Titelkupfer

Ein Titelkupfer ist ein Kupferstich, welcher der Titelseite beigegeben wird und der einen Gegenstand im Buch anschaulich macht oder erklärt. Ist dies der Fall, so kann die Seitenzahl darauf vermerkt werden, wo man diese Stelle im Text findet; ist das Kupfer aber eine bloße Zugabe zur Verzierung des Werkes oder enthält es das Bildnis des Verfassers oder einer andern hohen oder ausgezeichneten Person, so fehlt jede auf das Buch sich beziehende Bemerkung, es ist dann als eine bloße Zugabe zur Auszeichnung des Werkes zu betrachten.

Dasselbe ist auch der Fall mit der Titelvignette, einem eher kleineren Kupferstich auf der Titelseite, der zwischen den Haupttitel und den Namen der Stadt und des Verlegers (Handlungsfirma) etc. zu stehen kommt, also auf der Titelseite selbst steht. Die Vignetten beziehen sich gewöhnlich auf eine Stelle im Werke.

Befindet sich dieser Kupferstich auf der zweiten, dem Titelblatt (Seite 3) gegenüberliegenden Seite, bezeichnet man ihn als Frontispiz.

Ist die gesamte Titelseite ein Kupferstich, spricht man von gestochenem Titel oder Kupfertitel.

Ein Kupfertitel kann mit reduzierten Angaben zum Titel vor der eigentlichen Titelseite gebunden sein.

Da Buchblöcke bis zur Entstehung der industriellen Buchproduktion meist ungebunden, also ohne Bucheinband verkauft wurden, hatte diese Illustrationen auf der Oberseite des Buchblockes eine werbende Rolle im Verkauf.

Beispiele

Literatur

  • Michael Trenkle: Fachbegriffe im Antiquariat – Ein Glossar. In: Handbuch 2009/2010 des Verbandes Deutscher Antiquare e. V.

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Originale Bildbeschreibung von der Deutschen Fotothek
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Titelschriftzug Krünitz "Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Stadt- Haus- und Landwirthschaft, in alphabetischer Ordnung" (1773–1858)
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Kupfertitel der Schleswiger Bibel. Exemplar der Sächsischen Landesbibliothek Dresden
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Giovanni Battisti Manzini: Encomium Noctis, Basel 1672 Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, 110 B 76208 RH (hier unter Einbeziehung der gedruckten Titelvignette; Wappen Laßbergs).