Tolomeo Gallio
Tolomeo Gallio (* 25. September 1527 in Cernobbio bei Como; † 3. Februar 1607 in Rom) war ein Kardinal der Römischen Kirche und erwarb 1595 die Grafschaft Alvito, die er seinem Neffen Tolomeo übertrug.
Leben
Seine Ausbildung, besonders in an Ciceros Vorbild orientiertem Latein, erhielt er in Como bei Benedetto Giovio. 1544 wurde er von Benedetto zu seinem Bruder Paolo Giovio nach Rom geschickt, der Tolomeo als Kopisten einstellte. In dieser Stellung blieb Gallio, bis Giovio 1549 Rom verließ. Gallio begann sein geistliches Wirken im Dienste des Kardinals Antonio Trivulzio, danach arbeitete er als Sekretär für Kardinal Taddeo Gaddi und als Privatsekretär von Giovanni Angelo de Medici, der später zu Papst Pius IV. gewählt wurde. Er war Bischof von Martirano und später Erzbischof von Manfredonia. Papst Pius IV. erhob ihn am 12. März 1565 zum Kardinalat und ernannte ihn im Mai d. J. zum Kardinaldiakon der Titelkirche San Teodoro. In den nächsten Jahren wechselte er häufiger seine Titelkirchen. 1587 ernannte ihn Papst Sixtus V. zum Kardinalpriester der Titelkirche Santa Maria del Popolo, erhob ihn jedoch noch im gleichen Jahr 1587 zum Kardinalbischof des Suburbikarischen Bistums Albano und 1589 zum Kardinalbischof von Sabina. 1591 wurde Gallio Kardinalbischof von Frascati und erhielt von Clemens VIII. 1600 den suburbikarischen Sitz von Porto. Gallio wirkte in der Römischen Kurie, er wurde 1603 Dekan des Kardinalskollegium und bekam als solcher das Bistum Ostia. Clemens VIII. übertrug Kardinal Gallio zudem im Februar 1603 die Leitung der Ritenkongregation und der Zeremonialkongregation. Bis zu seinem Tode 1607 blieb er Präfekt beider Dikasterien.
Literatur
- Giampiero Brunelli: Gallio (Galli), Tolomeo. In: Fiorella Bartoccini (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 51: Gabbiani–Gamba. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1998.
Weblinks
- Gallio, Tolomeo. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 18. November 2016.
- Eintrag zur Prosopographie im REQUIEM-Projekt
- Eintrag zum Grabmal im REQUIEM-Projekt
- Eintrag zu Tolomeo Gallio auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 18. November 2016.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Alfonso Gesualdo de Conza | Dekan des Kardinalskollegium 1603–1607 | Domenico Pinelli |
Alfonso Gesualdo de Conza | Kardinalbischof von Ostia 1603–1607 | Domenico Pinelli |
Innico d’Avalos d’ Aragona | Kardinalbischof von Porto-Santa Rufina 1600–1603 | Girolamo Rusticucci |
Innico d’Avalos d’ Aragona | Kardinalbischof von Frascati 1591–1600 | Giovanni Ludovico Madruzzo |
Innico d’Avalos d’ Aragona | Kardinalbischof von Sabina 1589–1591 | Gabriele Paleotti |
Alfonso Gesualdo | Kardinalbischof von Albano 1587–1589 | Prospero Santacroce |
Bartolomé de la Cueva de Albuquerque | Erzbischof von Manfredonia 1562–1573 | Giuseppe Sappi |
Bischof von Martirano 1560–1562 |
Personendaten | |
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NAME | Gallio, Tolomeo |
KURZBESCHREIBUNG | Kardinal der Römischen Kirche |
GEBURTSDATUM | 25. September 1527 |
GEBURTSORT | Cernobbio bei Como |
STERBEDATUM | 3. Februar 1607 |
STERBEORT | Rom |