Tischtennis-Europameisterschaft
Die Tischtennis-Europameisterschaft (TT-EM) für Erwachsene wird seit 2008 jährlich durchgeführt. Vorher fand sie alle 2 Jahre statt, und zwar (seit 2003) in den Jahren mit ungerader Jahreszahl. Im selben Jahr fand auch die Individualweltmeisterschaft statt. In den „geraden“ Jahren wird dagegen die Tischtennis-Mannschaftsweltmeisterschaft ausgetragen.
Eingeführt wurde die TT-EM 1958, Veranstalter ist die Europäische TT-Union ETTU. Bereits seit 1955 werden jährlich Europameisterschaften für Junioren durchgeführt. 1995 fand in Wien erstmals eine EM für Senioren (Aktive ab 40 Jahre) statt.[1]
2003 beschloss der ETTU-Kongress, bei zukünftigen EMs die Zahl der Mannschaften auf 16 zu begrenzen. Die Teams sollten sich über die Europaliga qualifizieren.[2] 2006 wurde festgelegt, dass die Veranstaltung jährlich im Herbst ausgetragen wird. Es entfallen die vorherigen Qualifikationen sowie die Mixedwettbewerbe,[3] welche seit 2009 in einer separaten Mixed-Europameisterschaft ausgetragen werden.[4] Ab 2012 sollten in geraden Jahren nur noch die Einzel- und Doppelwettbewerbe durchgeführt werden, die Mannschaftswettbewerbe entfallen. Da sich hierfür 2014 kein Ausrichter fand, gab es in diesem Jahr nur Teamwettbewerbe.[5] In ungeraden Jahren werden Einzel-, Doppel- und Mannschaftskonkurrenzen ausgespielt.[6]
Der Qualifikationsmodus wurde mehrfach geändert. 2009 wurde als Nachfolgeveranstaltung der Europaliga die European Nations League eingeführt.[7] Seit 2013 erfolgt die Europameisterschaftsqualifikation in einem Wettbewerb, wo innerhalb einer Woche an einem Ort die Nationalmannschaften gegeneinander antreten. Zunächst wird in zwei Sechsergruppen im Modus Jeder gegen Jeden gespielt. Die Erst- und Zweitplatzierten steigen bei der Europameisterschaft im Viertelfinale ein, die Plätze drei bis fünf starten im Achtelfinale.[8]
TT-Europameisterschaften der Damen und Herren
Von 2009 bis 2013 wurden die Europameisterschaften im Mixed als separater Wettbewerb durchgeführt.[4] 2015 fand kein Mixed-Wettbewerb statt, seit 2016 ist er wieder normaler Bestandteil der Europameisterschaften.
TT-Europameisterschaften der Junioren
Diese Meisterschaften wurden 1955 vom DTTB ins Leben gerufen. Im Vordergrund stand das Motiv, dass sich Jugendliche aus Europa kennenlernen sollten. Man nannte die Veranstaltung Europa-Treffen der Jugend. Wegen der Akzeptanz wurde das Turnier jährlich in verschiedenen Ländern wiederholt.[9] Zunächst wurden die Turniere unter der Verantwortung des Weltverbandes ITTF durchgeführt, ab 1964 übernahm der europäische Verband ETTU die Durchführung.[10][11]
Im Februar 2017 wurde erstmals eine Europameisterschaft für die Altersklasse U21 ausgetragen.[12]
U21-Europameisterschaft
Jahr | Ort | Herren Einzel | Damen Einzel | Herren Doppel | Damen Doppel |
---|---|---|---|---|---|
2017 | Sotschi | Tomislav Pucar | Chantal Mantz | Anders Lind Alexander Valuch | Chantal Mantz Yuan Wan |
2018 | Minsk | Tomas Polanksy | Mariia Tailakova | Ibrahim Gündüz Abdullah Yigenler | Natalia Bajor Solomija Bratejko |
2019 | Gondomar | Ioannis Sgouropoulos | Adina Diaconu | Peter Hribar Darko Jorgic | Tin-Tin Ho Karoline Mischek |
2020 | Varazdin | Vladimir Sidorenko | Prithika Pavade | Cristian Pletea Rares Sipos | Nolwenn Fort Leili Mostafavi |
2021 | Spa | Ioannis Sgouropoulos | Annett Kaufmann | Olav Kosolosky Adrien Rassenfosse | Ece Harac Özge Yilmaz |
2022 | Cluj-Napoca | Samuel Kulczycki | Elena Zaharia | Csaba Andras Ivor Ban | Ece Harac Özge Yilmaz |
2023 | Sarajevo | Milosz Redzimski | Hana Arapovic | Hugo Deschamps Thibault Poret | Mia Griesel Bianca Mei Rosu |
2024 | Skopje | Milosz Redzimski | Veronika Matiunina | Maciej Kubik Milosz Redzimski | Bianca Mei Rosu Elena Zaharia |
2025 | Bratislava |
Politik
- 1962 protestierten die Ostblockstaaten gegen den Austragungsort West-Berlin. Nachdem der europäische Tischtennisverband ETTU auf West-Berlin bestand, boykottierten die Staaten Ungarn, Tschechoslowakei, Rumänien und Sowjetunion die Veranstaltung. Jugoslawien nahm an der EM teil.[14]
- 1964 änderten die schwedischen Organisatoren die Aufschrift des Schildes der Einmarschveranstaltung auf „West-Deutschland“ (statt Bundesrepublik Deutschland). Daraufhin drohte die BRD-Mannschaft mit der vorzeitigen Abreise, was die Schweden mit einer angemessenen Entschuldigung verhinderten.[15]
Philatelie
Im Laufe der Zeit erschienen verschiedene Briefmarken mit Tischtennisbezug:
- 1958 gab Ungarn anlässlich der 1. Europameisterschaft eine Sportserie heraus, der Satz bestand aus 7 Werten (Michel-Katalog Nr. 1542–1548). Die Marken mit Wert von 20 Filler und 30 Filler hatten Tischtennismotive. Es gab sie gezähnt mit einer Satzauflage von 60.000 Stück und geschnitten mit einer Auflage von 20.000.[16] In Budapest wurde ein Sonderstempel zu dieser Europameisterschaft verwendet.
- 1976 erschien in der CSSR eine Sondermarke mit Tischtennismotiv (Michel-Nr. 2311).[16]
- 1982 gab Ungarn eine Sondermarke im Wert von 2 Forint heraus (Michel-Katalog Nr. 2547), und zwar eine gezähnte Ausführung mit einer Auflage von fast 4 Millionen Stück und eine ungezähnte Ausführung mit einer Auflage von 7600 Stück.[17]
- 1984 gab es eine Sonderganzsache der UdSSR zur Europameisterschaft in Moskau.
- Am 23. März 2007 wurde von der serbischen Post ein Postwertzeichen (Michel-Nr. 185), gedruckt in Kleinbogen zu 9 Postwertzeichen, und 1 Briefmarkenblock (Michel-Nr. Block 1) zur Ausgabe gebracht. Dazu gab es einen Ersttagssonderstempel in Belgrad.
- Am 23. September 2011 wurde von der polnischen Post eine Sonderganzsache (Postkarte) zu den Europameisterschaften 2011 in Gdańsk / Polen zur Ausgabe gebracht. Das eingedruckte Postwertzeichen (Wertstempel) zeigt das Motiv Tischtennis.
- Zu den Junioren- und Jugend-Europameisterschaften gab es bisher folgende Postwertzeichen-Ausgaben:
- 18. Juli 1968 UdSSR (Michel-Nr. 3513),
- 30. Juni 1992 CSSR (Michel-Nr. 3121),
- 5. Juli 2006 Bosnien und Herzegowina (Michel-Nr. 454) gedruckt in Kleinbogen zu 10 Marken.
Literatur
Jugend-EMs
- 1956 in Opatija: Zeitschrift DTS, 1956/14, Seite 3
- 1963 in Duisburg: Zeitschrift DTS, 1963/15, Seite 2
- 1965 in Prag: Zeitschrift DTS, 1965/14, Seite 2–4
- 1975 in Zagreb: Zeitschrift DTS, 1975/16, Seite 5–22
- 1976 in Mödling: Zeitschrift DTS, 1976/15, Seite 5–8
- 1979 in Rom: Zeitschrift DTS, 1979/15, Seite 5–10, 1979/16, Seite 5–10, 1979/17, Seite 5–12, 1979/18, Seite 20–24
- 1981 in Topoľčany: Zeitschrift DTS, 1981/16, Seite 3–11 + 1981/17 Seite 3–8
- 1982 in Hollabrunn: Zeitschrift DTS, 1982/15, Seite 5–12 + 33–36
- 1984 in Linz: Zeitschrift DTS, 1984/8 Seite 5–16
- 1985 in Den Haag: Zeitschrift DTS, 1985/8, Seite 5–16 + DTS 1985/9 Seite 37
- 1986 in Louvain-de-Neuve: Zeitschrift DTS, 1986/8, Seite 28–40
- 1987 in Athen: Zeitschrift DTS, 1987/8 Seite 4–13
- 1988 in Novi Sad: Zeitschrift DTS, 1988/9 Seite 4–14
- 1989 in Luxemburg: Zeitschrift DTS, 1989/8 Seite 4–13
- 1990 in Hollabrunn: Zeitschrift DTS, 1990/8 Seite 32–33 und Seite 38–43
- 1991 in Granada: Zeitschrift DTS, 1991/8 Seite 50–53 + 1991/9 Seite 38–43
- 1992 in Topolcany: Zeitschrift DTS, 1992/8 Seite 46–53 + 1992/9 Seite 30
- 1993 in Ljubljana: Zeitschrift DTS, 1993/8 Seite 22–23 + 47–53
- 1994 in Paris: Zeitschrift DTS, 1994/8 Seite 39–42 + 46–47
- 1995 in Den Haag: Zeitschrift DTS, 1995/8 Seite 50 + 1995/9 Seite 4–7
- 1996 in Frydek-Mistek: Zeitschrift DTS, 1996/8 Seite 22–23 + Seite 54–56
- 1997 in Topoľčany: Zeitschrift DTS, 1997/8 Seite 32–37
- 1998 in Norcia: Zeitschrift DTS, 1998/8 Seite 34–35 + 38–43
- 1999 in Frýdek-Místek: Zeitschrift DTS, 1999/8 Seite 34–40
- 2000 in Bratislava: Zeitschrift DTS, 2000/8 Seite 12–21
- 2001 in Terni: Zeitschrift DTS, 2001/8 Seite 42 + 44–51
- 2002 in Moskau: Zeitschrift DTS, 2002/8 Seite 12–18 + 46–47
- 2003 in Novi Sad: Zeitschrift DTS, 2003/8 Seite 24–25 + 32–36
- 2004 in Budapest: Zeitschrift tischtennis, 2004/8 Seite 44–50 + 52–53
- 2005 in Prag: Zeitschrift tischtennis, 2005/8 Seite 12–21
- 2006 in Sarajewo: Zeitschrift tischtennis, 2006/8 Seite 8–24
- 2007 in Bratislava: Zeitschrift tischtennis, 2007/8 Seite 32–44
- 2008 in Terni: Zeitschrift tischtennis, 2008/8 Seite 24–30 + Seite 44–45
- 2010 in Istanbul: Zeitschrift tischtennis, 2010/8 Seite 24–27 + 32–39
- 2011 in Kasan: Zeitschrift tischtennis, 2011/8 Seite 18–20 + 22–28
- 2012 in Schwechat: Zeitschrift tischtennis, 2012/8 Seite 35–43
EMs der Erwachsenen
- Jupp Schlaf: Chronik der Europameisterschaften 1958–1978, Zeitschrift DTS 1978/5 Seite 56–60
- Winfried Stöckmann: EM-Geschichten, Zeitschrift DTS 1991/9 Seite 34–36, 1991/10 Seite 26–27, 1991/11 Seite 28, 1991/12 Seite 32–33, 1992/1 Seite 42–43, 1992/2 Seite 22–24, 1992/3 Seite 18,21,22
- ETTU: European Championships – Stand November 2010 ( vom 23. November 2010 im Internet Archive). Abgerufen am 14. Juni 2012. (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Zeitschrift DTS, 1995/7 Seite 34
- ↑ Zeitschrift DTS, 2003/4 Seite 21
- ↑ Zeitschrift tischtennis, 2006/5 Seite 42
- ↑ a b European Mixed Doubles Championships archive ( vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 9. August 2012)
- ↑ Tischtennis-EM 2014 als Team-Turnier in Portugal Frankfurter Rundschau online, abgerufen am 17. Oktober 2014.
- ↑ ETTU-Kongress beschließt geänderten EM-Zyklus und führt Eurocircuit ein ( vom 3. Juni 2010 im Internet Archive)
- ↑ Zeitschrift tischtennis, 2009/3 Seite 18
- ↑ Zeitschrift tischtennis, 2012/8 Seite 6
- ↑ Zeitschrift DTS, 1963/10 Ausgabe West Seite 12
- ↑ ETTU.org - History - Results. Abgerufen am 21. Juli 2023.
- ↑ Zeitschrift DTS, 1966/16 Ausgabe Süd-West Seite 2
- ↑ Zeitschrift tischtennis, 2017/2 Seite 17–18 + Seite 21
- ↑ Der Weltverband ITTF kannte dieses Turnier nicht als offiziell an, da ostdeutsche Sportler nicht einreisen durften. – Zeitschrift DTS, 1966/16 Ausgabe Süd-West Seite 2
- ↑ Zeitschrift DTS, 1978/5 Seite 10
- ↑ Zeitschrift DTS, 1978/5 Seite 58
- ↑ a b Zeitschrift DTS 1980/14 Seite 40f
- ↑ Zeitschrift DTS 1982/16 Seite 14
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik, vom 1. Oktober 1959 bis 3. Oktober 1990
Olympische Flagge
Flag of Serbia and Montenegro, was adopted on 27 April 1992, as flag of Federal Republic of Yugoslavia (1992-2003).
Vexillum Ucrainae
Flag of Serbia and Montenegro, was adopted on 27 April 1992, as flag of Federal Republic of Yugoslavia (1992-2003).