Tischtennisweltmeisterschaft 1954

Tischtennisweltmeisterschaft
1953 Rumänien 1952WM 19541955 NiederlandeNiederlande
Datum5. – 14.4.1954
AustragungsortEnglandEngland London
Sieger
Einzel (♂)Japan 1870Japan Ichirō Ogimura
Einzel (♀)Rumänien 1952 Angelica Adelstein-Rozeanu
Doppel (♂)Jugoslawien Žarko Dolinar
Jugoslawien Vilim Harangozo
Doppel (♀)EnglandEngland Diane Rowe
EnglandEngland Rosalind Rowe
Doppel (Mixed)Tschechoslowakei Ivan Andreadis
Ungarn 1949 Gizella Lantos-Gervai-Farkas
Mannschaft (♂)Japan 1870Japan Japan
Mannschaft (♀)Japan 1870Japan Japan

Die 21. Tischtennisweltmeisterschaft fand vom 5. bis 14. April 1954 in London/Wembley (England) statt.

Übersicht

Die Ära der Asiaten bricht an: Japan gewinnt den Mannschaftswettbewerb der Herren und Damen. Bis in die heutige Zeit werden diese Wettbewerbe – von wenigen Ausnahmen abgesehen – in der Regel von japanischen oder chinesischen Mannschaften gewonnen.

Deutschland ist wieder am Start. Das Herrenteam um Conny Freundorfer belegt den 10. Platz. Mitglied dieses Teams ist auch Peter von Pierer – später lange Jahre Sportwart des DTTB. Das Saarland tritt – wie auch in anderen Sportarten – mit einer eigenen Mannschaft an.

Der Japaner und spätere ITTF-Präsident Ichirō Ogimura gewinnt den Titel im Herreneinzel gegen Tage Flisberg aus Schweden. Englands Tischtennis-Legende Richard Bergmann belegt zusammen mit dem Tschechen Ivan Andreadis den 3. Platz. Die Jugoslawen Žarko Dolinar/Vilim Harangozo (später Bundestrainer der deutschen Herren-Nationalmannschaft) gewinnen den Titel im Herren-Doppel.

Abschneiden der Deutschen (Auszug)

Die gesamtdeutschen Mannschaften setzten sich zusammen bei den Herren aus Conny Freundorfer (München), Peter von Pierer (Bayern), Hans Rockmeier (München), Heinz Schneider (Mühlhausen in Thüringen) und Helmut Hanschmann (Jena) sowie bei den Damen aus Martha Behrens (Harsum), Hannelore Imlau (Frankfurt am Main) und Ulla Paulsen (Hamburg).

Mannschaftswettbewerb Herren

Deutschland erreichte nur Platz 10 und wurde deshalb vom Weltverband ITTF von der Leistungskategorie I in Kategorie II zurückgestuft. Den fünf Siegen über Belgien, Schweiz, Irland, Neuseeland und Australien standen drei Niederlagen gegenüber, nämlich gegen Jugoslawien, Schweden und die CSSR.

Conny Freundorfer besiegte Adolf Šlár (CSSR), Žarko Dolinar (Jugoslawien), Brian Kennedy (England), Matei Gantner (Rumänien) sowie Bryan Merrett (England) und verlor gegen Tage Flisberg (Schweden) und Georges Roland (Belgien).

Peter von Pierer gewann gegen Hugo Urchetti (Schweiz).

Herreneinzel

Conny Freundorfer gewann gegen Aleksandar Grujic (Jugoslawien) und verlor gegen Laszlo Földy (Ungarn).

Helmut Hanschmann besiegte den Engländer Robert Griffin, unterlag danach aber im Zeitspiel dem für England spielenden Richard Bergmann.

Hans Rockmeier schaltete Lennart Johansson (Schweden) aus, hatte dann aber gegen noch amtierenden Weltmeister Ferenc Sidó (Ungarn) keine Chance.

Peter von Pierer schied gegen den Engländer Brian Kennedy aus.

Heinz Schneider setzte sich Waldemar Duarte Pinto (Brasilien) und Miklos Sebok (Ungarn) durch, verlor danach jedoch gegen den Engländer Peter Shead.

Der Saarländer Willi Trautmann besiegte nach Freilos Owen Jaine (Neuseeland) um dann gegen den Österreicher Heribert Just zu verlieren.

Mannschaftswettbewerb Damen

Drei Siege und drei Niederlagen bedeuteten Platz 16 für die deutsche Damenmannschaft. Das Team gewann gegen Indien, Irland und Finnland und verlor gegen Rumänien, Ungarn und Schottland.

Auch das Saarland war mit einer Damenmannschaft vertreten. Es verlor gegen Japan, Österreich, USA, Jugoslawien und Ägypten jeweils 0:3 und gewann gegen die Schweiz und Dänemark mit 3:0. Dies führte zu Platz 19 in der Endabrechnung.

Dameneinzel

Martha Behrens besiegte in der Qualifikationsrunde Elsie Carrington (England) und unterlag der Französin Claude Rougagnou.

Anneliese Ratius schied sofort gegen Josee Wouters (Belgien) aus.

Ursula Paulsen setzte sich gegen Doris Lindblad (Finnland) durch und wurde danach von Rosalind Rowe (England) besiegt.

Hannelore Imlau verlor gegen Kathleen Best (England).

Damendoppel

Als einzigem Damendoppel gelang Imlau/Paulsen ein Sieg, nämlich über die Däninnen Gudrun Kahns/F.Brobech. Danach unterlagen sie den Engländerinnen Joyce Seaman/Jean Winn. Herresthal/Naumann verloren sofort gegen Josee Wouters/Mary Detournay (Belgien). Das Freilos leitete Graf/Ratius kampflos in die zweite Runde, wo sie an Margaret Franks/Joyce Roberts (England) scheiterten. Auch Behrens/Bep Oosterwijk (Deutschland/Niederlande) kamen kampflos weiter, dann bedeuteten Shirley Jones/Vera Rowe (Wales) Endstation.

Mixed

Rockmeier/Paulsen gewannen gegen die Franzosen Jean-Claude Sala/Claude Rougagnou.

Trautmann/Ratius (Saarland) kamen durch Freilos eine Runde weiter, schieden danach gegen Josip Vogrinc/Dinka Nikolic (Jugoslawien) aus.

ITTF-Kongress

  • Beim parallel stattfindenden ITTF-Kongress stellten einige Mitglieder den Antrag, Schläger mit Schaumgummibelägen zu verbieten. Solche Schläger wurden erfolgreich von japanischen Spielern benutzt. Dieser Antrag erreichte wegen zwei fehlender Stimmen nicht die erforderliche 2/3-Mehrheit (Frankreich stimmte gegen den Antrag), die Schläger waren weiterhin zulässig.
  • Die Sowjetunion wurde als Mitglied in den ITTF aufgenommen.[1]

Wissenswertes

  • Erneut – nach 1951 – gewinnt das englische Zwillingspaar Diane Rowe/Rosalind Rowe den Wettbewerb Damen-Doppel.
  • 12.000 Zuschauer sahen das Endspiel im Herren-Doppel.
  • Žarko Dolinar war der einzige Weltmeister, der einen wissenschaftlichen Doktorgrad besaß. Er war Physiker.
  • Die indische Spielerin Miss Sultana trat im Sari an.[2]
  • Die Post verwendet einen Sonderstempel in Wembley vom 5. bis 14. April 1954.

Ergebnisse

WettbewerbRangSieger
Mannschaft Herren1.Japan (Kazuo Kawai, Ichirō Ogimura, Yoshio Tomita, Kichiji Tamasu)
2.CSR (Ivan Andreadis, Josef Posejpal, Václav Tereba, Ladislav Štípek, Adolf Šlár)
3.England (Aubrey Simons, Kenneth Craigie, Richard Bergmann, Harry Venner, Johnny Leach)
10.Deutschland (Conny Freundorfer, Helmut Hanschmann, Peter von Pierer, Hans Rockmeier, Heinz Schneider)
13.Österreich (Christian Awart, Heinrich Bednar, Heribert Just, Ferdinand Schuech, Karl Wegrath)
24.Schweiz (Edy Rosner, Michel Roux, Hugo Urchetti, Georges Wassmer)
27.Saarland (Günter Hoffmann, Hans Krämer, Ossi Michel, Willi Trautmann, Werner Weiß)
Mannschaft Damen1.Japan (Fujie Eguchi, Hideko Goto, Kiiko Watanabe, Yoshiko Tanaka)
2.Ungarn (Éva Kóczián, Ilona Kerekes-Solyom, Gizella Lantos-Gervai-Farkas)
3.England (Ann Haydon, Diane Rowe, Kathleen Best, Rosalind Rowe)
4.Österreich (A. Hinker, Gertrude Pritzi, Ermelinde Wertl, Friederike Lauber)
13.Deutschland (Martha Behrens, Hannelore Imlau, Ulla Paulsen)
19.Saarland (Eva Graf, Helga Herresthal, Helga Naumann, Anneliese Ratius)
22.Schweiz (Monique Jaquet, Isabel Vez)
Herren Einzel1.Ichirō Ogimura – JPN
2.Tage Flisberg – SWE
3.Richard Bergmann – ENG
3.Ivan Andreadis – TCH
Damen Einzel1.Angelica Adelstein-Rozeanu – ROM
2.Yoshiko Tanaka – JPN
3.Éva Kóczián – HUN
3.Fujie Eguchi – JPN
Herren Doppel1.Žarko Dolinar/Vilim Harangozo – YUG
2.Victor Barna – ENG/Michel Haguenauer – FRA
3.Václav Tereba/Adolf Šlár – TCH
3.Ichirō Ogimura/Yoshio Tomita – JPN
Damen Doppel1.Diane Rowe/Rosalind Rowe – ENG
2.Ann Haydon/Kathleen Best – ENG
3.Fujie Eguchi/Kiiko Watanabe – JPN
3.Gizella Lantos-Gervai-Farkas – HUN/Angelica Adelstein-Rozeanu – ROM
Mixed1.Ivan Andreadis – TCH/Gizella Lantos-Gervai-Farkas – HUN
2.Yoshio Tomita/Fujie Eguchi – JPN
3.Victor Barna/Rosalind Rowe – ENG
3.Žarko Dolinar – YUG/Ermelinde Wertl – AUT

Medaillenspiegel

 Rang LandGoldSilberBronzeGesamt
1Japan 1870Japan Japan3238
2England England11,546,5
3Rumänien 1952 Rumänien100,51,5
3Jugoslawien Jugoslawien100,51,5
5Tschechoslowakei Tschechoslowakei0,5123,5
6Ungarn 1949 Ungarn0,511,53
7Schweden Schweden0101
8Frankreich 1946 Frankreich00,500,5
9Osterreich Österreich000,50,5
Total771226

Quellen

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift DTS 1954/8
  2. Zeitschrift DTS 1966/9 Seite 8

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Flag of Romania (24 September 1952 - 21 August 1965)

Construction sheet of the Flag of Romania as depicted in Decree nr. 972 from 5 November 1968.

  • l = 2/3 × L
  • C = 1/3 × L
  • S = 2/5 × l
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The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
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Flag of Hungary from 20 August 1949 to 12 November 1956.
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Flag of Hungary from 20 August 1949 to 12 November 1956.
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