ein. Unter Walkinshaws Regie wurden Rennwagen auf Basis von Autos der Marken BMW, Mazda, Opel, Rover und Jaguar aufgebaut. 1980 und 1981 wurde die British Touring Car Championship gewonnen. Der Range Rover, mit dem René Metge 1981 die Rallye Dakar gewann, wurde von Walkinshaws Team gebaut.

1982 startete TWR mit Jaguar in der europäischen und mit Rover in der britischen Tourenwagen-Meisterschaft. Der Sieg in der Tourenwagen-Europameisterschaft 1984 mit Walkinshaw als Fahrer und bei den 24 Stunden von Spa mit einem Jaguar XJS veranlasste Jaguar dazu, TWR mit der Entwicklung eines Wagens für die 24 Stunden von Le Mans zu beauftragen.

1987 und 1988 gewann TWR mit den von Tony Southgate und später von Ross Brawn konstruierten Jaguar XJR-Prototypen die Sportwagen-Weltmeisterschaft und 1988 und 1990 die 24 Stunden von Le Mans. 1991 kam ein dritter Titel in der Sportwagen-Weltmeisterschaft hinzu.

Formel 1

Tom Walkinshaw übernahm dann den Posten des Chef-Ingenieurs beim Benetton Formel-1-Team, mit dem er 1994 die Weltmeisterschaft gewann. Ende des Jahres wurde er nach Streitigkeiten von Benetton-Teamchef Flavio Briatore zu Ligier umdirigiert, das er ursprünglich beabsichtigte zu kaufen, aber gegen französische Investoreninteressen, die Alain Prost als späteren Eigentümer bevorzugten, letztlich den Kürzeren zog. 1996 kaufte Walkinshaw dann das Arrows-Team, das 1997 mit Yamaha-Motoren und Ex-Weltmeister Damon Hill beim Grand Prix von Ungarn knapp den ersten Sieg verpasste. Zu dieser Zeit hatte TWR 1500 Angestellte in Großbritannien, Schweden, Australien und den USA.

2002 ging Arrows in Insolvenz und zog TWR mit in den finanziellen Abgrund. Den australischen Teil des Unternehmens übernahm die Marke Holden, die daraus die Firma Holden Special Vehicles bildete und in der V8-Supercar-Serie antrat. 2006 kehrte Walkinshaw zu diesem Team zurück und half beim Titelgewinn des Fahrers Rick Kelly. Ende 2006 kaufte Walkinshaw den kleinen australischen Sportwagenhersteller Elfin Sports Cars.

Walkinshaw starb 2010 im Alter von 64 Jahren an Lungenkrebs.

Sonstiges

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1976Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Hermetite Productions Ltd.BMW 3.0 CSLVereinigtes Konigreich John FitzpatrickAusfallWagenbrand
1977ItalienItalien Luigi RacingBMW 3.0 CSLBelgien Eddy JoosenBelgien Claude de WaelAusfallMotorschaden
1978Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich BMW Great BritainOsella PA6Osterreich Dieter QuesterSudafrika 1961 Rad DougallAusfallUnfall
1981JapanJapan Mazdaspeed Co. Ltd.Mazda RX-7JapanJapan Tetsu IkuzawaVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter LovettAusfallMotorschaden
1982JapanJapan Mazdaspeed Co. Ltd.Mazda RX-7Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chuck NicholsonVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter LovettAusfallMotorschaden

Weblinks

Commons: Tom Walkinshaw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Walkinshaw erliegt dem Krebs: Goodbye, „Major Tom“!“ (Motorsport-Total.com am 12. Dezember 2010)

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Tom Walkinshaw and Flavio Briatore in the paddock at the 1993 British Grand Prix
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